Ich liebe Rumis Gedichte
er richtet sie an Gott
Rumi hatte einen Freund der eines Tages spurlos verschwand.
Die Menschen mochten die oeffentlich zur Schau gestellte Liebe
von Rumi und seinem Freund nicht und es wird vermutet, dass der
Freund ermordet wurde.
Rumi hat darauf seine ganze Liebe zu Gott gerichtet.... der Freund war sicher seine DS:
„Als Rumi seinem großen Lehrer Schams zum ersten Mal begegnete, war er Ende Dreißig. Schams war etwa fünfundzwanzig Jahre älter. Schon bald fanden sich die beiden in einer intensiven mystischen Liebesbeziehung wieder. Doch das Ganze währte gerade einmal drei Jahre. Denn Schams verschwand. Möglicherweise ist er ermordet worden.“
Die intime Beziehung zwischen Rumi und dem Derwisch Schams-i Tabrisi war in Konya ein offenes Geheimnis. Die letzten Zweifel an der Natur dieses Verhältnisses wurden in den Augen vieler Beobachter durch Rumis Verse ausgeräumt. In einigen Gedichten beschrieb der Mystiker das Zusammensein mit seinem Freund dergestalt, dass der Phantasie nur noch wenig Spielraum blieb.
Doch ob Rumi und Schams einzig in ihrer Liebe zu Gott vereint waren oder ob ihr Miteinander auch erotische Elemente barg, kam nie ans Tageslicht. Und da Rumi ein respektabler, wenn nicht gar hochverehrter Bürger der Stadt war, sorgte das Verhältnis der beiden Gottessucher zwar immer wieder für Gerede, wurde aber hinter vorgehaltener Hand diskutiert.
Nach zwei Jahren des Beisammenseins mit seinem geliebten Schüler hatte Schams-i Tabrisi dann die Stadt verlassen. Es hieß, dass der Neid und die Eifersucht auf seine Freundschaft mit Rumi zu groß geworden seien. Nach einer Weile kehrte der Derwisch noch einmal für kurze Zeit wieder nach Konya zurück. Doch dann verschwand er plötzlich für immer. Jetzt gab es Gerüchte, Schams-i Tabrisi sei ermordet worden. Aber die wahren Begleitumstände seines Verschwindens wurden nie geklärt. Rumi zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Einer seiner Söhne beschrieb den Freunden des Vaters, wie es damals um den Mystiker stand.
„Nach der Trennung gebärdete er sich wie ein Verrückter. Er ist ein in Liebe versunkener Dichter geworden. Er war ein Frommer, nun ist er ein betrunkener Kneipenwirt. Doch er ist nicht betrunken vom Wein der Trauben. Derjenige, der dem Licht Gottes angehört, der trinkt nichts anderes als vom Wein des Göttlichen Lichts.“
„Drei Jahre lang war Rumi außer sich vor Schmerz. Eines Tages aber erkannte er dann, dass er durch die überaus innige Verbindung eins mit Schams geworden war. Die Trennung war nun aufgehoben. In diesem Zustand der wundersamen, unbegreiflichen Erkenntnis schrieb er einige seiner größten Werke – die mystischen Meisterstücke, durch die wir ihn heute kennen.“
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