Heimat.....

E

Evy52

Guest
....Vaterland, Muttersprache ......

Anbindend an das schöne Gedicht von Peter Rosegger (das Mandy als Lied im anderen Thread hereingestellt hat) - würde es mich brennend interessieren, wer von Euch noch wirkliche Heimatverbundenheit spürt - wer sich ,im Land seiner Väter´ geborgen und glücklich fühlt - bzw. wer sich nach seinen Wurzeln sehnt.....oder nach ihnen sucht.

In meiner Essecke hängt ein Bild von meiner Großmutter, das sie vor mehr als 80 Jahren selbst gestickt hat, als von Tschechien nach Österreich kam - mit folgendem Wortlaut:

,Vergesse nie die Heimat
wo deine Wiege stand.
Du findest in weiter Ferne
kein zweites Heimatland!´

....und ich denke, sie hat ihre Heimat nie vergessen!

Die Großmutter väterlicherseits war zwar gebürtige Österreicherin - ist aber vor ca vierzig Jahren zu ihrer Schwester in ein anderes Bundesland gezogen, um sie zu pflegen.
Als Oma dann selbst zum Pflegefall wurde, war ihr größter Wunsch, in ihrem Heimatdorf (wo auch ich aufgewachsen bin) am heimatlichen Dorffriedhof - wo schon mein Großvater und viele ihrer Freundinnen begraben waren - beerdigt zu werden...
Ich hab sie zu mir geholt und ihr diesen Wunsch nach einigen Jahren der Pflege erfüllt.

Mir wurde also die Vaterlandsliebe bereits in die Wege gelegt...

Ich liebe es, wenn ich ,nach Hause´ komm und mich die Leute aus dem Dorf mit einem freundlichen ,Servas Evy´ begrüßen - ich liebe die
Dorffeste, die Kirtage, Faschingsumzüge usw. - die ich Jahr für Jahr besuche und genieße es, dass mich die Menschen aus meinem Heimatdorf nicht vergessen haben.
Ich liebe meine Heimat und werde dort verwurzelt sein bis an mein Lebensende - und habe schon festgelegt, dort begraben zu werden - wo meine Großeltern, meine Tanten, Cousinen, Schulkameraden und Freunde ebenfalls ihre letzte Ruhe gefunden haben - und noch finden werden.

Heimat bedeutet für mich einen sicheren Hafen zu haben zu dem man zurückkehren kann wenn es da draußen in der Welt nicht so glatt läuft.


Ein Freund ging nach Amerika
Und schrieb mir vor einigen Lenzen:
Schicke mir Rosen aus Steiermark,
Ich hab' eine Braut zu bekränzen!

Und als vergangen war ein Jahr,
Da kam ein Brieflein gelaufen:
Schicke mir Wasser aus Steiermark,
Ich hab' ein Kindlein zu taufen!

Und wieder ein Jahr, da wollte der Freund,
Ach, noch was anderes haben:
Schicke mir Erde aus Steiermark,
Muss Weib und Kind begraben!

Und so ersehnte der arme Mann
Auf fernsten, fremden Wegen
Für höchste Freud', für tiefstes Leid
Des Heimatlandes Segen.


Evy:):schnl:
 
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Evy52 schrieb:
Ich liebe es, wenn ich ,nach Hause´ komm und mich die Leute aus dem Dorf mit einem freundlichen ,Servas Evy´ begrüßen - ich liebe die
Dorffeste, die Kirtage, Faschingsumzüge usw. - die ich Jahr für Jahr besuche und genieße es, dass mich die Menschen aus meinem Heimatdorf nicht vergessen haben.
Ich liebe meine Heimat und werde dort verwurzelt sein bis an mein Lebensende - und habe schon festgelegt, dort begraben zu werden - wo meine Großeltern, meine Tanten, Cousinen, Schulkameraden und Freunde ebenfalls ihre letzte Ruhe gefunden haben - und noch finden werden.

Heimat bedeutet für mich einen sicheren Hafen zu haben zu dem man zurückkehren kann wenn es da draußen in der Welt nicht so glatt läuft.

Diese angeblich so heimeligen Dorfgemeinschaften können sich jedoch ganz schnell in eine Gemeinschaft verwandeln, die auf einen Aussenseiter oder Fremden mit dem Finger zeigen und ihn ausgrenzen. Und wer nicht so ist wie sie oder denkt wie sie, gehört nicht zu ihnen.
Auch innerhalb dieser Gemeinschaft lächeln sie dich an, während sie hinter deinem Rücken etwas ganz anderes über dich tuscheln. Natürlich nie öffentlich......

Diese dumpfbrodelnden, mit versteckten Aggressionen bestückten dörflichen Gemeinden wecken bei mir sehr oft ambivalente Gefühle des Misstrauens.

Mir stehen die Menschen in einer Großstadt näher, weil ehrlicher.

LG
Urajup
 
Ich hab da diesbezüglich ziemlich gespaltene Gefühle, weil ich eigentlich nirgends verwurzelt bin.
Ich konnte nirgends Wurzeln schlagen, weil immer, wenn ich mich wo heimisch gefühlt habe, wurde ich wieder entwurzelt. Bin seit Kindertagen mindestens 10 mal übersiedelt, und auch meine Familie, sei es meine Ursprungsfamilie oder die, die ich mit meinem Mann gründete, zerfiel. Eigentlich fühl ich mich wie ein entwurzelter Baum, nirgends wirklich zu Hause...und so beschloss ich, mein eigener Baum zu werden und mein Zuhaus bin ICH.

Allerdings....wenn ich im Urlaubsflieger sitze und es ertönt beim Landeanflug das Lied: "I am from Austria", dann heule ich immer fürchterlich.

lg
Sunny
 
Heimat
Ich bin Weltenbürgerin im Moment, in dem Sinne, hänge ich an keinem Ort, den ich Heimat nennen könnte.
Aber es gibt einige Orte auf dieser Welt, die mir sehr nahe, sehr lieb sind.
Wo ich schöne Erfahrungen gemacht habe, wo das Land mich fühlen ließ, du bist willkommen.
Im weitesten Sinne, ist Heimat für mich ein geistiges Gefühl, da ich zu tiefst davon überzeugt bin, dass mein wahrer Ursprung nicht die Erde ist, hätte ich ja merken müssen.
Und da mir das Gefühl, der Heimatverbundenheit völlig abgeht, verweile ich gern in der Nähe von Heimatmenschen, so bekomme ich mit, wie sich das anfühlt, mit einem Ort verwurzelt zu sein.:)
 
Bin zwar kein Bahai - aber der Spruch von Bahaullah (1817 bis 1892) ist einfach genial:
"Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger."

Man beachte den frühen Zeitpunkt als eine solche Äusserung - in politischen und auch religiösen Kreisen - ein absolutes Novum war.

:) :banane:
 
....Vaterland, Muttersprache ......

Anbindend an das schöne Gedicht von Peter Rosegger (das Mandy als Lied im anderen Thread hereingestellt hat) - würde es mich brennend interessieren, wer von Euch noch wirkliche Heimatverbundenheit spürt - wer sich ,im Land seiner Väter´ geborgen und glücklich fühlt - bzw. wer sich nach seinen Wurzeln sehnt.....oder nach ihnen sucht.

In meiner Essecke hängt ein Bild von meiner Großmutter, das sie vor mehr als 80 Jahren selbst gestickt hat, als von Tschechien nach Österreich kam - mit folgendem Wortlaut:

,Vergesse nie die Heimat
wo deine Wiege stand.
Du findest in weiter Ferne
kein zweites Heimatland!´

....und ich denke, sie hat ihre Heimat nie vergessen!

Die Großmutter väterlicherseits war zwar gebürtige Österreicherin - ist aber vor ca vierzig Jahren zu ihrer Schwester in ein anderes Bundesland gezogen, um sie zu pflegen.
Als Oma dann selbst zum Pflegefall wurde, war ihr größter Wunsch, in ihrem Heimatdorf (wo auch ich aufgewachsen bin) am heimatlichen Dorffriedhof - wo schon mein Großvater und viele ihrer Freundinnen begraben waren - beerdigt zu werden...
Ich hab sie zu mir geholt und ihr diesen Wunsch nach einigen Jahren der Pflege erfüllt.

Mir wurde also die Vaterlandsliebe bereits in die Wege gelegt...

Ich liebe es, wenn ich ,nach Hause´ komm und mich die Leute aus dem Dorf mit einem freundlichen ,Servas Evy´ begrüßen - ich liebe die
Dorffeste, die Kirtage, Faschingsumzüge usw. - die ich Jahr für Jahr besuche und genieße es, dass mich die Menschen aus meinem Heimatdorf nicht vergessen haben.
Ich liebe meine Heimat und werde dort verwurzelt sein bis an mein Lebensende - und habe schon festgelegt, dort begraben zu werden - wo meine Großeltern, meine Tanten, Cousinen, Schulkameraden und Freunde ebenfalls ihre letzte Ruhe gefunden haben - und noch finden werden.

Heimat bedeutet für mich einen sicheren Hafen zu haben zu dem man zurückkehren kann wenn es da draußen in der Welt nicht so glatt läuft.


Ein Freund ging nach Amerika
Und schrieb mir vor einigen Lenzen:
Schicke mir Rosen aus Steiermark,
Ich hab' eine Braut zu bekränzen!

Und als vergangen war ein Jahr,
Da kam ein Brieflein gelaufen:
Schicke mir Wasser aus Steiermark,
Ich hab' ein Kindlein zu taufen!

Und wieder ein Jahr, da wollte der Freund,
Ach, noch was anderes haben:
Schicke mir Erde aus Steiermark,
Muss Weib und Kind begraben!

Und so ersehnte der arme Mann
Auf fernsten, fremden Wegen
Für höchste Freud', für tiefstes Leid
Des Heimatlandes Segen.


Evy:):schnl:


Also, wie ich noch jung war, war mir das mit der Heimat immer ziemlich egal - jetzt erst wo ich älter werd, spür ich schon so einen Hang zu meiner schönen Oststeiermark mit dem sonnigen milden Klima.
Ist aber nicht nur um des Landes Willen, es ist, weil man dort seine ersten Freunde gefunden hat, dort war man das erste Mal verliebt, dort hab ich Kindheit, Pubertät und Jugend verbracht - da sind eigentlich all diese Erinnerungen, kombiniert mit den einzelnen Plätzen, wo man so allerhand erlebt und auch angestellt hat.
Vom Briefträger, über den Bäcker bis zum Elektriker hat man dort alle gut gekannt - und ich weiss noch, wo ich meinen ersten Kuss gekriegt hab - im Park hinter der Schule :D

Und weil es so schön ist Evy, stell ich es jetzt da in einen Thread auch nochmal rein:


http://www.youtube.com/watch?v=qsF_uPUpq18


:umarmen:
Mandy
 
....Vaterland, Muttersprache ......

Anbindend an das schöne Gedicht von Peter Rosegger (das Mandy als Lied im anderen Thread hereingestellt hat) - würde es mich brennend interessieren, wer von Euch noch wirkliche Heimatverbundenheit spürt - wer sich ,im Land seiner Väter´ geborgen und glücklich fühlt - bzw. wer sich nach seinen Wurzeln sehnt.....oder nach ihnen sucht.

In meiner Essecke hängt ein Bild von meiner Großmutter, das sie vor mehr als 80 Jahren selbst gestickt hat, als von Tschechien nach Österreich kam - mit folgendem Wortlaut:

,Vergesse nie die Heimat
wo deine Wiege stand.
Du findest in weiter Ferne
kein zweites Heimatland!´

....und ich denke, sie hat ihre Heimat nie vergessen!

Die Großmutter väterlicherseits war zwar gebürtige Österreicherin - ist aber vor ca vierzig Jahren zu ihrer Schwester in ein anderes Bundesland gezogen, um sie zu pflegen.
Als Oma dann selbst zum Pflegefall wurde, war ihr größter Wunsch, in ihrem Heimatdorf (wo auch ich aufgewachsen bin) am heimatlichen Dorffriedhof - wo schon mein Großvater und viele ihrer Freundinnen begraben waren - beerdigt zu werden...
Ich hab sie zu mir geholt und ihr diesen Wunsch nach einigen Jahren der Pflege erfüllt.

Mir wurde also die Vaterlandsliebe bereits in die Wege gelegt...

Ich liebe es, wenn ich ,nach Hause´ komm und mich die Leute aus dem Dorf mit einem freundlichen ,Servas Evy´ begrüßen - ich liebe die
Dorffeste, die Kirtage, Faschingsumzüge usw. - die ich Jahr für Jahr besuche und genieße es, dass mich die Menschen aus meinem Heimatdorf nicht vergessen haben.
Ich liebe meine Heimat und werde dort verwurzelt sein bis an mein Lebensende - und habe schon festgelegt, dort begraben zu werden - wo meine Großeltern, meine Tanten, Cousinen, Schulkameraden und Freunde ebenfalls ihre letzte Ruhe gefunden haben - und noch finden werden.

Heimat bedeutet für mich einen sicheren Hafen zu haben zu dem man zurückkehren kann wenn es da draußen in der Welt nicht so glatt läuft.


Ein Freund ging nach Amerika
Und schrieb mir vor einigen Lenzen:
Schicke mir Rosen aus Steiermark,
Ich hab' eine Braut zu bekränzen!

Und als vergangen war ein Jahr,
Da kam ein Brieflein gelaufen:
Schicke mir Wasser aus Steiermark,
Ich hab' ein Kindlein zu taufen!

Und wieder ein Jahr, da wollte der Freund,
Ach, noch was anderes haben:
Schicke mir Erde aus Steiermark,
Muss Weib und Kind begraben!

Und so ersehnte der arme Mann
Auf fernsten, fremden Wegen
Für höchste Freud', für tiefstes Leid
Des Heimatlandes Segen.


Evy:):schnl:

evy,

kannst du mir auch "erklären", wie ich auf meine "erste heimat" (also wo ich geboren und aufgewachsen bin!) "stolz" sein soll, wenn dort nur so "spasshalber" roma häuser abgefackelt und deren bewohner wie hasen abgeschossen werden?

(um kein "missverständniss" aufkommen zu lassen... spreche ichhier nicht von österreich, sondern von ungarn, wo ich geboren und aufgewachsen bin!)

shimon1938
 
evy,

kannst du mir auch "erklären", wie ich auf meine "erste heimat" (also wo ich geboren und aufgewachsen bin!) "stolz" sein soll, wenn dort nur so "spasshalber" roma häuser abgefackelt und deren bewohner wie hasen abgeschossen werden?

(um kein "missverständniss" aufkommen zu lassen... spreche ichhier nicht von österreich, sondern von ungarn, wo ich geboren und aufgewachsen bin!)

shimon1938

Nein -das kann ich Dir nicht erklären, shimon - weil ich nicht in Deiner Haut stecke!

Auch habe ich nicht von ,Stolz´ gesprochen - nur dass ich eine starke ,Heimatverbundenheit´ spüre - und das ist was anderes - sich seiner Wurzeln bewusst zu sein und sich hingezogen zu fühlen...

Wenn ich zu meiner Mutter in meinen Heimatort komme - fühl ich mich ,daheim´- weil ich dort eben aufgewachsen bin und jedes Fleckchen noch kenne - wo wir als Kinder spielten und auch unser Unwesen trieben:rolleyes: - wo ich die Schule besuchte und zum ersten Mal verliebt war.....
In der Kirche haben meine Eltern geheiratet, wurde ich getauft, hab dort die heilige Erstkommunion gefeiert - dort habe ich geheiratet und auch meine Kinder wurden dort getauft.....

Aber ich möchte nicht versäumen, Dir zu sagen, wie schade ich es finde, dass Du das nicht erleben durftest - es tut mir wirklich leid - und ich kann jetzt sogar Deine Verbitterung verstehen - und wünsche Dir ehrlich und aus ganzem Herzen, dass Du dort, wo Du jetzt bist, ein ,zu Hause gefunden hast -wo Du Dich geborgen fühlst!

Evy
 
Werbung:
Anbindend an das schöne Gedicht von Peter Rosegger (das Mandy als Lied im anderen Thread hereingestellt hat) - würde es mich brennend interessieren, wer von Euch noch wirkliche Heimatverbundenheit spürt - wer sich ,im Land seiner Väter´ geborgen und glücklich fühlt - bzw. wer sich nach seinen Wurzeln sehnt.....oder nach ihnen sucht.

Heimat bedeutet für mich einen sicheren Hafen zu haben zu dem man zurückkehren kann wenn es da draußen in der Welt nicht so glatt läuft.

Ich bin froh, in Österreich leben zu können, weil ich denke, es geht uns hier verhältnismäßig gut, wir haben keinen Krieg, keine Hungersnot, Frieden - das sind Dinge, die nicht jeder hat.

Aber Heimat ist für mich immer dort, wo ich grade wohne. Ich bin schon öfter umgezogen und eigentlich sofort überall "heimisch" geworden...Wurzeln krieg ich schnell.

Klar gibt es Gegenden, wo ich lieber wohne und welche, wo ich nicht so gerne wohnen würde. Aber "Heimat" ist, wo ich meine Türe aufsperre.

Ich liebe meine Heimat und werde dort verwurzelt sein bis an mein Lebensende - und habe schon festgelegt, dort begraben zu werden - wo meine Großeltern, meine Tanten, Cousinen, Schulkameraden und Freunde ebenfalls ihre letzte Ruhe gefunden haben - und noch finden werden.

Wo ich begraben werde, ist mir völlig wurscht. Das ist wenn überhaupt, dann höchstens für die Zurückgebliebenen von Belang.

Liebe Grüße
Suena
 
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