Die Welt zu transzendieren bedeutet nicht, sich von der Welt zurückzuziehen, nicht mehr zu handeln oder nichts mehr mit Leuten zu tun zu haben. Transzendenz der Welt bedeutet, ohne jede Selbstsucht zu handeln oder zu interagieren. Mit anderen Worten: Es bedeutet zu handeln, ohne unser Selbstgefühl durch unsere Handlungen oder Kontakte mit Menschen verbessern zu wollen. Letztendlich bedeutet es, dass man die Zukunft nicht mehr für die eigene Erfüllung oder für das Selbst- bzw. Daseinsgefühl braucht. Man sucht nicht mehr, indem man handelt, sucht nicht mehr nach einem verbesserten, erfüllteren oder größeren Selbstgefühl in dieser Welt. Wenn es diese Suche nicht mehr gibt, dann kann man in der Welt sein, ohne von ihr zu sein. Man sucht da draußen nichts mehr, mit dem man sich identifizieren könnte.
AC: Meinen Sie damit, dass man die egoistische, materielle Beziehung zur Welt aufgegeben hat?
ET: Ja. Es bedeutet, dass man nicht mehr danach sucht, ein Selbstgefühl zu bekommen, ein vertieftes oder verbessertes Selbstgefühl. Im normalen Bewusstseinszustand suchen die Leute mit ihren Aktivitäten nämlich danach, auf eine vollständigere Weise sie selbst zu sein. Der Bankräuber sucht auf gewisse Weise danach. Die Person, die nach Erleuchtung strebt, sucht danach, weil sie einen Zustand der Vollkommenheit erreichen möchte, einen Zustand der Fülle irgendwo in der Zukunft. Man versucht durch seine Aktivitäten etwas zu erhalten. Man sucht Glück, aber letztendlich sucht man sich selbst oder, wenn Sie so wollen, Gott. Es ist alles das Gleiche. Man sucht sich selbst und zwar dort, wo man es nie im normalen, unerleuchteten Bewusstseinszustand finden kann. Der unerleuchtete Bewusstseinszustand ist nämlich immer im Suchmodus. Das bedeutet also: Man ist von der Weltin der Welt und von der Welt.