Ausbeutung...

Lobkowitz

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im ORF gefunden..
Kein lukrativer Handel
Die Vernichtung des Regenwaldes geht mit der Ausplünderung der Bevölkerung einher.
Die internationale Debatte über den Klimawandel konzentriert sich meist auf den Energieverbrauch der wohlhabenden Industrienationen.

Doch Gefahr für das Weltklima droht auch durch die hemmungslose Zerstörung natürlicher Ressourcen in den ärmsten Ländern der Welt: Eines der dramatischsten Beispiele ist derzeit die Demokratische Republik Kongo.

Abholzung fördert CO2-Ausstoß
Durch die Abholzung des zweitgrößten Regenwaldes der Welt könnte der Kongo bis 2050 so viel Kohlendioxid ausstoßen wie etwa Deutschland in 40 Jahren, nämlich 34 Milliarden Tonnen. Das legt die Umweltschutzorganisation Greenpeace in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht "Carving up the Congo" dar.

Schon jetzt, so Greenpeace, liege der Kongo auf Grund von Entwaldung in der Weltrangliste von CO2-Emittenten auf Platz 21. Dabei haben von den 60 Millionen Kongolesen nur sechs Prozent Zugang zu Strom, außerhalb der Städte sogar nur ein Prozent.

Ausbeutung der Bevölkerung
Die Abholzung des Regenwaldes stellt allerdings nicht nur eine Bedrohung für die Umwelt, sondern auch eine massive Ausbeutung der kongolesischen Bevölkerung dar.

Internationale Edelholzfirmen kaufen Gemeinden die Zugriffsrechte auf ihre Wälder ab - ein Handel, der für die Bewohner nur auf den ersten Blick lukrativ erscheint.

Transportwege werden ausgebaut
Auf Grund jahrelanger Bürgerkriege blieb der Kongo bisher von einem Kahlschlag wie in Brasilien und Indonesien verschont. Durch die neu gewählte Regierung und den Einzug internationaler Investoren könnte sich das allerdings rasch ändern.

Die einzige Transportstraße durch das Land, der Kongo, wird bereits neu ausgebaggert, um die Schifffahrt zu fördern. Das ist zwar von Vorteil für die Bevölkerung, erleichtert aber auch die Erschließung des Regenwaldes.

"Glasperlenhandel"
Große Gebiete wurden bereits an europäische und US-amerikanische Edelholzfirmen verkauft. Sie verhandeln direkt mit der jeweiligen Gemeinde darüber, was diese im Gegenzug für die Erteilung der Einschlagserlaubnis an Waren und Diensten erhalten möchte.

Was theoretisch gut klingt, fördere in der Praxis den an die Hochzeiten des Imperialismus erinnernden "Glasperlenhandel", so Greenpeace.

Salz und Seife gegen Land
Ein Geschenkpaket der Edelholzfirma Sodefor, einer kongolesischen Tochter der portugiesischen Gruppe NST, bestehe beispielsweise aus zwei Säcken Salz, 18 Stücken Seife, vier Paketen Kaffee, 24 Flaschen Bier und zwei Päckchen Zucker - im Tausch für einen millionenschweren Zugang zum Regenwald.

Die Einheimischen müssten zudem unterschreiben, dass sie auf keinen Fall gegen die Firma protestieren würden, so Greenpeace.

Angst vor Armut wächst
Angemessene Beratung für die Einheimischen gebe es keine, so die britische Tageszeitung "The Guardian" in der Ausgabe vom Mittwoch. Viele Dorfbewohner würden erst im Nachhinein merken, wie billig ihr Wald verkauft worden sei. Auch Verpflichtungen der Holzfirmen, den Einheimische Arbeit zu verschaffen, würden nicht eingehalten.

Viele Gemeindevorsteher befürchten mittlerweile, dass ihre Gemeinden in Armut versinken, wenn die Abholzung in diesem Ausmaß weitergehe. "Wenn die Bäume weg sind, haben wir nichts mehr", sagte ein Einwohner der Stadt Kisangani gegenüber dem "Guardian" - aus Angst vor Repressalien der Behörden wollte er seinen Namen nicht nennen.

Weltbank hat versagt
Große Flächen Land werden im Kongo von korrupten Offiziellen vergeben. Im Jahr 2002 wurde von der Regierung auf Anraten der Weltbank ein Moratorium auf neue Konzessionen erlassen.

Die meisten der großen Holzfirmen wie Danzer, Trans-M, NST, Olan und Sicobois haben laut "Guardian" ihre Konzessionsverträge allerdings erst nach dem Moratorium der Weltbank unterzeichnet.

Die Unternehmen hätten vom Versagen der Weltbank profitiert, das Moratorium durchzusetzen, sagte Stephen van Praet von Greenpeace Afrika gegenüber dem "Guardian".

Zweitgrößter Regenwald der Erde
40 Millionen Menschen sind vom kongolesischen Regenwald abhängig. Das Kongobecken beherbergt mit 172 Millionen Hektar Regenwald nach dem Amazonasbecken das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde. Fünfzig Millionen Hektar sind bereits als Konzessionen an Abholzungsfirmen vergeben.

Laut Greenpeace trägt die Abholzung von tropischen Wäldern bereits heute 25 Prozent zum globalen CO2-Ausstoß bei - so viel wie der gesamte Verkehr auf der Welt.
 
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i glaub gar nimmer..
diese konzerne boykottieren so gut es geht..
sich selbst so wenig schuldig machen, wie möglich..
alles liebe
thomas
 
Wir kaufen jedenfalls gezielt nur einheimische Gehölzer und bei Investmentfonds achten wir auf die dahinterstehenden Unternehmen, damit wir nicht ungewollt genau dort investieren.
 
JA BER wo investieren die anderen firmen..
investmentfonds sind sehr bedenklich..denn die verflechtugnen sind kaum zu durchschauen...
liebe grüße
thomas
 
Da hast du wohl recht. Bei Wasserwirtschaftsfond zB hoffe ich doch, dass sie nicht in Holz investieren sondern in der Wasserwirtschaft. Die Firmen, die da dahinterstehen scheinen es auch zu tun.
 
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die investieren in alle möglcihen firmen.
auch in firmen die durch kinderarbeit sklavenarbeit produzieren etc..
da gibts keine moralischen grenzen..
der neue faschistische führer ist der markt.. an ihm orietiert sich alles.. wirtschaftfaschismus ist das..
s. das schlagwort: geht der wirtschaft gut, gehts uns allen gut..
völlig verdreht..
 
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