Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag noch liest
Versuche nicht, mit dem Willen zu vergeben, denn du bist nicht im Willen verletzt worden, sondern im Herz, also vergib auch genau dort
Ich werde dich per PN anschreiben ^^
"Wir können nicht Ja sagen zu unserer Lebensgeschichte. Wir rebellieren dagegen, dass wir diese Erziehung hatten, [...]dass wir als Kinder so tief verletzt und an unserer Entfaltung gehindert wurden. Manche bleiben ihr Leben lang in der Anklage und Rebellion gegen ihr Schicksal stehen. Sie klagen bis ans Lebensende ihre Eltern an, dass sie von ihnen nicht die Liebe bekommen haben, sie sie gebraucht hätten. Damit entschuldigen sie ihre Lebensverweigerung. [...]
Versöhnung mit sich selbst heißt zuerst, sich mit der eigenen Geschichte auszusöhnen. [...] Es gibt nie die ideale Zeit, in die wir hineingeboren werden. Und es gibt nie die idealen Eltern, die wir uns gewünscht hätten.Auch wenn die Eltern es noch so gut meinen, werden Kinder verletzt.[...]
Viele haben allerdings eine große Last mit sich herumzuschleppen. [...]
Das sind Hypotheken, die nicht so leicht abzutragen sind. Und es braucht of eine Therapie, um mit solchen Verletzungen fertig zu werden. Aber jede Wunde kann heilen. Wir könne uns unsere Kindheit nicht aussuchen.Aber irgendwann einmal müssen wir uns aussöhnen mit allem, was wir erlebt und erlitten haben. Nur wenn wir bereit sind, uns auch mit unseren Wunden auszusöhnen, können wir uns wandeln.
Für Hildegard von Bingen ist es die eigentliche Aufgabe des Menschen, seine "Wunden in Perlen zu verwandeln". Das gelingt aber nur, wenn ich Ja sage zu meinen Wunden, wenn ich aufhöre, andere dafür verantwortlich zu machen.
Die Versöhnung mit meinen Wunden geht allerdings erst einmal über das Zulassen des Schmerzes und der Wut denen gegenüber, die mich verletzt haben. Die Versöhnung mit meinen Verletzungen bedeutet dann zugleich, dass ich dennen, die mich gekränkt haben, vergebe.
Der Prozess der Vergebung braucht allerdings oft lange. Es ist nicht einfach ein Willensakt. Ich muss nochmals das Tal der Tränen durchschreiten, um dann ans Ufer zur Versöhnung zu gelangen. von dort kann ich zurückblicken und verstehen, dass die Eltern mich nicht bewusst verletzt haben, sondern nur deshalb, weil sie selbst als Kinder getreten worden sind. Es gibt keine Versöhnung mit meiner Lebensgeschichte ohne Vergebung. Ich muss denen, die mich verletzt habenn, vergeben. Nur so kann ich die Vergangenheit loslassen, nur so kann ich mich vom ständigen Kreisen um meine Wunden befreien, nur so werde ich frei vom destruktiven Einfluss derer, die mich gekränkt und entwertet haben."
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Lass dir Zeit und zwinge das Vergeben nicht herbei, Vergebung kommt vom Herzen.
Deine Wut ist gut, lass sie zu, sie hat ihren Sinn, ihre Funktion.
Es ist der erste Schritt.
Viel Glück.