Hatte ich grad vor, Karunale, zu dem Buddha da was dazuzuschreiben.
Als ich zum ersten Mal vor ihm stand, vor mehr als 5 Jahren, da war ich in Schwierigkeiten, das kann sich keiner vorstellen... und ich stand da vor ihm und war von Kopf bis Fuß eine einzige Frage. "Was soll ich jetzt bloß tun....?" Und ich wurde still vor seinem Lächeln und hörte in mir eine Antwort... sie zu befolgen, war die Arbeit eines ganzes Jahres, bis ich wieder vor ihm stand. Und wieder was fragte. So hat er mir jedes Jahr etwas gesagt...
Heuer war ich eine Woche in Kanchanaburi. Dort gibt es eine Höhle. Sie heißt Kao Phun. Du gehst durch ein verzweigtes Gangsystem, immer weiter, zwischen Buddhas und Göttern und lebendigen Fledermäusen. Bis du in der größten Halle ankommst, und unvermittelt vor einem Buddha stehst, golden und groß und still und konzentriert. Fast verschlossen. Du setzt dich vor ihn und schaust ihn an. Sein konzentriertes ruhiges Gesicht. Du schließt die Augen und hörst die Stille in dieser Höhle. Nein. Nicht die Stille. Das Schweigen. ..... Und dann spürst du, es ist sein Schweigen. Das ist die Tätigkeit, die ihn ganz und gar ausfüllt. Schweigen. Und zum ersten Mal in deinem Leben beginnst du zu schweigen. Du läßt nicht einfach das Reden sein, sondern du beginnst mit der Tätigkeit des Schweigens. Bis sie dich für einige Sekunden ganz und gar ausfüllt.
Wenn du aufwachst daraus, wirst du, wohin auch immer du kommst, dieses Schweigen wiedererkennen... ich kam also wieder zu meinem freundlichen Goldenen Buddha aus Samui, mein lieber Buddha. Da saß ich vor ihm und sagte, so, da bin ich wieder, zum ersten Mal als deine Schülerin, Buddha. Und ich hörte..... SEIN SCHWEIGEN.
...und ich höre es noch... und ich werde es immer hören... in allem, was klingt... hör das Schweigen, in allem, was klingt... und sprich dieses Schweigen aus in allem, was du sagst...