Hans im Glück
Er war zugegen als seine Eltern ihn zeugten. Noch war ja
nichts gewiss, es war nur die Zündung. Doch sie waren be-
reit, seinem Erdenkörper Mutter und Vater zu sein. Er war
zugegen und segnete dieses Götterspiel der Körper. Später
einmal würden sie behaupten, sie hätten ihn gewollt. Ge-
naugenommen war dies zweitrangig, denn die Seelen waren
sich vollbewußt im sich beschenken. Die beiden da vor mir
würden sich auf eine Weise seelig fühlen nach diesem Akt
und sie wussten nicht, dass es mein Segen war, der sie
beglückte. Ich war in meinem Glück noch allein.
So wuchs ich heran in diesem Meer der körperlichen Glückseeligkeit
und schwamm froh jeden Tag auf dem Fleck in dem ich getragen war.
Ich konnte mich gut bewegen und tat dies gerne. Ich war in meinem
eigenen Universum und nichts konnte mir geschehen. Ich war voll-
kommen im Glück und verzückt.
Ich zwängte mich aus diesem einen Universum durch ein Wurmloch
in ein vollkommen anderes Universum und war ob der Unterschiede
krass erstaunt. Glücklicherweise vergasen meine Mitspieler ihren Part
und so konnte ich ein Universum erkunden, in dem Glück nicht selbst-
verständlich war, obwohl ich Hans im Glück bin, ohne, dass ich das
damals schon wissen konnte, so, wie ich es hier schreibe.
Ich durfte also nicht sogleich wieder den Herzschlag, diesen dumpfen, alles-
bestimmenden Trommelschlag meines alten Universums hören um in glück-
licher Sicherheit mich zu fühlen, ebensowenig durfte ich an diese andere
Quelle meiner Wohlversorgung. Stattdessen wurde ich geschlagen, was
mich fast das Leben gekostet hätte und meiner Wirbelsäule heute noch zu
schaffen macht und man quälte mich zu schreien, aber, ich wollte dies ja
erfahren, denn wer nur im Glück schwimmt, wie ein Fisch im Wasser, kann ja
Wasser gar nicht beschreiben und so wählte ich, Hans im Glück, so vieles,
was gar nicht glücklich aussah und ausging, für eine Zeit lange.
Weil ich nun das Glück gewählt habe kann ich nun also einen
Vanillepudding kochen, um 4 Uhr in der Nacht und mich damit
glücklich fühlen. Ich habe ein warmes Haus und geliebte Men-
schen um mich: welch ein Glück. Ich habe von mir so unendlich
vieles erfahren und schon überwunden, dass ich staune vor
Glück. Ich bin wirklich Hans im Glück, auch wenn Hans nicht
mein Name ist, zum Glück.