heuchle seit fast 20 Jahren eine Freundschaft vor, Hilfe!

Karinia

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29. Dezember 2008
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Saarland
Hallo, Ihr Lieben! :)

Hat jemand von Euch vielleicht einen Rat, was ich tun könnte?

Seit Kindertagen habe ich eine beste Freundin, ich nenne sie jetzt einmal Lea. Wir sind beide 30 Jahre alt.

Doch unsere "Freundschaft" ist nichts Anderes als ein Fake. Es tut mir so schrecklich Leid, und mein Gewissen quält mich!

Gebe es eine Vergeßlichkeitspille, würde ich diese Pille Lea und ihren drei Kindern geben, damit sie von meiner Existenz nichts mehr wüßten.
Aber so sehe ich nur eine Option:
den Kontakt zu Lea abbrechen, was ich nicht schaffe, denn Lea hat keine anderen Freunde außer mir. Und meinem 9jährigen Patensohn würde es das Herz brechen, wenn ich aus dem Leben dieser Familie verschwinde.

Ich hänge an meinem Patensohn, genauso wie an den beiden anderen Söhnen von Lea, aber wenn ich ehrlich bin, würde mein Trennungsschmerz irgendwann vorübergehen, wenn der Preis dafür Freiheit von Lea wäre.
Denn Lea nervt.

Anstatt sich eine Arbeit zu suchen und/oder sich um den Haushalt zu kümmern, nutzt Lea (Hartz IV Empfängerin, alleinerziehend) fast jede Minute ihrer vielen Freizeit zu Überlegungen, was sie als nächstes unternehmen könnte.
Und zwar mit mir. :schmoll:

Jobs hat sie schon viele begonnen und nach spätestens 2 Monaten wegen irgendwelcher "gemeinen" Kollegen und Chefs dann wieder hingeschmissen.
Die Fähigkeit sich anzupassen oder soziale Kompetenz such man vergebens bei ihr.

Wenn ich mit ihr zusammen bin, bin ich danach jedes Mal mit meinen Nerven am Ende, da es mir unmöglich ist, ein normales Gespräch mit ihr zu führen.
Sie benimmt sich wie ein kleines Kind, das unter dem permanenten Zwang steht witzig zu sein.
Eine Mischung aus einer Achtjährigen und einem Stand-Up Comedian sozusagen. :banane:
So bombardiert sie mich mit vermeintlich lustigen Sprüchen aus verschiedenen Fernsehserien und Filmen, sowie selbstgebastelten Zitaten und -Witzen. :lachen:
Lustig ist nichts von alledem.
Dennoch: ich Esel lache jedes Mal (gequält), damit Lea nicht anfängt, mir ihre Witze zu erklären.
Und überhaupt:
Ich habe seit Beginn unserer Freundschaft vor fast 20 Jahren vorgegeben, mich für ihre Witze & Albernheiten zu interessieren. Als wir uns kennenlernten, waren wir beide Außenseiter in unserer Schulklasse. Lea, weil sie andere mit ihrer Art nervte, und ich, weil ich so schüchtern war.
Nach dem Abi war ich jahrelang wegen meiner sozialen Phobie in therapeutischer Behandlung; und jetzt, langsam aber sicher, erkenne ich, dass ich genauso wie andere Menschen Freunde verdiene, die mir etwas geben (so wie umgekehrt natürlich auch).
Freunde, mit denen ich diskutieren kann, die einige meiner Interessen teilen... einfach Menschen, mit denen ich gerne zusammen bin.
Jetzt, wo ich einen großen Teil meiner Schüchternheit abgelegt habe, habe ich bereits einige solcher Menschen gefunden :) ...und bin sie wieder losgeworden, als Lea auf einmal auftauchte. :cry2:

Man kann Lea nicht beschreiben, man muß sie erleben...und wenn man sie erlebt, kommt man zu dem Entschluß, dass mit denen, die mit ihr befreundet sind, irgendetwas nicht in Ordnung sein kann.
Sie ist kein schlechter Mensch,
aber:
Ihr schrilles Gegackere über ihre eigenen Witze und all der Blödsinn, den sie von sich gibt, macht einen nach einigen Stunden zum garantierten Fall für den PsychoDoc.
Neben der Erkenntnis, das ich erfüllende Freundschaften verdiene, hat meine Therapie gegen meine Schüchternheit noch etwas Zusätzliches bewirkt, nämlich ein Bewußtsein für die Dinge, die ich nicht verdiene:
meine "Freundschaft mit Lea".
Jedes Mal, bevor wir uns treffen (was oft geschieht), bin ich krank.
Früher lachte ich über ihre Witze und heuchelte Interesse für das, was sie sagte, :doof: da ich einsam war.

Ich agierte nach dem Motto: besser Lea als total alleine, ich Heuchlerin!

Ich gab mein eigenes "ich" auf, um der Einsamkeit zu umgehen.
Jetzt erkenne ich, dass das falsch war und starte manchmal (zaghafte) Versuche mich als die Person zu geben, die ich bin; doch Lea kichert und redet mich gegen die Wand. :autsch:

Sie tut mir auch Leid, denn ich weiß, dass für Lea die Welt zusammenbrechen würde, wenn die einzige Person, die sie (scheinbar) gemocht hat, den Kontakt zu ihr abbrechen würde.
Und wie soll man den Kontakt zu einem Menschen abbrechen, den man fast täglich sieht, weil sie nur eine Straße entfernt wohnt (sie ist mir nach meinem Umzug hinterhergezogen).
Und was das größte Problem ist:
mein Patensohn hängt extrem an mir; und ich möchte ihm nicht signalisieren, dass er unwichtig und ungeliebt ist, indem ich mich nicht mehr blicken lasse. DAS tut bereits sein Vater.

Abmachungen wie "wir können uns nur einmal pro Woche treffen" gehen in das eine Ohr von Lea hinein, und aus dem anderen wieder hinaus. Ich erwähnte ja bereits ihre mangelnde Sozialkompetenz und ihre Probs im Arbeitsbereich. Sie KANN sich nicht an Abmachungen halten, oder längerfristig an etwas denken.
Leas Kids wären schon längst untergegangen, ohne den Dauereinsatz von Leas Eltern.
Und teilweise den von mir.
Aber ich habe genug und bin verzweifelt.
Ich kann nicht mehr!

Was soll ich nur tun? :confused:
 
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Du solltest das Rückgrat und die Aufrichtigkeit besitzen und Deiner Scheinfreundin die Freundschaft offiziell kündigen, wenn Du wirklich nichts mehr mit ihr zu tun haben möchtest. Du bist nur für Dich verantwortlich und nicht für sie und auch nicht für ihre Kinder. Wenn Du Dich freiwillig mit ihr abgibst, dann solltest Du Dich auch nicht beschweren.
 
Hallo Karinia,

hört sich nicht so gut an...

Ok, ich fang mal an...

Du hast sie jahrelang gebraucht (benutzt), weil Du schüchtern warst und Dich mit ihr demnach zufrieden gegeben hast. Sorry, wenn ich sehr direkt bin aber nur so kommst Du dem eigentlichem Problem auf die Spur. Denn das Problem ist nicht Lea, nur Du selbst.

Du hast sehr viele Möglichkeiten aber die Konsequenz spielt dabei eine sehr große Rolle. Wenn Du Grenzen steckst, dann halte sie für sie auch ein. Das heißt, dann bist Du eben nicht für sie da, wenn sie ruft, nach was auch immer.

Dann schau doch mal, welche Erfahrungen Du durch sie machen konntest. Mache sie Dir richtig bewusst.
Wenn Du eine Erfahrung gemacht, anerkannt und akzeptiert hast, löst sich das Problem fast wie von selbst. Das könnte heißen, dass der Kontakt von allein weniger wird.

Was findest Du bei ihr wieder, dass Du in Dir nicht akzeptieren möchtest? Da geht es nämlich weiter. Versuche es zu finden, dann läst es sich auch wieder auflösen...

Wichtig für Dich sind die gesetzten Grenzen, die Du unbedingt einhalten solltest, für Dich und für sie.
Dein Leben ist hier gefragt, da solltest Du ganz hart für Dich entscheiden, ob Du für Dein Patenkind so oft da sein möchtest, in Bezug auf Lea oder ob Du auch öfter mal "nein" sagen könntest.

Und noch einen Punkt möchte ich hier anschneiden. Lea könnte auch so etwas wie ein Energievampir sein. Denn Du fühlst Dich nicht mehr wohl bei ihr und sie ignoriert es. Dagegen kann man auch etwas tun.

Werde Dir ersteinmal dieser Punkte richtig bewusst und schreib dann weiter.

Ach ja, wir Menschen neigen dazu unsere Umwelt für alles verantwortlich zu machen, vielleicht denkst Du auch darüber mal nach.

Es ist nichts bös gemeint und erstmal nur zum Nachdenken gedacht...

Licht und Liebe für Dich
Orion7
 
Hi Karinia,

Ich kann das gut nachvollziehen, wie´s dir geht.

Im Prinzip wäre der einzig richtige Weg, deiner Freundin zu sagen was los ist und
ihr die Chance zu geben, sich zu ändern. Mit oder ohne dir, spielt dabei keine Rolle.

Vielleicht sagst du ihr das du einige Tage im Ausland bist, und nutzt die Zeit ihr einen Brief zu schreiben...den kann sie mehrmals lesen und darüber reflektieren.

Mehr gscheites fällt mir dazu sonst leider auch grad nicht ein. Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und Kraft, und auch das was orion7 geschrieben hat, sollte beachtet werden :)

LG
Pan
 
Es wäre wohl alles viel einfacher, wenn da die Kinder nicht wären. Ich glaube, das ist im Moment das Hauptproblem, wenn die Freundschaft beendet wird.
 
Also wenn du mal ehrlich zu ihr bist, wird sie eure "Freundschaft" wohl nicht fortsetzen wollen. Oder ihr bekommt die Chance auf einen Neustart.
Jetzt die Kinder vorzuschieben ist aber billig, sorry.

Wenn dir jetzt deine jahrzehntelange Unaufrichtigkeit bewusst wird, stehst du natürlich vor einem riesigen Misthaufen.
Verständlich, wenn du davor zurück scheust, da dran zu gehen.
Echte Begegnungen sind aber nur möglich, wenn Menschen aufrichtig zu sich und zu einander sind.
Übrigens läuft es nie so, wie man sich das vorher ausmalt. Es könnte ganz anders kommen, sowohl viel schlimmer, als auch viel besser, als du glaubst.
Wenn ich deine Freundin wäre, würde ich mir glaub ich wünschen, du hättest mich nicht mit meinem Namen im Internet so detailliert beschrieben....
Ich mag aber deinen Mut und hoffe, du tust jetzt, was dran ist.

Beste Grüße,
Eva
 
Abmachungen wie "wir können uns nur einmal pro Woche treffen" gehen in das eine Ohr von Lea hinein, und aus dem anderen wieder hinaus. Ich erwähnte ja bereits ihre mangelnde Sozialkompetenz und ihre Probs im Arbeitsbereich. Sie KANN sich nicht an Abmachungen halten, oder längerfristig an etwas denken.
Leas Kids wären schon längst untergegangen, ohne den Dauereinsatz von Leas Eltern.
Und teilweise den von mir.
Aber ich habe genug und bin verzweifelt.
Ich kann nicht mehr!

Was soll ich nur tun? :confused:

Liebe Karinia!

Hm, ich habe auch so eine Lea in meinem Freundeskreis. Ich sage bewusst nicht Bekanntenkreis, sondern Freundeskreis.

Denn so sehr mir "meine" Lea auf die Nerven gehen kann, sie ist jemand, auf den ich mich immer verlassen könnte. Sie hat ihre guten Seiten, zweifelsohne. Und den Blick nun nur darauf zu fokussieren, was an ihr schlecht ist, würde ihr nicht gerecht werden. Auch wenn ich sie nur zuhause besuchen oder empfangen kann. In einem Lokal wäre das eine Katastrophe - weil sie laut, aufdringlich und peinlich ist, alle Männer anpöbelt und manchmal auch mit sich selbst plaudert.:rolleyes:

Ich bin wahrscheinlich ein verklemmtes Weibchen in ihren Augen.;)

Freunde sind nunmal nicht so, wie wir sie gerne hätten.

Nun zu DEINER Lea: Ich denke, das einzige, was Euch beiden helfen kann ist eine gewisse Ehrlichkeit. Vielleicht hätte Lea auch eine ernste Seite - die sie Dir nicht zeigen möchte, weil sie denkt, Du würdest sie nicht aushalten?

Glaubst Du, dass es möglich wäre, mit ihr ernst und klar zu reden? Ihr zu erklären, dass wirklich gute Freundschaft auch mit Ehrlichkeit zusammenhängt?

Aber Vorsicht - es könnte dann auch leicht sein, dass SIE Dir dann gegenüber auch ehrlich ist. Hältst Du das aus?

Liebe Karinia, ich wünsche Dir, dass Du mit ihr eine Kommunikationsform findest, in der Ihr Euch auf gleicher Augenhöhe ehrlich begegnen könnt.

Liebe Grüße
Suena
 
...

Du hast sie benutzt, solang du sie brauchten konntest.
Du hast sie belogen, solang sie dir nützlich war.
Du hast ihr was vorgeheuchelt, solang sie dir geholfen hat.

Und jetzt wo es dir besser geht, willst du sie nur noch loswerden und redest schlecht über sie.

Weisst du was? Ich glaube, deine Therapien waren einen Scheiss wert. Ganz ganz übler Charakter.

*kopfschüttel*
 
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Hi

Deine Offenheit ehrt dich, aber das ist auch schon das einzige. Gut, Lea scheint anstrengend, aber über die Qualität der Freundschaft, die sie dir entgegenbringt schreibst du gar nichts. Dafür umso mehr über die Qualität deiner „freundschaftlichen“ Gefühle und die ist mehr als erschreckend.
Anstatt sich eine Arbeit zu suchen und/oder sich um den Haushalt zu kümmern, nutzt Lea (Hartz IV Empfängerin, alleinerziehend) fast jede Minute ihrer vielen Freizeit zu Überlegungen, was sie als nächstes unternehmen könnte.
Und zwar mit mir
Offensichtlich hast du ja auch sehr viel Zeit, sonst würde sie ja nicht so über dich verfügen und ihr könntet nicht unentwegt etwas unternehmen.
Die Fähigkeit sich anzupassen oder soziale Kompetenz such man vergebens bei ihr.
Die Aussage ist heavy, vor allem von jemandem, der selbst unter einer Sozialphobie litt/leidet.
Jetzt, wo ich einen großen Teil meiner Schüchternheit abgelegt habe, habe ich bereits einige solcher Menschen gefunden :) ...und bin sie wieder losgeworden, als Lea auf einmal auftauchte.
Sei mir nicht böse, aber nur weil jemand einen anderen kennt, der etwas nervig ist, bricht keiner einen wertvollen Kontakt ab. Sie scheint der Sündenbock für alles zu sein, was bei dir schief läuft. Praktisch, so musst du nicht bei dir selbst schauen.
Neben der Erkenntnis, das ich erfüllende Freundschaften verdiene, hat meine Therapie gegen meine Schüchternheit noch etwas Zusätzliches bewirkt, nämlich ein Bewußtsein für die Dinge, die ich nicht verdiene:
meine "Freundschaft mit Lea".
Wie „verdient“ man sich Freundschaft und was tust du dafür? Dass du Leas Freundschaft nicht verdient hast sehe ich genauso – oder habe ich da jetzt etwa deine Worte verdreht????
Auch Lea hat echte, ehrliche Freundschaft verdient, vielleicht findet sie die, wenn sie nicht mehr ihre Zeit mit dir verbringt.
Was soll ich nur tun?
Ehrlich sein, was sonst. Sag ihr, dass du sie 20 Jahre benutzt, bzw. belogen hast, und sie für dich lediglich als Mittler zur Außenwelt diente. Sag ihr, dass du sie jetzt nicht mehr brauchst und nichts mehr mit ihr zu tun haben willst. Irgendwann musst du ja mal anfangen ehrlich zu sein.

Was mir am meisten an deinem Text auffällt ist, dass du überhaut nicht, auch nur annähernd, in Erwägung ziehst ein klärendes Gespräch mit ihr zu suchen. Da kommt nicht ein einziges Mal so etwas Ähnliches wie „Lea ist mir wichtig, war immer für mich da, aber so will ich das nicht mehr“. Da gibt es eine Frau, die dich seit Kindheit kennt und an eine Freundschaft glaubt, die keine ist. Sie hätte verdient, dass du ihr sagst was dich stört, denn Freundschaft bedeutet auch, oder vor allem, Ehrlichkeit und Vertrauen.

Vielleicht ist es ja sogar so, dass sie immer besonders „lustig“ war um dich aufzulockern, um dich zum Lachen zu bringen, dir die Angst vor der Außenwelt zu nehmen. Vielleicht ist für sie die "Aufgabe" und „Verpflichtung“ die diese Freundschaft mit sich bringt, oder gebracht hat, noch viel größer und belastender als für dich.

Ich benutze zwar immer den Begriff „Freundschaft“, aber es ist keine, nicht von deiner Seite. Du bist keine Freundin.

Ruhepol
 
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