Hi, ich habe nach zufälliger Suche zum Thema Sexualkraft jenes Werk von Osho gefunden. Ich fand es sehr aufschlussreich. Der Mann hat tatsächlich den Anfang meiner ersten Erleuchtung beschrieben. (Worte, die ich dafür garnicht gefunden hätte, weil es so unbeschreibbar ist)
Eine Einteilung in Stufen dient zwar nur der Beschreibung, aber vielleicht hilft es dir, jenem Suchenden.
Die Erleuchtung Jesu - (von Osho) Oshotexte Meditation
Wann und wo geschah Jesus die Erleuchtung? Diese Frage beschäftigt mich seit Jahren. Einige Male hast du darum herum gesprochen, aber das hat es nur noch geheimnisvoller gemacht, also bitte kläre mich auf. Wann und wo geschah Jesus die Erleuchtung? Wurde er erleuchtet geboren? Oder geschah die Erleuchtung, als Jesus inkognito und anonym in Tibet und Indien herumreiste und er buddhistische Klöster besuchte? Oder geschah Jesus die Erleuchtung, als er von Johannes dem Täufer im Jordan initiiert wurde? Oder geschah Jesus die Erleuchtung, als er am Kreuz sagte: Herr, dein Königreich komme, dein Wille geschehe?
Es gibt drei Stufen der Erleuchtung. Die erste ist, wenn der erste flüchtige Einblick geschieht. Ich nenne das Mini-Satori. Wenn zum ersten Mal für einen einzigen Moment der Verstand untätig ist da ist eine Öffnung, kein Gedanke zwischen dir und der Existenz. Du und die Existenz
du und die Existenz
für einen Moment
und das Treffen und das Verschmelzen und die Kommunion und der Orgasmus
aber nur für einen Moment. Und von diesem Moment an wird der Same in deinem Herzen sein und wachsen.
Die zweite Stufe nenne ich Satori: Es geschieht, wenn du in der Lage bist, diese Öffnung so lange zu halten, wie du willst. Viele Stunden lang, viele Tage lang kannst du in diesem Zwischenraum bleiben, in diesem vollkommenen Alleinsein, in Gott, mit Gott, als Gott. Aber eine kleine Anstrengung ist von deiner Seite noch nötig. Wenn du aufhörst, dich anzustrengen, verschwindet das Satori.
Das erste Satori, das Mini-Satori, geschah beinahe wie ein Unfall du hattest es nicht einmal erwartet. Wie kannst du es auch erwarten? Du kanntest es davor ja gar nicht, du hattest es noch nie gekostet. Wie also kannst du es erwarten? Es kam einfach aus heiterem Himmel. Ja, du hast viele Dinge getan beten, meditieren, tanzen, singen aber das alles geschah wie ein Tappen im Dunkeln, du tapptest im Dunkeln.
Und es wird nicht geschehen, wenn du nicht herumsuchst. Es geschieht nur denen, die im Dunkeln herumtappen, wirklichen Suchern; sie suchen immer weiter herum, fühlen sich nie ermattet, nie erschöpft und sie verlieren nie die Hoffnung. Millionen Mal sind ihre Bemühungen vereitelt worden und nichts geschieht, aber sie machen immer weiter. Ihre Leidenschaft für Gott ist so gewaltig. Sie können alle Arten von Niederlagen und Enttäuschungen hinnehmen, aber ihre Suche geht weiter. Ohne zu wanken, tasten sie sich weiter. Die Dunkelheit ist groß, sie scheint fast endlos zu sein, aber ihre Hoffnung ist größer als die Dunkelheit. Das ist die Bedeutung von Vertrauen. Sie tasten sich mit Hilfe ihres Vertrauens vorwärts.
Vertrauen bedeutet, auf das zu hoffen, was beinahe unmöglich aussieht. Vertrauen bedeutet, gegen alle Hoffnung zu hoffen. Vertrauen bedeutet einen Versuch, das zu sehen, was du noch nicht gesehen hast, und du kannst nicht ein Mal sicher sein, ob es existiert oder nicht. Eine große Leidenschaft ist notwendig, umso viel Vertrauen zu haben. Einen Sucher, der in Vertrauen lebt und der nicht aufhört, sich weiterzutasten, den wird nichts abhalten. Kein Misserfolg setzt sich in ihm fest, seine Reise geht weiter. Er ist ein Pilger.
Dann, eines Tages, kommt es, wie aus heiterem Himmel; du hast es nicht erwartet. Unerwartet kommt es nahe heran und umgibt dich. Einen Moment lang kannst du es gar nicht glauben
wie könntest du es auch glauben? Während Millionen von Leben ist man umhergeirrt, und es ist nicht geschehen. Beim ersten Mal sieht es beinahe so aus wie eine Einbildung, wie ein Traum. Aber es ist da, und es ist so wirklich, dass alles, was du vorher als wirklich gekannt hast, verblasst, alles wird matt. Es ist so real, dass es eine Gewissheit in sich trägt. Es ist in sich offensichtlich, du kannst es nicht anzweifeln. Das ist das Kriterium dafür, ob das Mini-Satori geschehen ist oder nicht: Du kannst es nicht bezweifeln. Du kannst es versuchen, aber du kannst es nicht bezweifeln. Es ist so sicher, dass in dem Moment kein Zweifel besteht. Es ist einfach da. Es ist wie: Die Sonne ist aufgegangen
wie könntest du das bezweifeln.
Auf der zweiten Stufe wird das Suchen dann bewusster. Jetzt kennst du es, jetzt weißt du, dass es geschehen ist. Jetzt weißt du, dass es sogar dir geschehen ist. Jetzt gibt es eine große Sicherheit. Jetzt ist kein Glaube nötig, jetzt genügt die Erfahrung. Jetzt ist es nicht mehr nötig, daran zu glauben; jetzt durchdringt seine Gewissheit dein ganzes Wesen, du bist voll davon. Jetzt suchst du bewusster, deine Anstrengungen gehen in die richtige Richtung. Jetzt weißt du, wie es geschah, wann es geschah, in welcher Verfassung es möglich wurde. Du hast getanzt? Und was geschah dann, als es geschah? Auf welche Art und Weise wurde der Kontakt möglich? Nach und nach geschieht es immer wieder, und du kannst es verstehen, es ausfindig machen, kannst es abschätzen, wie es geschieht, in welcher Verfassung. In welcher Stimmung fällst du in Einklang damit, so dass es geschieht? Jetzt werden die Dinge klarer, jetzt ist es nicht nur ein Warten in der Dunkelheit. Du kannst anfangen loszugehen, du hast eine Richtung.
Immer noch zauderst du, manchmal fällst du noch hin, manchmal verschwindet es sogar für Monate. Aber nie wieder kann Zweifel in dir erstehen. Der Zweifel ist für immer mit dem ersten Satori beseitigt worden. Dann wird es immer öfter kommen. Und früher oder später wirst du in der Lage sein, es auf Wunsch herbeizuführen. Wann immer du willst, kannst du die Verfassung in dir herstellen, die es hervorbringt. Du kannst dich entspannen, wenn es in Entspannung kommt. Du kannst tanzen, wenn es im Tanz kommt. Du kannst unter den offenen Himmel gehen, wenn es dort kommt. Du kannst eine Rose betrachten, wenn es dabei kommt. Du kannst an einen Fluss gehen und dich treiben lassen, wenn es im Fluss geschieht.
Auf diese Weise wurden sämtliche Methoden entdeckt. Sie wurden entdeckt, als Menschen herausfanden, dass es in bestimmten Situationen, wenn man gewisse Vorkehrungen trifft, geschieht. So entstanden die Methoden. Nach und nach erlangst du die Gewissheit darüber, dass du jeden Moment dazu in der Lage sein wirst, wenn du es willst, da du deinen Fokus darauf richten kannst. Du kannst deine ganze Bewusstheit darauf richten, du kannst dein Wesen darauf lenken. Jetzt wirst du in der Lage sein zu sehen, dass es immer da ist; nur dein Kontakt ist nötig. Es ist fast, wie mit deinem Radio oder deinem Fernseher; es ist immer da, Töne ziehen immer vorbei; du musst das Radio nur auf eine bestimmte Station einstellen und das Lied und die Nachrichten.
Das ist die zweite Stufe. Aber immer noch braucht es deine Mithilfe, dich einzustimmen. Du bist nicht ununterbrochen von selbst eingestimmt, du musst es herstellen. An manchen Tagen ist es einfach, an anderen ist es schwierig. Wenn du schlechter Laune bist, ist es schwierig, wenn du wütend bist, ist es sehr schwierig. Wenn du liebevoll bist, ist es leichter. Am frühen Morgen ist es einfacher, am Abend ist es schwieriger. Allein auf einem Berg ist es einfacher, auf dem Marktplatz ist es schwieriger. So beginnst du, immer näher heranzukommen, aber Anstrengung ist immer noch nötig.
Denn geschieht das Dritte. Wenn du ein Mal fähig bist, es zu finden, jeden Moment, wann immer du willst nicht ein einziger Moment geht verloren es unmittelbar und ganz genau auszumachen, dann geschieht das Dritte. Es wird zu einer natürlichen Qualität. Das nenne ich Samadhi.
Satori eins, Satori zwei, Satori drei
Das erste Satori muss irgendwo im Osten geschehen sein, in Tibet oder in Indien. Jesus lebte mit buddhistischen Meistern. Das erste Satori muss hier irgendwo geschehen sein; denn die Juden haben sich niemals mit Samadhi beschäftigt. Jesus bringt etwas sehr Fremdes in die jüdische Welt; er führt Buddha in die jüdische Welt ein.
Vielleicht ist es irgendwo in Nalanda geschehen, wo er viele Jahre lang lebte. Aber er reiste umher, er war in Ägypten, er war in Indien, in Tibet. Deshalb kann niemand mit Sicherheit sagen, wo es geschah. Aber mit größerer Wahrscheinlichkeit geschah es in Indien; Indien ist das Land in dem die Jahrhunderte hindurch Satori mehr als irgendwo sonst geschehen ist, und das aus einem ganz bestimmten Grund, denn so viele Menschen haben hier meditiert. Ihre Meditation hat äußerst starke Plätze geschaffen, sehr reiche Plätze. Aber es gibt keine Aufzeichnungen darüber; also sage ich nichts Historisches.
Aber nun zum Zweiten: Es ist sicher, dass es im Jordan geschah mit Johannes dem Täufer, als er Jesus auf seinen Pfad initiierte den Pfad der Essener. Johannes der Täufer war ein großer Meister, ein sehr revolutionärer Prophet. Das zweite Satori muss dort geschehen sein. Es ist dargestellt in Form einer weißen Taube, die auf Jesus herabsteigt. Die weiße Taube war schon immer das Symbol für Frieden, Stille; das ist das Symbol für Satori das Unbekannte steigt herab. Das zweite Satori muss dort geschehen sein. Und Johannes der Täufer sagte: Meine Arbeit ist getan. Der Mann ist gekommen, der an meiner statt übernehmen wird. Jetzt kann ich entsagen und in die Berge gehen. Ich habe auf diesen Mann gewartet.
Und das dritte Satori geschah am Kreuz die letzte Anstrengung des Ego sehr klein, aber immer noch. Jesus muss den Wunsch gehabt haben, dass die Dinge auf eine bestimmte Art sein sollten. Tief in seinem Innern, in einer unbewussten Ecke seines Wesens, muss er gehofft haben, dass Gott ihn rettet.
Und Gott tut es niemals so, wie du es erwartest. Der Mensch denkt und Gott lenkt. Auf diese Art lehrt er dich, dich aufzugeben, so lehrt er dich, die Dinge nicht auf deine Art zu wollen, keinen privaten Willen zu haben.
Und die letzte Lektion geschah am Kreuz, im letzten Augenblick; Jesus schrie auf, im Ringen mit dem Tode: Warum hast du mich verlassen? Warum bist du von mir gewichen? Was habe ich Falsches getan? Aber er war ein Mann von großer Einsicht, ein Mensch mit dem zweiten Satori. Unmittelbar muss ihm klar geworden sein, dass dies falsch war: Das bedeutet, dass ich noch ein eigenes Wünschen habe, einen eigenen Willen. Das bedeutet, dass ich noch nicht vollkommen in Gott bin. Meine Hingabe ist erst neunundneunzig Prozent. Und eine neunundneunzig-prozentige Hingabe ist eine Nicht-Hingabe, denn Hingabe ist einhundert Prozent. Ein Kreis ist nur dann ein Kreis, wenn er vollständig geschlossen ist. Du kannst einen halben Kreis nicht einen Kreis nennen, denn Kreis bedeutet: vollständig. Es gibt keine halben Kreise. Es gibt keine annähernde Wahrheit. Die annähernde Wahrheit ist immer noch eine Lüge; entweder ist etwas wahr oder es ist nicht wahr. Es gibt nicht so etwas wie eine Fast-Wahrheit und es gibt nicht so etwas wie Fast-Hingabe. In diesem Moment begriff er: Dein Reich komme. Wer bin ich schon, mich einzumischen? Dein Wille geschehe
und das dritte Satori, Samadhi. In diesem Moment verschwand Jesus. Und ich bezeichne diesen Moment als seine Auferstehung.
Das ist der Moment, in dem Buddha sagt: Gate, gate, paramgate, parasamgate, bodhi svaha. Gegangen, gegangen, hinübergegangen, vollends hinübergegangen. Erwacht. Halleluja. Das ist der Moment absoluten Segens, Jesus wurde Gott. Der Sohn wurde zum Vater in diesem Moment; alle Unterscheidung verschwand. Die letzte Hürde löste sich auf. Jesus war zu Hause angekommen.