Betriebsblind?

ChrisTina

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Himmelreich des Ortes, wo die Götter Schach spiele
Ich hatte schon mal das Thema angeschnitten hier und möchte es hier noch konkreter zur Diskussion stellen.

Mir geht es um Betriebsblindheit - schwarze Flecken - nicht nur im esoterischen Bereich - aber speziell schon auch hier.

Ich persönlich halte nicht wirklich was von *Sonne & Wonne & Waschtrog*-Mentalität - und stehe auch gerne dazu, dass ich Be-werte und Be-urteile - und mir das Recht nehme, jemanden nicht zu mögen.

Was mich immer wieder fasziniert, sind aber Menschen, welche genau dieses *Licht & Liebe* predigen - und von bedinungsloser Liebe faseln - und dann andere Menschen ver-urteilen.

Ist das nicht irgendwie kontraproduktiv?

Wenn Alles eins ist - und wie Innen so Aussen ist - oder wie Aussen so Innen ist - sollten wir dann nicht eher davon ausgehen können sollen, dass bedingungslose Liebe auch ev. *Feinde* einschliessen sollte.

Welche Teile in uns sind es, die wir glauben bekämpfen zu müssen, indem wir im Aussen unsere Feindbilder bekämpfen?

Welche Teile in uns sind es, welche wir glauben, im Aussen ablehnen zu müssen?

Meine Gedanken zum *Heiligen Abend*
 
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ChrisTina schrieb:
Ich hatte schon mal das Thema angeschnitten hier und möchte es hier noch konkreter zur Diskussion stellen.

Mir geht es um Betriebsblindheit - schwarze Flecken - nicht nur im esoterischen Bereich - aber speziell schon auch hier.

Ich persönlich halte nicht wirklich was von *Sonne & Wonne & Waschtrog*-Mentalität - und stehe auch gerne dazu, dass ich Be-werte und Be-urteile - und mir das Recht nehme, jemanden nicht zu mögen.

Was mich immer wieder fasziniert, sind aber Menschen, welche genau dieses *Licht & Liebe* predigen - und von bedinungsloser Liebe faseln - und dann andere Menschen ver-urteilen.

Ist das nicht irgendwie kontraproduktiv?

Wenn Alles eins ist - und wie Innen so Aussen ist - oder wie Aussen so Innen ist - sollten wir dann nicht eher davon ausgehen können sollen, dass bedingungslose Liebe auch ev. *Feinde* einschliessen sollte.

Welche Teile in uns sind es, die wir glauben bekämpfen zu müssen, indem wir im Aussen unsere Feindbilder bekämpfen?

Welche Teile in uns sind es, welche wir glauben, im Aussen ablehnen zu müssen?

Meine Gedanken zum *Heiligen Abend*


Hallo

Ich finde nicht daß alles Eins ist.
Zwischen Außen und Innen stecken zwei verschiedene Welten.
Das beweist zum Beispiel das predigen von Licht und Liebe.
Außen predigen, Innen anders denken und fühlen.
Daß Innere kann das Äußere bekämpfen.
Es mag dem einen gelingen, aber dem anderen wiederum nicht. Was zur Folge hat das manche Menschen nicht in der Lage sind offenherzig zu sein.

LG Tigermaus
 
@ChrisTina Ingesamt vollste Zustimmung und das:


ChrisTina schrieb:
Welche Teile in uns sind es, die wir glauben bekämpfen zu müssen, indem wir im Aussen unsere Feindbilder bekämpfen?

Welche Teile in uns sind es, welche wir glauben, im Aussen ablehnen zu müssen?


...ist dann genau das, was man als "Schatten" bezeichnet und es ist auch genau das, wo dann die ganzen "Licht-und Liebe-Esos" nämlich lieber nicht hinsehen wollen. Doch nur wenn man sich diese Schattenseiten anguckt, ist Entwicklung möglich.
 
Was mich immer wieder fasziniert, sind aber Menschen, welche genau dieses *Licht & Liebe* predigen - und von bedinungsloser Liebe faseln - und dann andere Menschen ver-urteilen.

Der Menschlichkeitsfaktor, das Ego..
Es gibt meines Erachtens nach tatsächlich nichts Getrenntes, nur das, was wir als solches empfinden - und dann ist es für uns auch Realität.

Wenn etwas mein Ego trifft an empfindsamer Stelle, dann fühle ich mich verletzt und es ist tatsächlich dann sehr schwer, nicht zu werten. Bei Fremdereignissen geht das leichter:stickout2 - aber dann bleibt das mit dem Wertfreien natürlich reine Theorie.

Nebenbei - ich mag den Ausdruck "faseln" nicht, da das die Aussagen des anderen schon von vornherein abwertet...

Gruß von RitaMaria
 
hallo!

ich bin ganz deiner meinung. ich selbst bin ein sehr harmoniebedürftiger mensch und es braucht schon einiges um mich zum ärgern zu bringen und mir ist schon auch lieber, mit allen gut auszukommen. trotzdem spielts das natürlich nicht und so wie ich nicht mit jedem kann, kann bestimmt auch nicht jeder mit mir.

ich denke, es ist auch nichts gegen kritik einzuwenden, auch gegen ein "ich seh das alles anders als du" ohne begründung nicht. ich denke, dagegen hat hier auch keiner etwas. nur gibts halt immer wieder leute, die falsch sind, einem zulächeln und hinter einem reden. und es gibt die, die sich vielleicht schwer tun mit reden und schreiben, gepaart mit einer niedrigen agressionsschwelle - naja, und da ist es dann natürlich einfach und befriedigend, demjenigen anonym "eins auszuwischen" sag ich mal.

lg feee
 
RitaMaria schrieb:
Nebenbei - ich mag den Ausdruck "faseln" nicht, da das die Aussagen des anderen schon von vornherein abwertet...

Hi RitaMaria,

ich habe den Ausdruck hier bewusst gewählt, weil es mir eben darum ging, dass ich eben die Menschen meine, die es nicht leben.

Und ja - ich werte und bewerte - und ich urteile - was ich eher selten bis nie tu ist, jemanden zu ver-ur-teilen.

Meiner Meinung nach gibt es kein menschliches Leben ohne Be-wertung und Be-urteilung - es kann aber sehr wohl eins geben ohne Ver-urteilung.

Man zeige mir einen einzigen lebenden Menschen, der bedinungslose Liebe absolut kongruent und authentisch lebt - und ich revidiere gerne mein *Urteil*.

Wobei - es gab irgendwo nen Thread von mir über Schubladen - wer sie gutheißt - und wer sie ablehnt - da gabs eine tolle Stellungnahme - ich weiß sie nicht mehr wortwörtlich auswendig - aber in etwa stand dort:

Schon die Beurteilung, ob es Schubladen gibt oder nicht - und ob man die gutheißt oder nicht - sind in sich selbst wieder nur Schubladen.

In diesem Sinne - ich bin überzeugt, es gibt absolut kein menschliches Leben ohne Bewertungen und Beurteilungen - zumindest keines, welches selbständig ohne fremde Hilfe überleben kann.
 
Faszinierendes Thema, Danke!

Mir fällt dazu spontan ein: Am Fuße des Leuchtturms ist es am dunkelsten! (Zitat, nur leider nicht von mir)

Mir sind die, die wissen, daß auch sie Menschen sind, also urteilen und bewerten, am allerliebsten.
Die sogenannten Erleuchteten, die angeblich so heiter alles annehmen können wie es sich zeigt, haben ihre Unducht nur eleganter verpackt und subtiler abgesondert.
Mit denen, die an ihrer Unzulänglichkeit so verzweifeln ist halt gut Kohle verdienen.
Und auch und gerade die, die richtig was drauf haben, haben auch knackig ihre blinden Flecken.
meint Melodie
 
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hallo!

ich hab mir das so eingerichtet, daß ich bedingungslose liebe als arbeitshypothese betrachte.

dabei geht es mir in erster linie nicht darum, für jeden sympathie zu haben, sondern jeden mit seinem verhalten und seinen ansichten und taten bedingungslos zu respektieren und anzuerkennen, daß jeder seinen berechtigten platz im universum hat.

aber irgendwie muß man den spagat zwischen magie/ esoterik und menschsein schaffen. menschsein heißt urteilen und bewerten. erst das läßt eine positionierung zu und erst das kann ein system erstellen, in dem freundschaft, liebe, freud und leid, streit und auseinandersetzung möglich sind.

insoferne handhabe ich das als arbeitshypothese, wenn es die situation gerade erfordert. ich muß nicht verstehen, wer welche gründe für sein verhalten hat. ich muß nur anerkennen, daß sein verhalten völlige berechtigung neben meinem hat und ich es nicht gutheißen muß (sprich: es nicht mit meinem wertesystem zusammenpassen muß).

ich glaube, bedingungslose liebe, jedenfalls das, was ich darunter verstehe, und menschsein schließen einander aus.

bedingungsloser respekt hingegen ist im rahmen des menschseins möglich.

alles liebe,
ancalagon
 
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