Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

Ich erinnere dich, dass das ein Thread über die Gnosis ist. Deine Postings sind OT. Hier geht es nicht um Meditation oder um Castaneda. Ändere das oder ich muss dich melden.

Ach, messen wir hier mit zweierlei Maß. In dem Thread "Jenseits vom Mainstream" kannst du locker OT
sein, da stört es dich nicht. Mich aber maßregeln, weil ich nun, dir deine eigene Medizin gegeben habe. Du bist ein Heuchler !
 
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aber wie konnte um den jesus herum eine jüdische sekte entstanden sein,
wenn durch den christus jesus all das erfüllt wurde, was durch die alttestamentarische bewegung vorbereitet worden war?
Es ist doch so, dass Jesus in seiner Mission von einigen wesentlich Prinzipien abwich. In den Evangelien wird zu Beispiel erzählt, wie er es mit den strengen Sabbatgesetzen hielt. Er sprach auch von der Auferstehung der Toten, die von den orthodoxen Sadduzäern und auch von manchen Pharisäern abgelehnt wurde.

Ach die einmalige Taufe und das damit verbundene Bekenntnis zu Gott unterschied sich deutlich von dem Tauchbad in den Mikwen des jüdischen Reinheitsgebotes. Ja und auch mit der Vergebung der Sünden verstieß er gegen die Gebote Gottes. Das alles war nach jüdischem Verständnis alleine Gott vorbehalten.

Auch bei der Bevölkerung selbst wurde er mehrmals der Gotteslästerung bezichtigt und entging dabei nur knapp einer Steinigung (Markus 6). Er wurde also nicht ohne einen Grund vor den Sanhedrin gestellt und wegen Gotteslästerung verurteilt.

Ja und die Judenchristen gingen da noch einen Schritt weiter, indem sie Jesus zu einem göttlichen Christus erhoben. Mit der Heidenmissionierung wurde dann letztlich auf dem Konzil der Apostel in Jerusalem das endgültige Schisma zwischen den Heiden- und Judenchristen vollzogen.

Der Kernpunkt der Abspaltung lag darin, dass die Heidenchristen nicht mehr durch die Beschneidung zum Judentum konvertieren wollten, um dann als Christ getauft werden zu können. Weitere Streitpunkte lagen in den strengen Reinheitsgeboten zu den koscheren Speisen.

Durch die Heidenmissionierung in der Diaspora durch Paulus flossen dann noch sehr viele griechische Vorstellungen in das Christentum der Heiden mit ein.

Den Gott der Christen kann man nur in Zusammenhang mit dem Alten Testament verstehen, deshalb wurde bei der Kanonisierung der christlichen Bibel wesentliche Teile aus der Septuaginta* als das Alte Testament übernommen. Die Konsequenz wäre hier gewesen, auf das Alte Testament ganz zu verzichten.

Man wollte nicht darauf verzichten, weil damit die Bezüge zum Alten Testament in den Evangelien verloren gegangen wären. Zudem sollten sich die Evangelien auch an die Judenchristen wenden können. Tja und bei den ersten Kanonisierungen waren diese Evangelien schon zu bekannt und im Umlauf, als dass man sie hätte ignorieren können.

Zitat von DruideMerlin: El war nun einmal der Schöpfergott der Kanaaniter und wird auch heute noch von den Israeliten als Synonym für das Göttliche angewandt (z. B. Elohim). So wird bei den hebräischen Namen mit El ein Bezug des Namensträgers zu Gott hergestellt: Elias.
ja nun, das ist halt deine theorie. ich halte nicht viel von den philologischen ableitungen, mit denen auf das wesen einer religion bzw. eines gottes formal-logisch geschlossen wird.
Wie kommst Du darauf, dass dies eine Theorie sei? Die Belege dazu sind die hebräische Sprache, Texte und werden sogar durch archäologische Erkenntnisse untermauert.


Merlin


*Die Septuaginta ist eine Bibel, in der wesentliche Teile aus den hebräischen Schriften ins Griechische übersetzt wurden. Die Adressaten der Septuaginta waren die gläubigen Juden, die in der Diaspora lebten und deshalb vorwiegend griechisch sprachen.

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sorry, druide, aber das hier klingt eher danach, als würdest du die götter nach DEINEM WESEN beurteilen.

du kannst ihnen nicht folgen, weil DU DICH in ihnen nicht erkennen kannst.

also müssten sie so sein wie du, damit du dich in ihnen erkennen kannst.
Es gibt ein geflügeltes Wort: „Zeige mir deine Freunde, dann sage ich dir, wer du bist.“ Ja und diese Worte haben auch ihre Gültigkeit bei unseren transzendenten Begleitern.

Das liegt darin begründet, dass sich hinter diesen Wesen unsere Sehnsüchte, Hoffnungen und ein gewisser Kanon der Moral verbergen. So gibt es in unseren Träumen die sogenannten Schatten, die jene Aspekte der eigenen Persönlichkeit verkörpern, die uns wichtig sind oder gar an uns vermissen.

Ich meine also nicht, dass ich mich selbst als ein solches göttliches Wesen verstehe, sondern es als einen Freund an meiner Seite sehen möchte. So möchte ich also auch keinen Freund, der nur einer sein soll, weil es alternativlos keinen anderen gibt.

Wenn nun also jemand den ultimativen Gott als Begleiter an seiner Seite sehen möchte, so soll es so sein. Das heißt aber nicht, dass er auch für mich ein Begleiter und Freund sein muss. Nur der Status eines Gottes reicht mir jedenfalls nicht aus.


Merlin
 
Es ist doch so, dass Jesus in seiner Mission von einigen wesentlich Prinzipien abwich. In den Evangelien wird zu Beispiel erzählt, wie er es mit den strengen Sabbatgesetzen hielt. Er sprach auch von der Auferstehung der Toten, die von den orthodoxen Sadduzäern und auch von manchen Pharisäern abgelehnt wurde.

Ach die einmalige Taufe und das damit verbundene Bekenntnis zu Gott unterschied sich deutlich von dem Tauchbad in den Mikwen des jüdischen Reinheitsgebotes. Ja und auch mit der Vergebung der Sünden verstieß er gegen die Gebote Gottes. Das alles war nach jüdischem Verständnis alleine Gott vorbehalten.

ja nun, das ist jetzt nicht gerade ein beleg daür, das wesen des christus verstanden zu haben.

das haben die sadduzäer und pharisäer schon nicht verstanden und mit diesem statement
stellst du dich im grunde in ihren reihen. es könnte also genauso gut von einem orthodoxen juden stammen.
also von jemand der bis heute nicht anerkennen kann, dass der erwartete messias vor 2000 jahren ans kreuz geschlagen wurde,
starb und nach drei tagen aus dem tode wieder auferstand.

" im urbeginn war das wort und das wort war bei gott und ein gott war das wort. alles ist aus diesem entstanden.. "

das ist nicht der jahve-eloah sondern der christus. dieser jahve-eloah ist selbst aus diesem wort entstanden und
hatte die mission das kommen des christus vorzubereiten.
das heisst, die menschwerdung des schöpfergottes.

bis dahin galt das gesetz im zuge der vorbereitenden funktion, bei der das ich bin von aussen an den menschen herantrat.
aber nur solange bis es zur erfüllung kam:

Jesu Stellung zum Gesetz
17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. 19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen." matth.5

"Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht."

"bis alles geschieht" bedeutet hier: bis es seine erfüllung gefunden hat.
und was bedeutet es, wenn der christus durch den jesus auf erde als mensch wandelte, als die erfüllung dessen, was durch das gesetz
vorbereitet wurde?

Wie kommst Du darauf, dass dies eine Theorie sei? Die Belege dazu sind die hebräische Sprache, Texte und werden sogar durch archäologische Erkenntnisse untermauert.

weil man weder aus toten buchstaben, noch aus toten archäologischen funden heute auf das wesen eines gottes abstrakt schlussfolgern kann.

wozu auch?

es steht doch ausdrücklich dort: "ich bin der ich bin" . anstatt abstrakten schlussfolgerungen zu folgen, die sich aus philologischen ableitungen ergeben,
wäre es doch viel sinnvoller, über den sinn dieser worte zu meditieren: ich bin der ich bin.

die sache ist die: wenn man das wesen des christus nicht versteht, dann kann man auch
das wesen der offenbarung des alten testamentes nicht verstehen. und man hat weder das
christentum noch das judentum verstanden, wenn man annimmt, der christus jesus wäre mit seinem handeln
von " wesentlichen prinzipien" abgewichen.
es ist diese vorstellung und annahme selbst die vom wesentlichen abweicht.
 
Es gibt ein geflügeltes Wort: „Zeige mir deine Freunde, dann sage ich dir, wer du bist.“ Ja und diese Worte haben auch ihre Gültigkeit bei unseren transzendenten Begleitern.

Das liegt darin begründet, dass sich hinter diesen Wesen unsere Sehnsüchte, Hoffnungen und ein gewisser Kanon der Moral verbergen.


ludwig feuerbach lässt grüssen. :)
damit gibst du ihm nämlich recht:
"
Feuerbach gelangte so zu einer Erklärung, die im modernen Sinne humanwissenschaftlich ist: Die Religion ist nicht einfach „Unsinn“ oder „Aberglaube“, sie ist die bildhafte Äußerung von Eigenschaften und Impulsen, von „Kräften“, die der Mensch als so wichtig und wesentlich empfindet, dass sie für ihn sein „Wesen“, sein eigentliches Menschsein ausmachen: Die Religion ist „identisch … mit dem Bewusstsein des Menschen von seinem Wesen“.[31] Diese Kräfte erscheinen ihm nicht als individuell begrenzt, sondern als über den einzelnen Menschen hinausgehend: „Wille, Liebe oder Herz sind keine Kräfte, welche der Mensch hat“, sie sind „die ihn beseelenden, bestimmenden, beherrschenden Elemente, denen er keinen Widerstand entgegensetzen kann“.[32] Und weil der Mensch diese Kräfte oder Fähigkeiten als über seine individuelle Beschränktheit hinausgehend empfindet, hypostasiert und verabsolutiert er sie, er setzt sie „aus sich hinaus“ und verehrt sie „als ein andres, von ihm unterschiednes, eignes Wesen“.[33]

Dieses Verständnis des Gottesglaubens erlaubt im Rückschluss die anthropologische Deutung der Religion: „Die Religion ist die Reflexion, die Spiegelung des menschlichen Wesens in sich selbst.“ – „Gott ist der Spiegel des Menschen.“ – „Gott ist das offenbare Innere, das ausgesprochene Selbst des Menschen.“[34] Die religiösen Glaubensinhalte vermitteln also eine Botschaft, sie geben Aufschluss über das „Wesen“ des Menschen: Gott ist für den Menschen das „Stammbuch, in welches er die Namen der ihm teuersten, heiligsten Wesen einträgt“.[35] In zwölf Kapiteln des Wesens des Christentums versuchte Feuerbach, die wichtigsten „Geheimnisse“ des christlichen Glaubens nacheinander zu deuten, indem er ihren anthropologischen Gehalt herausschälte: Wenn die Religion sagt, Gott liebe den Menschen, so bedeute das: „Das Höchste ist die Liebe des Menschen“.[36] Oder: „Das Geheimnis des leidenden Gottes“ besagt: „Leiden für andere ist göttlich“.[37] Und dass Gott empfindet, heißt: „Die Empfindung ist göttlichen Wesens“.[38]"
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Feuerbach

soll DAS der letzte schluss der weisheit sein?
 
Der siebenköpfige Drache

In der gnostischen Schrift Pistis Sophia muss sich Pistis Sophia gegen viele Feinde bewähren, bevor sie ihren angestammten Platz im 13. Äon, den Ort der Gerechtigkeit, wieder betreten darf. Die zahlreichen Emanationen des Arroganten (Authades) und die Archonten der zwölf Äonen unter dem 13. Äon lassen ihr keine Ruhe. Sie foltern sie ununterbrochen mit dem Ziel, sie ihrer Lichtkräfte zu berauben und sie für immer im Chaos zu begraben.

Ihr gnadenlosester Feind ist aber der siebenköpfige Drache, ein basiliskenförmiges Wesen, das direkt dem Authades untersteht. Die Offenbarung des Johannes erwähnt im Kap. 12 eine ähnliche Kreatur: "Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war." Die Frau ist Pistis Sophia. Schließlich gelingt es der Frau, den siebenköpfigen Drachen zu bezwingen und so zu zertreten, dass sein Samen ausgetilgt wird, wie in der Ode Salomos Nr. 22 beschrieben. Die Oden Salomos sind übrigens höchst mystische Schriften, die der Gnosis zugerechnet werden. Eine vollständige Auslegung dieser faszinierenden Texte steht heute noch aus.

Wofür steht der siebenköpfige Drache? Der Drache ist eine starke Symbolfigur. Die Äußere Finsternis wird durch einen Drachen bewohnt, der seinen Schwanz im Mund hält und Sünder in seinen inneren Kammern gefangen hält, ähnlich wie die bösen Schlange Apep, Ra's Todfeind, die jede Nacht überwunden werden musste, oder wie Ankh-Neteru als Ouroboros in Verbindung mit einer Unterwelt-Symbolik, durch den Ra auf seiner nächtlichen Reise ging.

Die Qualen der Pistis Sophia sind auf jeden Fall eine Allegorie für den Weg der Pneumatiker, die den Ruf gehört haben und den Weg der Erkenntnis gehen, um das Licht, von dem sie stammen, wieder zu erlangen. Auf diesem Weg müssen die Pneumatiker – ähnlich wie Pistis Sophia – die Angriffe äußerer und innerer Feinde abwehren und stets ihre Loyalität dem Licht gegenüber beteuern. Es ist nämlich das Licht, das ihnen Kraft verleihen und ihre Feinde zerschmettern wird, damit sie wieder in vollem Glanz leuchten und den Wohnplatz der Heiligen betreten dürfen.

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Der siebenköpfige Drache

Ihr gnadenlosester Feind ist aber der siebenköpfige Drache, ein basiliskenförmiges Wesen, das direkt dem Authades untersteht. Die Offenbarung des Johannes erwähnt im Kap. 12 eine ähnliche Kreatur: "Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war." Die Frau ist Pistis Sophia. Schließlich gelingt es der Frau, den siebenköpfigen Drachen zu bezwingen und so zu zertreten, dass sein Samen ausgetilgt wird, wie in der Ode Salomos Nr. 22 beschrieben. Die Oden Salomos sind übrigens höchst mystische Schriften, die der Gnosis zugerechnet werden. Eine vollständige Auslegung dieser faszinierenden Texte steht heute noch aus.
War der Drache in der Offenbarung nicht der Drache Leviathan?

in den hebräischen Schriften wurde davon geschrieben, dass Gott als erste Wesen die Ungeheuer Behemoth (Chaos), Leviathan (Sündhaftigkeit) und den Vogel Ziz erschaffen habe, um die Menschen zu prüfen und zu züchtigen (Hiob 40-41).

Demnach wird auch Gott in der endzeitlichen Schlacht bei Armageddon die beiden Ungeheuer Behemoth und Leviathan mit seinem Schwert erschlagen und dem Vogel der Rechtschaffenheit Ziz zum Fraß vorzuwerfen. Letztlich würde Gott aber auch Ziz töten und den Gerechten zum endzeitlichen Mal anbieten. Diese Gestalten stammen ursprünglich aus den Mythen Sumers (Ziz), der Levante (Leviathan) und Ägyptens (Behemoth).

Dieses endzeitliche Motiv wurde dann auch in der Offenbarung aufgenommen, wobei der Drache Leviathan in Zusammenhang mit Nero gestellt wurde:

Offenbahrung 13[18] Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl und seine Zahl sechshundertsechsundsechzig.

Wenn man nun die Zahlenwerte der hebräischen Buchstaben zu Kaiser Nero (נרון קסר) zusammenzählt ergibt sich daraus die Quersumme 666.

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Vernichtung Leviathans
(Wikimedia: Gustave Doré 1865, gemeinfrei)



Merlin
 
ludwig feuerbach lässt grüssen. :)
damit gibst du ihm nämlich rech
Bis eben wusste ich nicht einmal, dass es einen Ludwig Feuerbach gab, geschweige seine Gedanken.

Ich fürchte aber, dass er mich nicht grüßt, denn er ist ein Kind seiner Zeit, deren Gedanken ich nicht folgen möchte. Eine Zeit, in der gerade Platon oder Goethe hoch im Kurs standen. Auch eine Zeit, in der gerne die Menschlichkeit der Wissenschaft geopfert wurde. Das begann schon mit der Sprache.

Nein, ich suche nicht das Göttliche in mir, da hast Du mich falsch verstanden.


Merlin
 
Nein, ich suche nicht das Göttliche in mir, da hast Du mich falsch verstanden.

das macht feuerbach auch nicht.

nach ihm ist das göttliche nichts anderes als das was der mensch aus sich selbst heraus setzt.
im sinne von: " der mensch erschafft sich seine götter selbst" .
damit hat feuerbach auch nichts anderes in philosophischen gedanken ausformuliert,
was die meisten menschen seiner zeit aus ihrer zeitbildung heraus- rationalistische aufklärung-
empfunden und gedacht haben.
diese art zu empfinden und zu denken ist bis heute nicht überwunden. ganz gleich ob der einzelne
dabei etwas von feuerbach weiss oder nicht.

das hier:

Das liegt darin begründet, dass sich hinter diesen Wesen unsere Sehnsüchte, Hoffnungen und ein gewisser Kanon der Moral verbergen. So gibt es in unseren Träumen die sogenannten Schatten, die jene Aspekte der eigenen Persönlichkeit verkörpern, die uns wichtig sind oder gar an uns vermissen.

liegt aus meiner sicht genau in dieser richtung.
möglicher weise ist dir gar nicht klar was es bedeutet, wenn du es zu ende denkst.

dasselbe gilt für deine aussage, nach der du die götter nach ihrem wesen beurteilst,
ihnen aber nicht folgst, weil du dich in ihnen nicht selbst erkennst.

was soll das denn heissen? du kannst doch die götter nur nach deinem eigenen wesen beurteilen,
weil du etwas anderes als dieses gar nicht erkennen kannst. oder wie soll ein begrenztes menschliche wesen
etwas beurteilen können, das weit über ihn selbst hinausragt?

ich finde jedenfalls in feuerbachs gedanken durchaus auch etwas wesentliches.
man braucht dazu nur die perspektive richtig zu stellen.
aus der sicht feuerbachs projektiert der mensch lediglich sich selbst als das göttliche,
ohne dass es in wahrheit ein göttliches geben soll.
wenn man nun die perspektive derart ändert, dass das göttliche sich wesenhaft- schaffend in den mensch projektiert:

" lasst uns menschen nach unserem ebenbild erschaffen.."

das kann der mensch durchaus das göttliche in sich selbst finden und auch erkennen.
 
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weil man weder aus toten buchstaben, noch aus toten archäologischen funden heute auf das wesen eines gottes abstrakt schlussfolgern kann.
In Ugarit wurde eine Bibliothek beschrifteten Tontäfelchen aus der Zeit im 1.500 v. Chr. gefunden. Auf diesen Täfelchen wurde auch etwas über die Mythologie der Ugariter geschrieben.

So zum Beispiel die Geschichten vom Schöpfergott El und seiner Frau Aschera in ihrem Garten, in dem der Lebensbaum stand. In diesem Garten ist auch von einer Schlange die Rede, die dafür verantwortlich war, dass die Menschen ihr ewiges Leben verloren (siehe Garten Eden).

So gibt es zahlreiche andere Funde, die eine Identität von El und Jahwe belegen. Die Archäologie wird in Israel in Bezug auf das Alte Testament sehr ernst genommen.

Der Archäologe Israel Finkelstein dürft dazu jedenfalls für mehr Klarheit gesorgt haben. Eines seiner Bücher hatte ich schon einmal gelesen („Keine Posaunen vor Jericho“ oder „Das vergessene Königreich“?).


Merlin
 
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