Ich find es interessant, dass solch ein wirres gekritzel mit Farben (siehe eingangsposting) oft besser ankommt, als andere Stile. (Sorry, meine objektive Meinung zu dieser Art von Kunst.)
Was wohl passieren würde, wenn ich auch einfach mal nen Pinsel in die Hand nehm und ne Acryl Farbe, und dann drauf los kritzle?
Schätze mein Perfektionismus würde sowas gar nicht zulassen. *nicht vorhandenes nachdenk-smiley*
Da man das potenziell falsch verstehen könnte, gleich als Nebeninfo: das ist keineswegs böse gemeint.
Ich versuche, da ich selbst Künstlerin bin, andere Stile nicht zu verurteilen. Was die eigene Meinung aber nicht verbietet.
Als böse habe ich deine “Kritik“ auch überhaupt nicht aufgefasst, und solche Kommentare machen mich auch nicht sauer. Sie zeigen nur mangelndes Kunstverständnis. Denn: Kunst ist eben NICHT das Beherrschen einer Technik. (Zumindest nicht das allein).
Unser (sehr strenger) Kunstprofessor am Gym (der an der Kunstakademie studiert hat), hat uns immer wieder eingebläut: “Kunst kommt nicht von KÖNNEN, sondern von KÜNSTLICH, ihr Banausen!“
Wenn ich einen Pullover nach einer Vorlage stricke, die Maschen perfekt abzähle, das Muster völlig korrekt nachmache, so ist das ja auch keine Kunst, sondern einfach nur KÖNNEN. Technisch perfektes Nachmachen.
Ich liebe es eigentlich überhaupt nicht, über Kunst zu theoretisieren (ich genieße sie lieber), aber:
Es geht dabei u.a. darum, eine Stimmung einzufangen, einen vergänglichen Augenblick einzufrieren, ein bestimmtes Thema auf den Punkt zu bringen (auch mit der Kunst des Weglassens) und die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.
Weniger ist dabei oft mehr, vor allem natürlich bei abstrakter Kunst.
Wenn ich ein Bild mache, fließt das im Prinzip von selbst aus mir heraus. Ich denke dabei überhaupt nicht daran, ob es anderen gefallen könnte. Es geht bei künstlerischer Arbeit auch nicht darum, sich mit anderen Künstlern zu vergleichen, in dem Sinn: “Kann ein anderer das besser als ich? Beherrsche ich eine Technik besser als ein anderer?“ Mit solchen Gedanken im Hinterkopf kann kein gutes Bild entstehen (also eines, das künstlerischen Wert hat, nicht rein gute Technik ist). Vergleichen kann man höchstens, wenn ein Bild fertig ist.
Wenn ich mir ein Bild eines Künstlers anschaue, denke ich mir aber nie: “Der malt besser/schlechter als ich!“, sondern “Das gefällt mir! Das flasht mich!“ oder “Eher nicht mein Fall!“