Drei schwarze Amseln

Terrageist

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Hallo, ich habe heute sehr viel geträumt, von dem ich das Meiste vergessen habe.

Aber ein Teil darin blieb mir doch deutlich, weil es eigenartig fremd erschien, etwas zu dem ich keine eigene Idee habe.
Während ich sonst entweder zufrieden bin mit meinem Traum, oder Manches einfach lassen kann, machte mich diese Sequenz nachdenklich.

Ich traf auf drei schwarze Amseln. Sie waren eng zusammen wie Küken in einem Nest, obwohl es erwachsene Vögel waren. Sie waren in etwa auf Augenhöhe mit mir, also dass sie direkt vor meinem Gesicht waren, und schnäbelten eigenartig vertraut zu mir hin.
Sie schienen mir deutlich etwas sagen zu wollen oder etwas zu brauchen, ich wusste nicht so genau.

Dann sah ich, dass die Mittlere von ihnen schon tot war. Es war nicht aufgefallen, weil die beiden Äußeren sie hielten.
Dann nach einer Weile, während ich überlegte, was sie wohl wollten, starb eine Weitere von ihnen.

Ich ging dann weg und sprach mit jemandem der mir irgendwie nahe stand, vielleicht war es mein Mann.
Auf jeden Fall jemand, von dem ich dachte, dass er da helfen könne, und beauftragte ihn, die Amseln zu füttern, weil ich dachte, dass sie vielleicht am Verhungern seien. Ich dachte, sie bräuchten Körner und Wasser.

So ganz sicher war ich aber nicht.

Die Situation löste sich in dem Traum nicht. Bzw. endete es genau in dieser Situation, dass ich aus der Ferne, ohne noch zu sehen, wie es ihnen inzwischen erging, versuchte, zu helfen.

Ich kann mir da nicht wirklich einen Reim drauf machen. Mit Amseln habe ich schon wichtige Dinge erlebt.

Als ich in einem ziemlich intensiven Umbruch meines Lebens mal eine Weile den Gedanken hatte, mich umzubringen, und schließlich nach drei Tagen doch entschied, einen Neuanfang zu wagen, sprang draußen im starken Regen eine lautstark schimpfende Amsel vor mir herum, sie begrüßte mit mir so in etwa meinen neuen Lebensbeginn.

Auch habe ich früher mal eine zeitlang immer mal wieder eine tote Amsel auf meinem Balkon gefunden.

Es gibt da noch mehr, aber das würde hier jetzt zuviel werden.
 
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Mit Amseln habe ich schon wichtige Dinge erlebt.
Und eben deshalb ist die Amsel dein ganz persönliches Symbol. Wofür genau bleibt für mich ein bisschen unklar.

Nach deinen Beispielen und vor allem nach der Traumhandlung meint die Amsel wohl Leben und Tod. Der Traum kann aber auch noch eine andere Info beinhalten, die für Außenstehende nicht zu erkennen ist, denn wie gesagt, die Amsel ist dein persönliches Symbol.

Dein Traum meint aber sterben und doch nicht sterben sollen. Dabei gehe ich davon aus, dass du gegenwärtig nicht die Absicht hast dich umzubringen!

Bleibt – wie in doch recht vielen Träumen – Corona. Wir befinden uns ja alle zusammen in der Lage, dass wir zur Tür rausgehen und uns damit so einen unsichtbaren Virus einfangen können, an dem wir letztlich sterben könnten. Diesen Gedanken schieben wir weitestgehend weg, rational. Unter der Decke bleibt er aber.

Die drei Amseln zu Beginn sind, wie sie da so sitzen, das schützendwerte Leben. Und das „bricht weg“ so nach und nach.

Du reagierst auf die vollkommen richtige Art und Weise. Du überlässt das Problem „jemand, der dir nahe steht“. Dass es vielleicht dein Mann sein könnte ist die vom Kopf nachgeschobene Logik, denn der Kopf muss - also muss – das so erklären...

Dieser Jemand ist der innere, wissende Teil deines Geistes, dein inneres Selbst (Namen sind beliebig).
Die magische Lebenshaltung heißt ja, dass man all das in seiner Realität wahr macht, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet. Du wendest deine bewusste Aufmerksamkeit ab, schaust nicht mehr hin, lässt den Jemand machen.

Einem gläubigen Menschen sagt man in solcher Situation „hab Gottvertrauen“. Ohne Gott „vertraue deinem persönlichen Gott, deinem seelischen Ursprung, der aus ganz eigennützigem Grund will, dass du dieses Leben hast. Du bist beschützt“.
 
Das erinnert mich an eine unheimliche Geschichte, die mir mal jemand erzählt hat.
Eine wahre Geschichte: "Drei schwarze Vögel!"
Vielleicht erzähl ich ich sie mal bei "AUFGESCHRIEBEN".
 
Hallo @Renate Ritter ,
das ist eine sehr gute Beschreibung, finde ich. Danke dir dafür. :)

Ja, genau diese Unsicherheit in Punkto Erklärung oder Deutung fühlte ich nämlich auch. Bzw. kommen mir so verschiedene Ansätze in den Sinn.
Es ist so, dass ich kürzlich eine Änderung meines Denkens in Betracht zog, und zwar in Bezug auf eine medizinische Geschichte, ich habe halt seit
längerer Zeit einen zu hohen Blutdruck gehabt. Und der Arzt wollte mir Tabletten verschreiben. Dagegen habe ich mich gewehrt, es hinausgezögert,
sie mir erstmal gar nicht von der Apotheke geholt. Habe versucht, mit vernünftigerer Ernährung mir zu helfen.
Das hat auch kurzzeitig manchmal geklappt, aber habe ich halt nicht durchgehalten.
Seit kurzem nehme ich nun diese Tabletten und es verändert sich etwas in mir. Stellte heute nacht auch fest, dass ich wieder besser durchschlafe.
Ich überlegte, dass vielleicht gerade dieses Annehmen der Behandlung jetzt gut sein könnte, und nicht so schädlich, wie ich immer dachte.

Es ist so, dass ich zwei verschiedene Arten von Tabletten inzwischen nehme. Der Arzt ist dabei, mich einzustellen. Es sind zwei verschiedene Wirkstoffe
in Kombination. Wie durch ein "Wunder" geht der Blutdruck langsam runter, wie es sich dann weiter entwickelt , muss sich noch zeigen.
Auf jeden Fall wirkt es so, als eine mögliche Erklärung des Traumes, dass die erste Tablette, die ich dann schon ein paar Tage genommen hatte,
den Tod der ersten Amsel bedeutete, die zweite Tablette dann, die mir erst kürzlich dazu verschrieben wurde, den weiteren Tod der nächsten Amsel.

Nun habe ich mich ja dann abgewendet, imgrunde vertraue ich nun unter anderem auch dem Arzt, der Vorsehung, dem Universum, Seelenweg, und wie man es auch
nennen möchte, dem richtigen Weg, so wie du sagst:
deinem seelischen Ursprung, der aus ganz eigennützigem Grund will, dass du dieses Leben hast. Du bist beschützt“.

Ich habe gedacht, dass ich ja gar nicht weiß, was mit der dritten Amsel ist. Es wäre auch möglich , dass diese drei nun eine geworden sind, und darum alles richtig läuft.


Dabei gehe ich davon aus, dass du gegenwärtig nicht die Absicht hast dich umzubringen!
Nein, auf keinen Fall. :)
Das war eine alte Geschichte, vor Jahren, als es zur Trennung von meinem Mann kam, die Kinder aus dem Haus gingen, und ich mehr oder weniger plötzlich völlig alleine zu Hause saß, nach eigenem Empfinden, im Nichts.
Ich sah keinen Sinn mehr im Leben. So etwas ist nur ein einziges Mal in meinem Leben vorgekommen, normalerweise denke ich niemals so weit.

Ich traf damals diese Entscheidung (meinem Leben hier ein Ende zu setzen), und hatte auf einmal wieder Mut, morgens aufzustehen. Es gab wieder einen Grund,
denn ich hatte etwas vor. Es fühlte sich an wie ein Abenteuer. Damals fragte ich innerlich, und meine innere Stimme sagte: "Du kannst es tun, aber warte drei Tage."
So wartete ich also drei Tage ab. Während dieser Tage hörte ich oft oder dachte oft an das Lied: "Morning has broken", in dem auch von einem "black bird", schwarzer Vogel = Amsel die Rede ist. Die Amsel die den neuen Morgen ankündigt.
Und während dieser Tage schließlich schaltete ich mit meinen Gedanken um, ich wollte wieder leben, war neugierig auf das was noch sein könnte, und begann innerlich gefühlsmäßig vollkommen bei Null wieder anzufangen.
Am ersten Tag danach, als ich dann zu einem Spaziergang nach draußen gehen wollte, stand ich dann unten vor der Tür, es regnete, hagelte ansich in kräftigen Strömen, und eine kleine schwarze Amsel hüpfte direkt vor mir herum und schimpfte laut, mitten im Regen und Hagel. Das war wirklich eine beeindruckende Begegnung.

Und die Sache mit Corona, imgrunde gefällt mir die größere und aufmerksamere Ruhe, die jetzt von vielen Menschen unterwegs ausgeht.
Ich persönlich habe durch meine Krebsgeschichte sowieso schon die Möglichkeit des "Todes" in Betracht zu ziehen, und brauche dafür Corona eher nicht. :D :)
 
Nur so allgemein:

Vögel umschreiben gerne Gedanken, die einem sprichwörtlich zugeflogen sind. Auf diese Weise schlüpft die Amsel in die Rolle eines Schattens, der uns ständig begleitet. Genauer gesagt geht es bei der Amsel um die weibliche Seite unserer Seele.

Etwas, das oft sehr im Dunkel liegt und man nicht so recht ergründen kann (Schwarz). Ja und so stirbt dann manches Liebgewordene im Verborgenen, weil man es aus dem Auge verloren hat. Der Trost könnte in der Erkenntnis liegen, dass damit auch ein Raum für etwas Neues entstehen kann.

Merlin
 
Auf jeden Fall wirkt es so, als eine mögliche Erklärung des Traumes, dass die erste Tablette, die ich dann schon ein paar Tage genommen hatte,
den Tod der ersten Amsel bedeutete, die zweite Tablette dann, die mir erst kürzlich dazu verschrieben wurde, den weiteren Tod der nächsten Amsel.
O.k. der Blutdruck, das könnte die Info sein, die nicht zuerkennen war, die dich persönlich betrifft.
Am ersten Tag danach, als ich dann zu einem Spaziergang nach draußen gehen wollte, stand ich dann unten vor der Tür, es regnete, hagelte ansich in kräftigen Strömen, und eine kleine schwarze Amsel hüpfte direkt vor mir herum und schimpfte laut, mitten im Regen und Hagel. Das war wirklich eine beeindruckende Begegnung.
Ja, man kann sein Leben deuten wie man einen Traum deuten würde. Wir sind umgeben von Symbolen. Und das mit der Amsel war eindringlich, nicht zu übersehen.
Ein schönes Bild, das man behalten kann.
 
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Ich höre Amseln gerne im Sommer singen. Sie fliegen wohl im Winter fort? Kenne mich da nicht so aus, ob sie zu den Zugvögeln gehören.
Aber zumindest singen sie im Winter nicht. Kürzlich dachte ich daran, dass ich lange keine Amsel mehr gehört habe.
Wenn sie ein Nest haben, singen sie, und markieren damit ihren Bereich, ihr Revier. Nur die Männchen singen, sie sind die Schwarzen.
Die Weibchen sind braun.
Und die waren es auch, die ich vor längeren Zeiten gelegentlich tot auf meinem Balkon fand, immer an derselben Stelle.
Es waren Braune, keine Schwarzen.

Vor vielen Jahren gab es auch eine Geschichte mit einer Elster. Sie begrüßte mich, als sie begann, sich wohl regelmäßig im Bereich hinter meinem Haus
aufzuhalten. Ich hatte die Balkontür sperrangelweit offen zum Lüften, saß aber von der Tür abgewandt.
Da, ein lautes Rufen und deutliches Krächsen, sie saß direkt auf meinem Balkon und rief in mein Wohnzimmer hinein.
Es war eine Begrüßung, von da an war sie den ganzen Sommer da, aber nie mehr direkt auf meinem Balkon.

In einem Sommer dann, ich weiß nicht genau, ob es derselbe war, aber ich meine schon, hörte ich großes Geschimpfe draußen.
Die Elster holte sich unter dem Schimpfen der Eltern die Küken aus einem Amselnest.

Ich sah es mir an und fühlte mich verhältnismäßig neutral, auch die Elster war mir nahe.
Aber ich hatte den Eindruck, ich weiß gar nicht warum eigentlich, weil ich nichts genau sah, aber ich war sicher, oder ich dachte mir,
dass die Amseln ein Küken gerettet hatten, weil sie es woanders hinbrachten.
Am nächsten Morgen sang das Männchen wieder wie immer, als sei nie etwas geschehen. Da dachte ich so, Vögel trauern nicht in dem Sinne.
Sie kämpfen und geben ihr Leben für ihre Jungen. Aber wenn sie weg sind, singen sie wieder und verhalten sich wie immer.

Nun, es hatte eine kleine Erinnerung an diese Geschichte in dem Traum. Nur dass es keine Küken waren, sondern erwachsene männliche Vögel.
Und eins schien übrig zu bleiben.
 
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