Tanja;2171178]Wenn wir alles wissen würden, würden wir in der Umwelt immer nur einen Ist-Zustand feststellen statt verschiedene Möglichkeiten, wie etwas sein könnte. Wir müssten dann bei Entscheidungen nicht abwegen, denn wir Allwissenden wüssten ja längst welche von verschiedenen Variablen die beste ist.Uns wäre jede Konsequenz unserer Entscheidung im Voraus bewusst, weil wir ja alles wissen.Wir wüssten deshalb genau im Voraus welche Entscheidung die beste ist.Eine Entscheidung bei der man auf Grund von Allwissenheit nicht abwägen muss, wäre allerdings keine echte Entscheidung. Es gäbe kein "Das könnte sein" als Möglichkeit eins und "Das könnte ebenfalls sein" als Möglichkeit zwei zwischen denen ich abwegen müsste. Stattdessen gebe es nur noch ein zweifellsfrei erkennbares "Das ist so". Wenn ich etwas erreichen will wüsste ich genau wie ich es am Besten erreiche und müsste deshalb gar nicht erst zwischen Möglichkeit eins und zwei abwegen, weil ich die richtige Möglichkeit durch meine Allwissenheit im Voraus erkenne. Eine hundertprozentige Exaktheit braucht kein Abwägen mehr. Wo kein Abwegen ist, gibt es logischer Weise auch keine freie Entscheidung. Wo keine freie Entscheidung ist, gibt es auch keinen freien Willen.
Interessante Gedanken, aber es gibt für uns Menschen eben den freien Willen und wir können die Folgen unserer Handlungen nur bedingt vorausahnen und müssen uns immer wieder entscheiden.
Abgesehen davon:
Ist freier Wille überhaupt gut für die Menschheit?
Wenn ihr allen Menschen,- also auch denen die Krieg führen- den freien Willen nehmen könntet, würdet ihr es tun?
Manchmal kommt man schon auf den Gedanken, dass für gewisse Menschen, der freie Wille nicht gut ist, weil er besonders bei Kriegswilligen sehr viel Leid verursacht. Die Kriegstreiber müsste man in die Schranken weisen. Zuerst aber muss man sie erkennen, denn sie ziehen ihre Fäden unsichtbar aus dem Hinterhalt.
So sollten
alle Menschen von Kindheit an so beeinflusst werden, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, Krieg führen zu wollen.
Wie wir aber wissen, ist das nicht möglich. Wird nur ein Teil der Menschheit zum Frieden erzogen, so werden diese leicht von den Kriegswütigen vernichtet, weil sie auch nicht gelernt haben sich zu wehren.
Deswegen sorgt auch jeder Staat vor, eine Armee zu haben, die sich im Falle eines Angriffs verteidigen kann.
Und ich verehre z.B. Jesus Christus als den besten Propheten, doch wenn man in Friedensliebe seine Gebote lebt, ist es leicht möglich, dass wir so wie er für die Liebe zu den Menschen sterben müssen.
Und nun denke ich, dass er wirklich der Sohn Gottes war, mehr als ein Mensch, denn ein Mensch kann dieses Opfer nicht bringen. Seine Natur sagt ihm, dass er sich verteidigen muss, wenn er nicht getötet werden will.
Christus war mehr als ein Prophet. Mohammed war auch ein Prophet, doch er hat die Verteidigung als sein gutes Recht angesehen.
Wir sind aber keine Propheten, die wohl verehrungswürdig sind, sondern Menschen, für welche ihre Thesen nicht gut lebbar sind.
Darum sollten wir wohl auf diese weisen und heiligmäßig lebenden Männer hören, doch nicht alle ihre Gebote übernehmen. Wer weiß überhaupt, ob das Geschriebene wirklich von Gott gekommen ist. So sagt der Glaube, doch die erkennbare Realität sieht ganz anders aus.
Die Ideale aus den Religionen habe ich wohl in meinem Kopf, aber die Realität erfordert oft andere Entscheidungen. Dabei ist unbedingt der gute Wille Voraussetzung für die gute Tat nach bestem Wissen und Gewissen.
Mehr können wir armen Menschen in unserer wörtlich zu nehmenden "Beschränktheit" nicht tun.
Jeder Mensch hat es mit seinen Entscheidungen schwer und wir müssen immer hoffen trotz vieler Überlegungen und gutem Willen das Beste für diese Welt und ihre Menschen gewählt zu haben.
Mutwillige böse Entscheidungen werden auf alle Fälle das Dunkle und Böse in dieser Welt fördern. Wir sind augefordert, uns davor zu hüten.
Liebe Grüße
eva07