sternja
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Der helle und der dunkle Mond im Einklang.
Die freyje Frau:
Freyja
Göttin der Liebe, Göttin des Mondes, Gebieterin des Schicksals, der Sterne und der Magie; Herrin der Katzen
Ihr Name bedeutet übersetzt "Herrin, mächtige Frau, Gebieterin". Nach Snorris Prosaedda leitet sich unser Wort Frau- im Unterschied zu wîp (Weib) - als weibliche Ehrenbezeichnung von dieser Göttin ab. Wîp bezieht sich also mehr auf das Geschlecht, Frau hingegen auf die Würde. Vornehme Frauen waren freyjur und das Wort hûsfreyja bezeichnete die Hausfrau, in deren Händen auch die Wahrsagekunst lag. "Und von ihrem Namen stammt die Ehrenbezeichnung vornehmer Weiblichkeiten: Frauen ", so steht es in der Prosaedda. Diese enge Verwandtschaft von Frau und Freyja erlaubt einen weiteren Schluss: Die Frau ist ihrem Namen nach bereits Göttin!
Ihr Tag ist der Frei-tag ("Tag der Freyja"). Nicht nur unsere heutige Bezeichnung für einen unserer Wochentage, sondern auch der früher gebräuchliche Begriff freien(=heiraten) leitet sich von ihrem Namen ab. So war der Freitag ursprünglich ein Liebes- und Glückstag, an dem man heiratete und sich vergnügte.
Freyja ist die größte Göttin der Vanen. Sie ist die herrschende Stammutter der älteren Götter. Die Vanen (insbesondere die Vaninnen) galten als ein seherisches, weises und weissagendes Geschlecht. Die Mythen erzählen, Freyja habe Odin die Kunst des Seiðr gelehrt. Seiðr ist die Magie der Verwandlung und des Siedens("Seiðr" bedeutet "sieden") magischer Tränke im heiligen Kessel. Seiðr ist eine frauenspezifische alte magische Übung, die mit dem Schamanismus verwandt ist. In Freyja verehren wir alles, was bereits unseren VorfahrInnen heilig war: die Macht der Liebe, die sich in der Sexualität und ihren schöpferischen Kräften manifestiert.
Freyja spendet allen Lebewesen in gleicher Weise Leben: Alles Leben ist ihr Geschenk und gleich heilig. Freyjas heilige Tiere sind die Katze, das Schwein und der Falke. Sie fährt einen Wagen, der von zwei Katzen gezogen wird, sie reitet auf einem Schwein. Sie trägt ein Falkenkleid, mit dem sie, in einen Falken verwandelt, fliegen kann. Diese Verwandlungsfähigkeit ist ein Zeichen ihrer magischen Kraft, denn Freyja ist die Herrin der vanischen Art der Magie (Seiðr). Freyja wird auch gerufen, wenn es darum geht, eine Schwangerschaft abzubrechen.
Freyja ist nicht nur die Göttin der Liebe & Sexualität, sondern auch die Göttin von Leben und Tod und auch eine Kriegerin. Die lebensspendende Göttin ist zugleich die todbringende. Die Edda berichtet von einem Eber namens Hildisvinn (Kampfschwein), den Freyja besitzt und davon, dass sie die Hälfte der gefallenen KriegerInnen auswählt (die andere erhält Odin). Freyja führt diese nach Fólkvangur. Dort gibt sie ihnen ein neues Leben.
Freyja war übrigens, was Männer betraf, ziemlich wählerisch. Oðr musste dreimal um sie werben, ehe sie ihn überhaupt eines Blickes würdigte... Somit gilt Freyja auch als Beschützerin aller freyjen Frauen!
***
Die Teilung "der Mondin" in hell und dunkel oder "gut und böse":
Maria
Große Göttin, Himmelskönigin, Meerstern und für ChristInnen die Mutter Gottes
Mari ist ein Grundname der Großen Göttin. Ihr lateinischer Name war Maria, was die Meere bedeutet. Oft wird sie auch stella maris genannt, Meerstern.
Maria gebar, wie so viele andere Frauen & Göttinnen, ein Kind in Menschengestalt: Rhiannon gebiert ihren Sohn Pryderi, durch Isis wird Horus wieder geboren, Demeter bekommt ihre heilige Tochter Persephone, die Erdgöttin schenkt Dionysos das Leben, und in Japan kommt Amaterasu aus ihrer Höhle. In unserer Kultur schenkt eben Maria Jesus das Leben.
Der Kaiser Theodosius ließ um 384 das Christentum im römischen Reich zur Staatsreligion erheben und alle alten Religionen verbieten. Doch Glaube lässt sich halt nicht erzwingen, und so wurde Isis mit Maria identifiziert und aus Isis mit dem Horuskind die christliche Göttin Maria mit dem Jesuskind. Es gibt Statuen aus dieser Zeit des Übergangs von Isis zu Maria, von denen man nicht weiß, ob sie Isis mit dem Horuskind auf dem Arm oder Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm darstellen sollen.
Die Christen wollten den matriarchalen Kult der Göttinnen-Verehrung auslöschen und ihre eigene Religion, in der es keine Frauen gab, in der ein zorniger, strenger, herrischer und rachsüchtiger Vatergott mit seinem Sohn angebetet wurde, durchsetzen. Doch das Bedürfnis der Menschen, eine Mutterfigur, eine Frau als göttliches Wesen zu verehren, konnten sie nicht auslöschen. Nachdem die Kirche also sah, dass die Menschen nicht davon abließen, weiterhin zu ihren Göttinnen zu beten, beschloss sie, die jahrtausendealte Göttinnen-Verehrung für sich zu nutzen, sie umpolen und umzuleiten auf ihre eigene Religion. Eine Aussage von Papst Gregor I. macht diese Geisteshaltung recht deutlich: "...man solle die Bräuche und Glaubenslehren der Völker nutzen und nicht versuchen, sie auszulöschen. Wenn eine Gemeinschaft einen Baum anbete, so solle man ihn, anstatt ihn umzuhauen, Christus weihen und sie ihre Anbetung fortsetzen lassen...".
In diesem Sinne beschloss Papst Julius I., den Geburtstag Jesu, also Weihnachten auf den 25. Dezember zu legen, da dieses Datum mit den alten Bräuchen zur Wintersonnenwende (meist um den 21./22. Dezember herum, war ein bewegliches Datum) zusammenfiel. Die Kirche wollte das alte Fest Wintersonnenwende durch das christliche Weihnachten austauschen. Doch der Anlass für die beiden Feierlichkeiten war sehr unterschiedlich: Beim Wintersonnenfest wurde die Göttin gefeiert, der Schwerpunkt lag also auf der Frau, und der alte Name für diese Nacht lautete Modraniht (Mutter-Nacht). Im christlichen Weinhachten jedoch wurde der Gottessohn in den Mittelpunkt gestellt.
Die christliche Gestalt der Maria entstand in den ersten vier Jahrhunderten der christlichen Ära aus einer Mischung althergebrachter Göttinnen, deren Attribute und Symbole sie vereint:
der alte Aspekt der der jungen Frau als Göttin
die Rose als Sinnbild für Blut, Liebe und vor allem die weibliche Sexualität und ihre Sinnlichkeit
Mondsichel und Spindel
die Muschel als Symbol für die Vagina
ihr blauer Sternen-Mantel verweist auf ihre Identität als Himmelskönigin
(...)
Eine Zusammenfassung aller wichtigen Ur-Göttinnen:
http://www.frauenwissen.at/goettinnenlexikon.php
***
Ich möchte hier jetzt nicht den Eindruck einer Feministin erwecken, denn das liegt mir fern. Mir scheint es mit Lilith eher um die Gleichberechtigung zu gehen. Also um Gott UND Göttin, die miteinander "regieren" bzw. "herrschen".
Für mich ist Gott mit Geist und Göttin mit Materie vergleichbar.
Das Fehlen oder Herabsetzen der (eigenen) Göttin, der großen Mutter (Natur, zu der auch unser Körper gehört) mit all ihren Attributen, sowie eben auch Leben UND Tod, führt zu Abspaltung und Leiden.
Das ist (nur) meine Sicht und Erkenntnis.
LG
Stern
Die freyje Frau:
Freyja
Göttin der Liebe, Göttin des Mondes, Gebieterin des Schicksals, der Sterne und der Magie; Herrin der Katzen
Ihr Name bedeutet übersetzt "Herrin, mächtige Frau, Gebieterin". Nach Snorris Prosaedda leitet sich unser Wort Frau- im Unterschied zu wîp (Weib) - als weibliche Ehrenbezeichnung von dieser Göttin ab. Wîp bezieht sich also mehr auf das Geschlecht, Frau hingegen auf die Würde. Vornehme Frauen waren freyjur und das Wort hûsfreyja bezeichnete die Hausfrau, in deren Händen auch die Wahrsagekunst lag. "Und von ihrem Namen stammt die Ehrenbezeichnung vornehmer Weiblichkeiten: Frauen ", so steht es in der Prosaedda. Diese enge Verwandtschaft von Frau und Freyja erlaubt einen weiteren Schluss: Die Frau ist ihrem Namen nach bereits Göttin!
Ihr Tag ist der Frei-tag ("Tag der Freyja"). Nicht nur unsere heutige Bezeichnung für einen unserer Wochentage, sondern auch der früher gebräuchliche Begriff freien(=heiraten) leitet sich von ihrem Namen ab. So war der Freitag ursprünglich ein Liebes- und Glückstag, an dem man heiratete und sich vergnügte.
Freyja ist die größte Göttin der Vanen. Sie ist die herrschende Stammutter der älteren Götter. Die Vanen (insbesondere die Vaninnen) galten als ein seherisches, weises und weissagendes Geschlecht. Die Mythen erzählen, Freyja habe Odin die Kunst des Seiðr gelehrt. Seiðr ist die Magie der Verwandlung und des Siedens("Seiðr" bedeutet "sieden") magischer Tränke im heiligen Kessel. Seiðr ist eine frauenspezifische alte magische Übung, die mit dem Schamanismus verwandt ist. In Freyja verehren wir alles, was bereits unseren VorfahrInnen heilig war: die Macht der Liebe, die sich in der Sexualität und ihren schöpferischen Kräften manifestiert.
Freyja spendet allen Lebewesen in gleicher Weise Leben: Alles Leben ist ihr Geschenk und gleich heilig. Freyjas heilige Tiere sind die Katze, das Schwein und der Falke. Sie fährt einen Wagen, der von zwei Katzen gezogen wird, sie reitet auf einem Schwein. Sie trägt ein Falkenkleid, mit dem sie, in einen Falken verwandelt, fliegen kann. Diese Verwandlungsfähigkeit ist ein Zeichen ihrer magischen Kraft, denn Freyja ist die Herrin der vanischen Art der Magie (Seiðr). Freyja wird auch gerufen, wenn es darum geht, eine Schwangerschaft abzubrechen.
Freyja ist nicht nur die Göttin der Liebe & Sexualität, sondern auch die Göttin von Leben und Tod und auch eine Kriegerin. Die lebensspendende Göttin ist zugleich die todbringende. Die Edda berichtet von einem Eber namens Hildisvinn (Kampfschwein), den Freyja besitzt und davon, dass sie die Hälfte der gefallenen KriegerInnen auswählt (die andere erhält Odin). Freyja führt diese nach Fólkvangur. Dort gibt sie ihnen ein neues Leben.
Freyja war übrigens, was Männer betraf, ziemlich wählerisch. Oðr musste dreimal um sie werben, ehe sie ihn überhaupt eines Blickes würdigte... Somit gilt Freyja auch als Beschützerin aller freyjen Frauen!
***
Die Teilung "der Mondin" in hell und dunkel oder "gut und böse":
Maria
Große Göttin, Himmelskönigin, Meerstern und für ChristInnen die Mutter Gottes
Mari ist ein Grundname der Großen Göttin. Ihr lateinischer Name war Maria, was die Meere bedeutet. Oft wird sie auch stella maris genannt, Meerstern.
Maria gebar, wie so viele andere Frauen & Göttinnen, ein Kind in Menschengestalt: Rhiannon gebiert ihren Sohn Pryderi, durch Isis wird Horus wieder geboren, Demeter bekommt ihre heilige Tochter Persephone, die Erdgöttin schenkt Dionysos das Leben, und in Japan kommt Amaterasu aus ihrer Höhle. In unserer Kultur schenkt eben Maria Jesus das Leben.
Der Kaiser Theodosius ließ um 384 das Christentum im römischen Reich zur Staatsreligion erheben und alle alten Religionen verbieten. Doch Glaube lässt sich halt nicht erzwingen, und so wurde Isis mit Maria identifiziert und aus Isis mit dem Horuskind die christliche Göttin Maria mit dem Jesuskind. Es gibt Statuen aus dieser Zeit des Übergangs von Isis zu Maria, von denen man nicht weiß, ob sie Isis mit dem Horuskind auf dem Arm oder Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm darstellen sollen.
Die Christen wollten den matriarchalen Kult der Göttinnen-Verehrung auslöschen und ihre eigene Religion, in der es keine Frauen gab, in der ein zorniger, strenger, herrischer und rachsüchtiger Vatergott mit seinem Sohn angebetet wurde, durchsetzen. Doch das Bedürfnis der Menschen, eine Mutterfigur, eine Frau als göttliches Wesen zu verehren, konnten sie nicht auslöschen. Nachdem die Kirche also sah, dass die Menschen nicht davon abließen, weiterhin zu ihren Göttinnen zu beten, beschloss sie, die jahrtausendealte Göttinnen-Verehrung für sich zu nutzen, sie umpolen und umzuleiten auf ihre eigene Religion. Eine Aussage von Papst Gregor I. macht diese Geisteshaltung recht deutlich: "...man solle die Bräuche und Glaubenslehren der Völker nutzen und nicht versuchen, sie auszulöschen. Wenn eine Gemeinschaft einen Baum anbete, so solle man ihn, anstatt ihn umzuhauen, Christus weihen und sie ihre Anbetung fortsetzen lassen...".
In diesem Sinne beschloss Papst Julius I., den Geburtstag Jesu, also Weihnachten auf den 25. Dezember zu legen, da dieses Datum mit den alten Bräuchen zur Wintersonnenwende (meist um den 21./22. Dezember herum, war ein bewegliches Datum) zusammenfiel. Die Kirche wollte das alte Fest Wintersonnenwende durch das christliche Weihnachten austauschen. Doch der Anlass für die beiden Feierlichkeiten war sehr unterschiedlich: Beim Wintersonnenfest wurde die Göttin gefeiert, der Schwerpunkt lag also auf der Frau, und der alte Name für diese Nacht lautete Modraniht (Mutter-Nacht). Im christlichen Weinhachten jedoch wurde der Gottessohn in den Mittelpunkt gestellt.
Die christliche Gestalt der Maria entstand in den ersten vier Jahrhunderten der christlichen Ära aus einer Mischung althergebrachter Göttinnen, deren Attribute und Symbole sie vereint:
der alte Aspekt der der jungen Frau als Göttin
die Rose als Sinnbild für Blut, Liebe und vor allem die weibliche Sexualität und ihre Sinnlichkeit
Mondsichel und Spindel
die Muschel als Symbol für die Vagina
ihr blauer Sternen-Mantel verweist auf ihre Identität als Himmelskönigin
(...)
Eine Zusammenfassung aller wichtigen Ur-Göttinnen:
http://www.frauenwissen.at/goettinnenlexikon.php
***
Ich möchte hier jetzt nicht den Eindruck einer Feministin erwecken, denn das liegt mir fern. Mir scheint es mit Lilith eher um die Gleichberechtigung zu gehen. Also um Gott UND Göttin, die miteinander "regieren" bzw. "herrschen".
Für mich ist Gott mit Geist und Göttin mit Materie vergleichbar.
Das Fehlen oder Herabsetzen der (eigenen) Göttin, der großen Mutter (Natur, zu der auch unser Körper gehört) mit all ihren Attributen, sowie eben auch Leben UND Tod, führt zu Abspaltung und Leiden.
Das ist (nur) meine Sicht und Erkenntnis.
LG
Stern