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SammyJo
Guest
Antifaschismus zum Nulltarif
Ein gelungenes Attentat auf Hitler? Großartig, findet Henryk M. Broder - nur kommt es viel zu spät. Doch die Attacke auf die Wachsfigur bei Madame Tussauds zeigt: Die Verwirrung um den "Führer" wird immer größer, je länger das Dritte Reich im Abgrund der Geschichte ruht.
75 Jahre nach der "Machtergreifung" und 63 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches hat endlich einmal ein Attentat auf Hitler geklappt. Nach insgesamt 42 Attentaten, die zwischen 1933 und 1945 unternommen wurden, schaffte ein 41 Jahre alter Berliner etwas, wofür Johann Georg Elser, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Helmuth James Graf von Moltke, Carl Friedrich Goerdeler und viele andere mit dem Leben bezahlen mussten: Er hat Hitler enthauptet, was allen anderen verwehrt blieb.
Das ist schon einmal eine gute Nachricht. Die schlechte ist: Die Tat hat nur noch symbolische Bedeutung, denn sie kommt zu spät. Ob der Führer bei Madame Tussauds hinter einem Schreibtisch hockt und dreinschaut, als habe er den Geburtstag von Eva Braun vergessen, oder ob er in der Hölle schmort und auf einen Besuch von Leni Riefenstahl wartet, ist sowohl für die Gegenwart wie für die Zukunft vollkommen irrelevant. Hitler ist tot und die Chancen für seine Auferstehung sind so schlecht wie die Aussichten für die deutsche Fußballnationalelf, nachträglich doch noch die EM zu gewinnen.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,564119,00.html
Es wird doch wohl niemand uns Bekanntes gewesen sein?
Wie auch immer, möge der "Attentäter" nun seine Ruhe finden. Oder auch nicht. Wird ja wohl Folgen haben.