Das Problem des Kapitalismus ist, dass (Wirtschafts)-Wachstum quasi nötig ist (für den einzelnen Konzern, aber letztendlich damit auch insgesamt), was gewöhnlich aber nur geht, wenn man Konkurrenten aber auch Arbeitern eben etwas wegnimmt. Letzteres um einen Mehrwert zu erzeugen, ersteres um auf einem begrenzten Markt den Profit auf Kosten von Mitbewerbern zu erhöhen. Dabei zusätzlich problematisch ist, dass Kapital selbst Macht verleiht um diesen Prozess zu verstärken, wodurch Monopole entstehen, die letztlich das kapitalistische System selbst in Frage stellen, und zum Kollaps führen. In "realen" kommunistischen Staaten aber wurde die Partei dann oft selbst zum Monopol, und das Ergebnis ist ähnlich.
Es gibt nur die Lösung, dass sich die Bevölkerung organisiert und durch Wahlen und Gewerkschaften usw. ein Gegengewicht zu den Konzernen erzeugt. Die soziale Marktwirtschaft eben. Allerdings denke ich nicht, dass die SPD (zumindest unter oder seit Schröder) da noch für ein Gleichgewicht sorgt. Daher ist es da mittlerweile sinnvoll die Linke zu wählen. Allerdings gibt es auch andere Probleme, weshalb ich vermutlich nicht Linke wähle nächstes Mal.
Krieg ist eine mögliche Konsequenz des Wachstums, insofern, dass das Gleichgewicht zwischen und in Staaten derart gestört werden kann, dass es nicht mehr auf friedliche Weise erhalten werden kann, entweder weil die Kapitalisten
und die bestimmenden Staaten so mächtig werden, dass sie keine Konsequenzen mehr zu befürchten haben, oder aber weil die Arbeiter bzw. kleineren Staaten nichts mehr zu verlieren haben.
Hier sollte man aber auch sehen, dass zum Beispiel bestimmte Golfstaaten extrem kapitalistisch sind und massive Ausbeutung betreiben. Man muss hier nicht in jeder Hinsicht dieses "der böse Westen" Spiel spielen.
Ein ideales Wirtschaftssystem muss zumindest im Gesamteffekt der Bevölkerung dienen und nicht Einzelnen die alles Kapital bei sich konzentrieren. Es ist nicht richtig, dass linke Parteien etwas wegnehmen. Das Prinzip des Kapitalismus ist es bereits einen Mehrwert zu erzeugen. Man bekommt im Kapitalismus rein prinzipiell nicht so viel Geld wie die Arbeit wert ist. Forderungen von linken Parteien gleichen diese Ungerechtigkeit lediglich aus. Nur weil jemand in der Lage war jemand anderen soweit zu erpressen, dass dieser für quasi nichts arbeitet und sich weiterhin deshalb auch noch verschuldet, weil er mit dem geringen Lohn ohne Kredit nichts kaufen kann, bedeutet das nicht, dass es mit rechten Dingen vor sich ging. Je nach Not stimmen Leute vielem zu.
Im Endeffekt denke ich, dass wir exakt so viel Freiheit haben müssen, dass Leute die Freiheit über ihren "Geldbeutel" haben und exakt so wenig, dass sie keine Freiheit (Macht) über den Geldbeutel von anderen haben.
Das schließt extrem libertäre wie extrem autoritäre Systeme jeweils aus.
Und in der Zukunft gilt es noch viel mehr, dass der echte Kapitalismus keine Chance haben darf. Denn menschliche Arbeitskraft wird an Wichtigkeit/Nötigkeit verlieren, während aber tatsächliche wirtschaftliche Leistung optimiert wird durch Automatisierung. Das kann entweder dazu führen, dass sich Kapital extrem konzentriert und viele verarmen, oder es wird im Sinne der mehrheitlichen Gesellschaft so kommen, dass kaum noch gearbeitet werden muss, gerade weil eben Arbeitskraft nicht benötigt wird, um Güter herzustellen und andere Leistungen zu garantieren.
LG PsiSnake