Die Krise ist bei uns noch nicht richtig angekommen!

Shimon1938

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Witzenhausen/Hessen in BRD
Nach Einschätzung von Amnsty International, (AI) stürzt die Weltwirtschaftskriese weltweit bis zu 90 Millionen menschen in Armut und verschlechtert erheblich die Menschenrechtslage weiter. In Europa und besonders in Deutschland ist davon noch nicht sehr viel zu spüren, wenn auch die Armut wächst.
Wenn man hierzulande (also in Deutschland) politische Diskussionen im Fernsehen verfolgt, bekommt man den Eindruck, dass die Politiker, vor allem der deutsche Bundeswirtschaftsminister zu Guttemberg noch nicht annähernd erfasst haben wie notwendig ein generelles Umdenken wäre...Die ganze Versuche um die Rettung vom Opel zeigen bisher nur, dass immer noch ein "weter so" angesagt ist! Keine Rede von Neuorientierung in der Wirtschaft, keine rede von Atomausstieg und Lösung der Energieproblems, keine wirkliche Förderung oder Stützung des Mittelstandes. Niemand sagt es, dass wir in der Zukunft nur Überleben werden, wenn wir ohne Wachstum wirtschaften werden.

Ohne, dass ich hier eine weitere Schreckenszenario ausmalen möchte, stelle ich nüchtern fest, es wird notwendig sein, dass wir auch in Europa, auch in Deutschland wirklich "schlimme Zeiten" durchmachen,weil wir sonst nicht zur Besinnung kommen!

Was meint Ihr dazu?


Shimon1938
 
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Ich meine das solche Aufrufe zum Umdenken verhallen wie ein Sandkorn im Wüstensturm. Nicht nur Deines, sondern allgemein. Und ich hab es auch langsam satt und überlege zum Hedonist umzuschulen.

MfG,
ever
 
In Europa und besonders in Deutschland ist davon noch nicht sehr viel zu spüren, wenn auch die Armut wächst.

Was versteht man derzeit in unserer Gesellschaft unter Armut, was verstehst du darunter? Wo fängt in D/A/CH Armut an?

Steht es uns wirklich zu, auf dem gleichen Erdenball wie Südamerika/Afrika/Asien hier von Armut zu sprechen?
Sind solche Aussagen nicht eine Ohrfeige für all die Menschen, die verhungern, kein Dach überm Kopf und keine medizinische Versorgung haben, die von Naturkatastrophen gebeutelt sind etc.?
Zeugen sie nicht von einer ungeheuren Arroganz gegenüber Straßenkindern, Kindern die sich prostituieren und betteln, oder auch Schwerstarbeit leisten müssen um ein Minimum an Nahrung für sich und ihre Angehörigen besorgen zu können?

Sind wir hier schon arm, wenn das Sofa bereits 8 Jahre alt und der Fernseher nicht flach, sondern ein Kasten ist? Sind wir arm, wenn es nur noch 1x die Woche ein Stück Fleisch gibt und ansonsten nur Gemüse und Kartoffeln? Ist es ein Zeichen von Armut, wenn Menschen sich nicht jeden Tag für 5€ ein Päckchen Zigaretten leisten können, weil die Unterstützung des Staates nicht so hoch ist wie Arbeitseinkommen/Rente/o.ä ?

Es ist durchaus OK über Armut zu sprechen, sie ist ein großes Problem in unserer Welt, aber in meinen Augen ist es nicht OK von "Armut in D/A/CH" zu sprechen, das ist Jammern auf extrem hohem Niveau.

Ja, ich denke auch, dass Umdenken angesagt ist, aber ich glaube, ich verstehe etwas anderes darunter als du.

R.
 
Ohne, dass ich hier eine weitere Schreckenszenario ausmalen möchte, stelle ich nüchtern fest, es wird notwendig sein, dass wir auch in Europa, auch in Deutschland wirklich "schlimme Zeiten" durchmachen,weil wir sonst nicht zur Besinnung kommen!

Manchmal habe ich ähnliche Überlegungen, da eine wirkliche Veränderung zum Guten noch zu vielen alten Machtansinnen gegenüber steht.

In einer NJW gab es einen bezeichnenden Aufsatz eines Juristen über George Orwels 1984, ein anderer Kontext, jedoch ein brilliantes Schriftstück.

Beim Betrachten der Menschen, ihrem Umgang miteinander, gewinne ich zuweilen den Eindruck, dass, ..wie soll ich es ausdrücken ? ...die Kräfte von beidem zunehmend sind. Was mehr zum Guten strebt fordert noch mehr dem Dunklen standzuhalten zu müssen. Als würde der Gegendruck "erhöht". (Es ist schwierig empfinden in Worte zu fassen.)

Im beruflichen Umfeld, kann ich oft kein freiwilliges Einlenken feststellen, so dass Dein Satz, Shimon, zutreffend ist.

Viele Grüße
hoan
 
Liebe Ruhepol,

auch in D/CH/AT gibt und gab es Armut. Es gibt Menschen, die keine Wohnung haben, auf der Straße leben, im Winter erfrieren.
Es gibt Menschen, die nicht genug Geld für Lebensmittel haben - denen die Ämter aus diesen oder jenen Gründen nicht helfen. Es gab in den letzten Monaten auch schon einen Hungertoten in Deutschland (ich glaub in Niedersachsen).

Natürlich geht es uns insgesamt noch relativ gut - aber es gibt immer mehr Menschen, die durch das soziale Netz fallen und keine Kraft haben, um sich selber wieder aufrappeln zu können.
Viele meiner Freunde sind jetzt in Kurzarbeit - natürlich mit den entsprechenden Lohnkürzungen. Wenn das so weitergeht, wird es immer mehr Menschen geben, die von öffentlichen Geldern abhängig sind. Die Frage ist nur: Wer soll das bezahlen? Ist der Staat überhaupt in der Lage, in Zukunft alle Menschen, die gar kein oder zuwenig Einkommen haben, zu finanzieren?

Natürlich gibt es in anderen Ländern noch mehr Hunger, noch mehr Elend und noch mehr Leid. Aber ich fände es eher angebracht, diese Länder auf unser Niveau anzuheben (wenn möglich!) und nicht unser Niveau auf das von diesen Ländern abzusenken.
 
Ist der Staat überhaupt in der Lage, in Zukunft alle Menschen, die gar kein oder zuwenig Einkommen haben, zu finanzieren?

Nein.
Und solche Zeiten gab es schon mal.
Dann verschanzen sich die Reichen hinter ihren Villen und prügeln das *Grobzeug* unter ihre Füsse, welches es wagt sich einen Apfel vom Baum zu pflücken.
Wie jeder weiss, ist aber auch diese Zeit bemessen, sie wird vergehen und eine neue wird daraus entstehen.
WIE diese neue Zeit aussieht, liegt an uns allen selbst.
Fangen wir jetzt schon mal damit an oder warten wir es in aller Gemütlichkeit (ein Wort, was es in anderen Sprachen gar nicht gibt) ab!?
 
es wäre gut wenn ihr euch einmal der schöpferkraft eurer gedanken bewusst würdet! so lässt sich viel ungemach verhindern!!!!;)
 
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