C
Condemn
Guest
...und ist das bei Dir heute noch so, dass Du Leute triffst, die Du verabscheut und Du in der Reflektion feststellst, dass das eine Seite an Dir selbst ist?
Nicht immer, aber wenn ich jemanden absolut nicht ab kann, dann ist das nicht so selten. Es braucht auf jeden Fall irgendeinen Bezug zur gehassten Eigenschaft. Ich kann z.B. nicht ab wenn Menschen unbedingt Aufmerksamkeit wollen. Wenn ich bemerke das jemand mit allen Mitteln im Mittelpunkt stehen will... werde ich in der Regel in mir ansatzweise wütend, nach außen hin eher kühl. Und... ich hab DAS nicht in mir. Ich bin eher jemand der nicht zuviel Aufmerksamkeit will. Aber das teilweise eben auch extrem. Ich hasse meine eigenen Geburtstage und haue ab. Ich feiere nie und würde am liebsten vorher jedem ne Mail schreiben: Ruft mich an wann ihr wollt, aber bitte vergesst meinen Geburtstag. Und ich weiß nicht warum das so ist, aber ich muss irgendwo einen Bezug zum Thema haben, nur eben das andere Extrem.
Und ich denke, dass es darum geht... Extreme und ob man irgendwie mit dem jeweiligen Thema identifiziert ist. Du hast über Deine Tochter z.B. schon eine starke Identifikation zu dem anderen Kind. Allerdings denke ich, dass das noch nicht alles ist, sondern das es um eine Kerneigenschaft geht. Deine Beschreibung:
"Was mich zur Weisglut bringt ist die Falschheit, der Egoismus, die Selbstverliebtheit und Arroganz dieses Kindes. Es lügt ständig und offensichtlich, um sich über andere zu erhöhen, es prahlt mit seinen Fähigkeiten - die es zum Teil gar nicht hat - und seiner Schönheit, es spielt andere gegeneinander aus, es säht Zwietracht zwischen den anderen Kindern in der Nachbarschaft, ist besitzergreifend und gemein. Es handelt immer im Vorsatz einen Vorteil für sich herauszuholen. Es geht ihm wohl darum, von den anderen bewundert zu werden, im Mittelpunkt zu stehen und gesehen zu werden."
Du wirst viele konkrete Beispiele haben und Du zählst einige Eigenschaften des Kindes auf. Letztlich dreht es sich aber um etwas das man rücksichtslosen Egoismus nennen könnte. Also nicht nur "das beste für mich", sondern auch "auf Kosten anderer". Und ich vermute, dass es letzteres ist was Dich zur Weißglut bringt. Also eher die Mittel als der Zweck.
Und: Gerade weil es ein Kind ist, kommst Du in die blöde Situation nicht auf die Art reagieren zu können wie Du es vielleicht gegenüber einem Erwachsenen tun würdest. Einem Erwachsenen würdest Du vielleicht ein paar Takte erzählen, ihn auf den Boden der Tatsachen bringen - vielleicht nicht unbedingt auf die nette Art. Bei einem Kind hältst Du Dich zurück. Es könnte auch einfach das sein... also das Du in Deiner eigenen Art eingeschränkt bist, weil es ein Kind ist und Du Dich daher die ganze Zeit kontrollieren musst.