Die Anatta-Lehre Buddhas

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Energeia schrieb:
Hallo Manosha,

ich kann das nur noch einmal wiederholen:



Du hast dich hier jetzt schon 4-5 Mal im Thread verabschiedet, aber kommst dann immer wieder zurück. Du antwortest auf Beiträge, reißt Sätze aus Kontexten, die so nicht gemeint sind, gibst dann Antworten, die teilweise genau so intendiert waren, die Du aber künstlich als Gegensatz aufbaust, um deine Lehre zu verkünden. Du spirchst immer wieder von der Leere und dem Nicht-Ich - was wir alles kennen - nur, dass wir nicht so viel Spass daran haben, jedes Gespräch im Thread mit diesen Lehren aus den Angeln zu heben.
Du sträubst dich dein Kommunikationshandeln mit dir zu identifizieren, aber dein Kommunikationshandeln zeigt die ganze Zeit vollkommen offensichtlich auf, wie sehr du mit all dem identifiziert bist und wie sehr Du anhaftest. Wenn da nur ein Funke von dem in dir wäre, was Du die ganze Zeit selbstinszenierend predigst, dann hättest Du dich nach deiner ersten Verabschiedung nicht mehr gemeldet - was dir offensichtlich überhaupt nicht gelingt.
Das alles wirkt wie eine monologische Selbstinszenierung.
Wenn ich das irgendwie aus meinem Herzen heraus mitfühle, dann wirkt das allenfalls wie eine spirituelle Krise.

Wenn es dir irgendwann gelingen wird, diese Kompensations-Identität abzulegen und diese Krise zu überwinden, ein Mensch zu sein, dann ist das - aus meiner Sicht - der erste Schritt, deine spirituelle Erfahrung im Leben zu integrieren.
Es geht nicht nur um den Aufstieg, es geht vor allem um den Abstieg, um Praxis im Alltag, wie ein Handwerk (z.B. Schuhmacher) - und der bereitet anscheinend vielen große Mühe.

:liebe1:


Hallo Energeia,

Manosha kommt und geht.
Er, sie, es ist nur ein flüchtiger Gedanke auf der Oberfläche des Bewusstseins - Ohne Substanz.

Nur Stille hat Kontinuität.
Leider lässt die sich nicht analysieren, :clown:

LG, m
 
ElaMiNaTo schrieb:
@Energeia

Ich denke, er kommt immer wieder, weil er von uns erwartet, dass wir ihm zustimmen. Zumindest könnte diese Stellung unbewusst vorhanden sein. Er will Sicherheit in seinen Schlussfolgerungen finden. Die Sicherheit findet er logischerweise, wenn ihm andere zustimmen (würden).

mhja...

Eine Schlussfolgerung sucht immer nach Bestätigung, wohl wahr.
Doch brauchst Du für das Gefühl von Sein eine Bestätigung?
Ist Sein eine Schlussfolgerung?

Gruss, m
 
ElaMiNaTo schrieb:
Meine Katzen fressen meinen Kartoffelbrei auf.
Mahlzeit!
Und meine tollste neueste Erkenntnis ist: Wenn mein Magen ein Geräusch macht, dann sag ich dazu, dass mein Magen dieses Geräusch machen würde, wenn es aber gewittert, sage ich nie, dass mein Gewitter einen ganz schönen Lärm macht. Beide Ereignisse höre ich über meine Ohren. Es ist daher vollkommen unlogisch, dass eine als "meins" zu betrachten und das andere nicht.
Genau das meinte ich: Stell dir vor, du bist Gott und vögelst das ganze Universum. Der Orgasmus muss kosmische Ausmasse haben! (Der Gedanke gefällt mir momentan.) Es ist recht lustig, wenn ich mal, wie von dir vorgeschlagen, die Perspektive so verändere und mir vorstelle, dass ein Gewitter "in mir" stattfindet. Und nichtsdestotrotz ist es die einzig vernünftige Sichtweise. Daran muss man sich mal gewöhnen, aber wenn man einigermassen sich gewöhnt hat daran, dann tritt etwas ganz interessantes auf: So schön die Naturereignisse beispielsweise auch sind - gegenüber dieses unendlichen Innenraums, aus dem heraus sie stattfinden und aus welchem sich ihre Existenz speist, verblassen sie völlig. Du kannst mitten in den Rocky Mountains stehen und den Sonnenuntergang miterleben, es ist bei aller Grossartigkeit fast schon fahl und flach als Erlebnis gegenüber dieses gigantischen Raums, der sich dahinter auftut.

Zur Manosha-Thematik:
Das Beharren auf der Unantastbarkeit der eigenen Position bei gleichzeitig ständigem Verweisen auf die Unmöglichkeit einer verbalen Kommunikation ist nichts als eine weitere Identifikation, die die Person irgendwann abbauen wird. Wer sich seiner Position sicher ist, der braucht schon gar nicht mehr wiederholt darauf hinzuweisen. Inwiefern sich Stille analysieren oder diskutieren lässt, ist da völlig zweitrangig. Von Interesse ist jene Identifikation bzw. das Freisein davon. Insofern stimme ich mit Energeia und Ela überein.
 
Hallo FCKW


fckw schrieb:
Zur Manosha-Thematik:
Das Beharren auf der Unantastbarkeit der eigenen Position bei gleichzeitig ständigem Verweisen auf die Unmöglichkeit einer verbalen Kommunikation ist nichts als eine weitere Identifikation, die die Person irgendwann abbauen wird. Wer sich seiner Position sicher ist, der braucht schon gar nicht mehr wiederholt darauf hinzuweisen.

Wiederholte Verweise sind gerade für diejenigen, die ihrer Position sicher sind.
Jede Position ist eine Nicht-Position, denn sie hat keinen Grund, auf dem sie stehen kann.

fckw schrieb:
Inwiefern sich Stille analysieren oder diskutieren lässt, ist da völlig zweitrangig. Von Interesse ist jene Identifikation bzw. das Freisein davon. Insofern stimme ich mit Energeia und Ela überein.

Vollkommen richtig. Vorausgesetzt es gibt jemanden, der von der Identifikation frei sein kann oder sich von ihr lösen kann. Du gehst von einem realen Ich aus, welches sich identifiziert.

Natürlich, wenn das akzeptiert wird, kann sich dieses Ich auch daran begeben sich zu befreien, sich zu entidentifizieren.

Sowohl Befreiung als auch Gebundenheit sind Illusion, denn da ist nur Leere. Und diese Leere ist Deine wahre Natur.
Und das was Du bist, die Leere, ist nicht analysierbar. Es ist weder gebunden noch ungebunden, weder geboren, noch ungeboren, es kommt nicht und es geht nicht.

Keine Entidentifikation ist nötig.
Nur Einsicht, dass das Ich illusionär ist.


:liebe1:

LG, Manosha
 
Hallo

Meine Schlussfolgerung aus diesen Gesprächen ist, dass jede Bewegung Richtung Klarheit auf Widerstand stößt.

Das Ego wird alles daran tun, sich selbst (und damit auch den anderen) von der Erkenntnis und Selbstverwirklichung abzuhalten.
"Selbstverwirklichung, ja, aber bitte nur für MICH."

Mit dem Anstrich der Spiritualität präsentiert sich das Ego auf hohem intellektuellem Niveau. Es kann analysieren, bewerten, urteilen und sich als guter Ratgeber ausgeben.

Deswegen sage ich, daß für die eigene Klarheit nur ein Meister hilft, einer dessen Aufgabe es ist, im Sinne der Selbstverwirklichung zu beraten, frei von Eigendünkel. Und den findet man nicht, weder im Forum, noch sonstwo.
Denn das Ego ist nichts anderes, als eine Bewegung aus der Wahrheit heraus.
Das Ego ist eine Verneinung der Wahrheit. Und wie kann die Verneinung der Wahrheit einen Meister finden, der die Wahrheit repräsentiert?

Eine einfache Feststellung, wie: Das Ego ist etwas Eingebildetes, tritt eine ganze Lawine von Gelehrtenmeinungen los. Dabei könnte man fast glauben, hier interessiert sich jemand wirklich für die Anatta-Lehre!

Es geht hier nicht um die Bestätigung einer Person, sondern um die Bestätigung dessen, was nun einmal Wahr ist, frei von persönlichem Ansichten.

Doch wie schwer das fällt!
Die Lüge kann nun einmal nicht über ihren eigenen Schatten springen

Wenn der Kommunikationsfluss nicht so läuft, wie Ego will, wird das Gefecht auf die persönliche Ebene verlagert. Dann wird eine spirituelle Krise attestiert oder die Unfähigkeit zur Kommunikation. So entledigt man sich der echten Kommunikation.

In seiner Erhabenheit kann sich das spirituelle Ego alle Rechte herausnehmen, einfache Wahrheiten zu verdrehen und zu verzerren.

Tatsache ist, dass es hier keine authentischen Sucher, sondern nur Lehrmeinungen gibt.
Das Ego versteckt sich perfekt hinter dem Anspruch spirituell zu sein.

Jedem unvoreingenommen Sucher, der hier in das Forum geht, um der Wahrheit ein Stück näher zu kommen, kann ich nur raten, sich darüber klar zu werden und sich dessen bewusst zu bleiben, daß hier niemand wirklich daran interessiert ist oder fähig wäre, die Wahrheit zu finden oder zu vermitteln.

Aber das weiß hier sowieso jeder, oder?

Die Wahrheit erkennt man nur in sich selbst.

Selbst die größten Gelehrten tarnen ihr Unwissen nur mit gut klingenden Weisheiten.


Dies ist kein Ort für Erleuchtung
Der Buddha hat hier keinen Platz.

Ich will dieser intellektuellen Spielwiese nicht weiter ein Störfaktor sein

Ihr seid frei,

frei, Euch weiter zu "unterhalten.

- Ohne Manosha.

Lebt wohl.

:weihna1 :nudelwalk :liebe1: :clown: :zauberer1 :stickout2 :confused: :morgen: :escape:
 
Ich hatte das auch schon mal an anderer stelle auf einen Konsenz gebracht:

Die größte Genialität menschlichen Egos besteht darin, sich selbst zu besch... ohne es dann auch selbst noch zu bemerken. :liebe1:
 
Hallo,

nachdem Manosha uns nun (zum 6. Mal) verlassen hat und uns schließlich auch zugestanden hat "Ihr seid frei, frei, Euch weiter zu "unterhalten." können wir vielleicht wieder zurück zum Thema kommen.

Ich würde gerne von @FrischMilch (als Mahayana-Insider) noch einmal erfahren ob es zwischen dem Mahayana und dem Theravada-Anatta nicht vielleicht doch ein Unterschied in der Anatta-Lehre gibt.

In Wikipedia wird geschrieben:

Das Verständnis des „Nicht-Selbsts“ (hier in Sanskrit Anatman genannt) in den Mahayana-Schriften, die "Tathagatagarbha"-Sutras bekannt sind, unterscheidet sich von anderen Interpretationen und ist daher bemerkenswert: Die Lehre, die in diesen Texten vom Buddha präsentiert wird, stellt klar, dass es nur die vergänglichen Elemente (Skandhas) eines empfindenden Wesens sind, welche das „Nicht-Selbst“ („Anatman“) darstellen, während die tatsächliche Realität, die innewohnende Essenz („Svabhava“) des Wesens nicht weniger ist als das Buddha-Prinzip („Buddha-dhatu“ - „Buddha-Prinzip“ oder „Buddha-Natur“) selbst, rein und todlos. Im „Mahayana Mahaparinirvana Sutra“ wird dieses innewohnende, unsterbliche Buddha-Element als das „wahre Selbst“ bezeichnet. Es wird nicht durch die Wiedergeburt beeinflusst, ist immer vollkommen makellos, strahlend rein und wartet auf die Entdeckung in den Tiefen des verunreinigten Alltagsbewusstseins eines jeden Wesens. Im „Tathagatagarbha Sutra“ erklärt der Buddha, dass er mit seinem Buddha-Auge dieses verborgene Buddha-Juwel in jedem Wesen sehen kann.


Und dann würde mich persönlich auch der Vergleich von Anatta (Buddhismus) und Atman (Hinduismus) interessieren. Vielleicht gibt es ja noch andere Interessenten :liebe1:

Als Einstieg zu "Atman" aus Wikipedia:

Atman (Sanskrit, ātman, Pali: atta, urspr.: Lebenshauch, Atem) ist ein Begriff aus der indischen Philosophie. Er bezeichnet das individuelle Selbst, die unzerstörbare, ewige Essenz des Geistes und wird häufig als Seele übersetzt. Nach Auffassung der Advaita Vedanta Philosophie ist Atman in seinem Wesenskern identisch mit dem kosmischen Selbst, Brahman ("Weltseele"). Dieses 'reine Bewusstsein' ist demnach das wahre Selbst des Menschen, das bei allen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen unverändert bleibt. Da Atman und Brahman nicht als zwei, sondern als ein einziges Prinzip betrachtet werden, bezeichnet man den Advaita-Vedanta als eine monistische Philosophie.

Und dies ist der Grund, warum mir der Vergleich am Herzen liegt:

Die Lehre von „Anatta“ versucht die Buddhisten zu ermutigen, sich vom unangebrachten Anklammern an das zu lösen, was als fester Wesenskern betrachtet wird. Denn erst dadurch (unterstützt von ethischem Verhalten und Meditation), kann der Weg zur völligen Befreiung Nirvana erfolgreich gegangen werden. Die Befreiung von der Illusion eines unveränderlichen (s. Anicca) Wesenskerns (das Atman der indischen Philosophie) führt auch zur Befreiung von dessen transzendenter, kosmischer Widerspiegelung, dem Brahman. Die Lehre von „Anatta“ ist somit die konsequente Weiterführung des Advaita-Vedānta, indem sie von der Nicht-Dualität zur Leerheit (Sunyata) führt.

Hier wird also der Gegensatz von Atman und Anatta postuliert.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
FrischMilch schrieb:
Auch eine gestörte Ich-Wahrnehmung, wie du sie bei der Frau beschreibst, ist kein Befreiungsmoment.

"Erleuchtung bedeutet für mich die völlige Auflösung des Gefühls einer persönlichen Täterschaft. Wie Buddha es ausgedrückt hat; ‚Ereignisse geschehen, Handlungen werden ausgeführt, doch es gibt keinen individuellen Handelnden, der sie ausführt.' Ob eine traumatische Erfahrung notwendig ist, um Erleuchtung geschehen zu lassen, ist eine müßige Frage - in Suzanne Segals Fall geschah es. Jedem, der an diesem Thema interessiert ist, würde ich sagen: Lesen Sie dieses Buch!" (Ramesh S- Balsekar)

Gruß,
Milon
 
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