Menschenfeind wider Willen

Mach mal den Kopf frei, und Dich! Deine Zeilen hier klingen als wenn Du Dich einfach nur mal richtig "auskotzen" musst, und mal Abstand zu Allem zu haben.

Ja muss ich, ich habe zur Zeit keine Beziehung, meine Schwestern und Freundinnen kann ich nicht schon wieder ein "neuerliches Thema" zumuten und ich muss das eh allein lösen. Darum dieser Beitrag hier.

Ich bin ja froh, das ichs zumindest im Zuge des schreibens geschafft habe das menschenfeindliche Denken "böse Ausländerinnen nehmen mir den Job weg" zu relativieren. Nichts tut mir mehr weh, als wenn ich sowas in mir aufkeimen lasse.
 
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Hallo @merlina40

Ich glaube auch, dass da ein Trauma dahintersteckt. Gut, dass Du dem so klar auf der Spur bist. Mein Eindruck ist, dass Du Dich zu stark vergleichst und Dich da richtig reinsteigerst. Viele Deiner Sätze erinnern mich an meine Schwester, wie sie über ihre Arbeit redet. Sie ist die Dienstälteste und hat viele kommen und gehen sehen, glaubt aber ständig, selbst bald entlassen zu werden. Sie hat immer wieder Mühe mit Arbeitskolleginnen und den Chefinnen. Ich erinnere sie immer wieder daran, dass sie dem Ganzen eigentlich ganz ruhig zuschauen kann, es werde wieder gleich laufen wie beim vorigen Team. Und so kam es immer wieder. Was Du erlebst, ist normal, doch beziehst Du das alles viel zu sehr auf Dich. Meine Schwester tat das auch immer, doch hörte sie immer mehr auf mich und wurde unsichtbar im Team, d. h. sie ließ die anderen jammern und lästern und ihre Konflikte austragen und hielt sich selbst raus. Und tatsächlich kündigten daraufhin einige und am Ende bootete sich auch die Chefin aus mit ihrer eingeführten Diktatur. Lass die mal machen, steig aus diesem Hamsterrad aus, indem Du einfach Deine Arbeit erledigst, Dich raushältst, Dich auf keine Seite ziehen lässt, nicht Partei ergreifst, es nicht persönlich nimmst, sondern sachlich. Du bist dort als Arbeitnehmerin und nicht als Privatperson, also nimm es nicht persönlich. So wie Du Dich selbst beschreibst, bist Du wohl eher der unauffällige, angepasste Typ, der von keinem ernst genommen wird, weil er sich selbst nichts zutraut. Eine graue Maus. Akzeptiere es und nutze den Vorteil von Grauen Mäusen, sie gehören zum langjährigen Inventar, wenn sie sich raushalten. Mittlerweile hat meine Schwester seit 23 Jahren Angst, gekündigt zu werden. Mein Rat half ihr, sich nicht jedes Mal so mitreißen zu lassen, wenn das Betriebsleben sich zuspitzt. Sie macht ihre Arbeit, fertig.


Das ist echt ein wirklich guter konstruktiver Ratschlag und wohl eine gute Einschätzung der Situation. (Abgesehen von meinem inneren Wahn)

Ich werde mir das ausdrucken, einstecken und in einer Krisenphase durchlesen.

Das Hintergrundproblem ist leider auch, wenn die NEUE es schafft tatsächlich effizienter zu arbeiten werde ich überflüssig. Ich habe in dieser Firma zwei Bereiche. Dieser, indem ich eine Art Springer in Hauptsaisonzeiten bin (also 60% der Zeit bin ich hier) - und ein anderer Bereich (den ich nicht so mag, aber halt auch getan werden muss)(40%)

Nun wenn der "neue Besen" besser kehrt...ändert das vermutlich die Aufteilung (60% der blöde Bereich und nur mehr 40 % der schöne Bereich) - das ärgert mich auch.
 
@merlina40

ich les interessiert und anteilnehmend mit und finde, du machst das super,
also wie du dich mit deiner Problematik auseinandersetzt. Respekt. (y)

Es war ein echt langer Weg. Ein extrem langer beruflicher Weg, der 22 Jobs und keiner davon länger als drei Jahre dauerte. (Im Juni wär sie wieder die Dreijahresmarke) (außer meine 7 Jahre Selbstständigkeit)
Es gab mal einen tollen Job, da war ich nur eine viertel Stunde drin.

Aber diesmal WILL ich unbedingt bleiben. Alles hier gefällt mir. Die Abwechslung, die Kollegen, die Arbeit an sich, die Fahrtzeit ist optimal, die Arbeitszeiten sind optimal, das Geld stimmt halbwegs, und trotz des "nicht Chefs werden" fühle ich mich geschätzt.
Das ganze Gebäude finde ich ansprechend. Ich gehe da einfach gern rein. Und was viel wichtiger ist "ALLES was da drinnen zu tun ist, kann ich)
 
Das ist echt ein wirklich guter konstruktiver Ratschlag und wohl eine gute Einschätzung der Situation. (Abgesehen von meinem inneren Wahn)

Ich werde mir das ausdrucken, einstecken und in einer Krisenphase durchlesen.

Das Hintergrundproblem ist leider auch, wenn die NEUE es schafft tatsächlich effizienter zu arbeiten werde ich überflüssig. Ich habe in dieser Firma zwei Bereiche. Dieser, indem ich eine Art Springer in Hauptsaisonzeiten bin (also 60% der Zeit bin ich hier) - und ein anderer Bereich (den ich nicht so mag, aber halt auch getan werden muss)(40%)

Nun wenn der "neue Besen" besser kehrt...ändert das vermutlich die Aufteilung (60% der blöde Bereich und nur mehr 40 % der schöne Bereich) - das ärgert mich auch.

Eun zweiter Rat, der meiner Schwester half: Schleim Dich nicht ein, aber versuche, Dich mit allen auf neutrale, sachliche Art gutzustellen. Mach niemanden schlecht, auch wenn derjenige es verdient, aber melde sachlich und ohne Beschuldigung Fehler, die Dir sonst angelastet werden könnten als Mitverantwortliche. Zeig Dich in einer kompetenten Beta-Rolle, denn Alphas, wie die Neue, delegieren gern, auch Arbeit, die Dir liegt und Dich weiterbringt, sofern Du eine gute Beziehung mit ihr aufbauen kannst, rein beruflich natürlich, halte Dein Privatleben privat, egal wie aufgeschlossen man Dir begegnet. So schützt Du Dich am besten vor bösen Überraschungen. :)
 
Das ist echt ein wirklich guter konstruktiver Ratschlag und wohl eine gute Einschätzung der Situation. (Abgesehen von meinem inneren Wahn)

Ich werde mir das ausdrucken, einstecken und in einer Krisenphase durchlesen.

Das Hintergrundproblem ist leider auch, wenn die NEUE es schafft tatsächlich effizienter zu arbeiten werde ich überflüssig. Ich habe in dieser Firma zwei Bereiche. Dieser, indem ich eine Art Springer in Hauptsaisonzeiten bin (also 60% der Zeit bin ich hier) - und ein anderer Bereich (den ich nicht so mag, aber halt auch getan werden muss)(40%)

Nun wenn der "neue Besen" besser kehrt...ändert das vermutlich die Aufteilung (60% der blöde Bereich und nur mehr 40 % der schöne Bereich) - das ärgert mich auch.

wenn ich im Nachhinein so alle Beiträge durchlese, kommt mir der Verdacht die Neue war eh für den Teamleiter-posten gedacht, denn niemand war wohl bei dem Einstellungsgespräch dabei.
Und ich verstehe das Veränderungen schwer fallen, aber anscheinend begrüßt der Chef die Veränderungen , deswegen denke ich kannst du nur punkten (als Angestellter) der mitgeht mit den Veränderungen. Du kommst eh nicht drumherum.

das bedeutet, wenn du das unterstützt kann es sein, das der Chef nicht deinen Platz ausradiert.
Und wenn ein Arbeitsgang effizienter gemacht werden kann wirst du kein offenes Ohr beim Chef haben, wenn du auf das Alte pochst und das weiter möchtest.
Ich empfehle dir die Veränderung mitzumachen, oder eben nicht.
 
Zeig Dich in einer kompetenten Beta-Rolle, denn Alphas, wie die Neue, delegieren gern, auch Arbeit, die Dir liegt und Dich weiterbringt

Zur Zeit sehe ich leider das Gegenteil.

Sie hats in den ersten zwei Wochen schon geschafft für unliebsame Sachen auf die "aushilfe" zu warten bis die von ihrem zweiten Teilbereich zu ihr kommt. Mich dann mit süßem lächeln gebeten das noch für sie zu machen, da ihre Tochter dringend vom Kindergeburtstag abgeholt werden muss.

Ich kanns oft nicht glauben, wie schnell manche Leute checken wie der Hase läuft.
Deren Aufmerksamkeitsspanne muss ein Wahnsinn sein. Nach zwei Wochen habe ich mir gerade mal die Namen und die Räume merken können :confused:

Und bis jetzt war jeder kollegial genug nicht alles schwierige liegen zu lassen bis ich komme. (oft erst am Nachmittag) Sie ist leider der Typ Mensch der ohne Skrupel die fehleranfälligen Sachen mir überlassen wird.
Und meine Erfahrung sagt mir leider, das Menschen wie Sie, Menschen wie mich schnell loswerden wollen. Weil meine Aufmerksamkeit ist leider eher auf den Charakter die Intrigen und die Gruppendynamik. Die verstehe ich sofort. Und mein übertriebener Gerechtigkeitssinn schwillt in unermessliche Höhen und lässt mich zur Furie werden.

Oh mein Gott........wenn ich da heil "drin bleib" bzw. heil raus komm.............
 
Ich empfehle dir die Veränderung mitzumachen, oder eben nicht

Das werde ich auch müssen.....keine Frage.....meine Angst ist der Charakter dieser Neuen. Mit solchen Vorgesetzten konnte ich nie gut umgehen. Ich verliere ziemlich schnell den Respekt vor Menschen die wenig Erfahrung haben, sich aber mit gekonnten, redegewandten intrigantem Getue rauf arbeiten. Und eben genau wissen wo sie punkten und wo nicht, ohne Rücksicht auf die Gruppe oder sonst wem.
 
@merlina40, mir hilft es in Situationen, die mich verunsichern, mich selbst an meine Stärken zu erinnern.

Was sind deine Stärken in Bezug auf Deine Arbeit?

Nun ja, ich habe 30 Jahre Erfahrung, und den Beruf nicht nur gelernt sondern meiner Meinung auch eine echte Begabung dafür. Einen Blick fürs Detail und vor allem merke ich schnell woran es hakt.
Ich bin extrem stessresistent, wenns drauf ankommt werde ich immer ruhiger (mein Gastronomieaushilfsjob war mir da ein großer Lehrmeister)
Ich kann gut beleidigte Kundschaft beruhigen, ich bringe absolutes Einfühlunsvermögen mit. Ich brauche nicht lange bis die erste Aufregung gelegt ist und wir eine adäquate Lösung finden.
Ich kann gut die Gruppe zusammenhalten, wenns darum geht an einem Strang zu ziehen. Ich bin immer die die als erste sagt: "Kommt jetzt beruhigen wir uns erstmal" (auch wenn ich innerlich koche)

(Ich habe auch die Teamleiterin sehr beruhigt weil die wäre uns womöglich eh bald zusammengebrochen)

Ich habe kaum Reklamationen, und denke das der Großteil der Kundschaft mit mir zufrieden ist. (jeden kann ich auch nicht glücklich machen)

Schlecht ist mein oft sehr unsicheres Auftreten, meine leise Stimme, und mein dick sein (In meinem Bereich leider immer ein größeres NoGo)
(und bitte keine Diskussionen darüber, jeder dicke der für sich eine Lösunge hätte würde die auch nutzen)

Nun ja, mein Oberchef redet kaum mit mir. Drum war ich am Anfang extrem verwundert warum er sie nach nur einer Woche für ganze 20!! Minuten zu sich reingeholt hat.
Seit wann nimmt der sich Zeit mit jemanden 20 Minuten zu plaudern?
Das hat mich schon sehr stutzig gemacht und drum bin ich seit zwei Wochen schon so angespannt. Aber die Bombe ist nun eh geplatz.
Er ist an meiner Meinung absolut nicht interesiert. Von Anfang an nicht.

(....da kommt natürlich der das die NEUE eine Augenweide und ich ein Mauerblümchenbinkomplex dazu)

Ich vermute ich bin so quasi ein "Kind seiner Frau" . Sie war damals sehr überzeugt mich einstellen zu müssen. Leider hat sich die Gesprächsbasis zu ihr, auch nie vertieft und so bin ich wirklich so eine stille Arbeiterin geworden, die überall wo sie hingestellt wird ihre Arbeit macht. Eine der wenigen Ganztagskräfte, und vor allem ein "Mädchen für alles". Wenn die Lehrlinge in Schule oder Urlaub sind, mache ich sogar deren Arbeit.

Das ist auch meine Angst, das ich in dem erlernten Beruf gar nichts mehr zu tun kriege und der "Hausdepp für alle werde"
 
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@merlina40

in #59 erwähnst du etwas, woran ich schon die ganzen Tage bei deinem Thread denke.
nämlich ob es sein kann, daß die Neue ein flotter Feger ist, und daß der Chef nicht zuletzt
wegen ihres Äußeren und ihrer Art, ihre Reize einzusetzen, so überzeugt von ihr ist.

sooo sensationell sind "neue Ideen" wie "wenn die Leute weniger beim Kaffee tratschen,
dann geht die Arbeit schneller über die Bühne" ja nicht gerade, als daß man sie dafür
glattweg zur neuen rechten Hand des Chefs erheben müßte, vorbei an qualifizierten
und erfahrenen Kräften, die zuverlässig seit vielen Jahren ihren Job machen. ...

und: was sagt denn eigentlich die Ehefrau des Chefs zu der neuen Granate? ob sie ebenso
hingerissen von ihr sein wird wie ihr Mann? vielleicht triffst du die Gattin ja mal zufällig
auf einen kleinen Plausch ...
 
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