ꟼlutonia
Sehr aktives Mitglied
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Sich einer Sache bewusst zu sein, ist aber niemals selbstverständlich.Selbstverständlich sollte man sich seiner eigenen Möglichkeiten und Grenzen bewusst sein, und diese Möglichkeiten innerhalb der Grenzen aktiv angehen.
Ja, kann man.Dann kann man sich genauso gut ins Bett legen und sich für den Rest seines Lebens fremdbestimmen lassen und den Umständen, dem Umfeld, den Planeten, den Karten oder gar Gott die Schuld an der eigenen Misere in die Schuhe schieben.
Es geht hier nicht darum, was du oder ich für real oder fiktiv halten. Zumindest kann ich dir vollumfänglich zustimmen, was mich persönlich betrifft.Man kann natürlich auch die Augen vor der Realität verschliessen und sich eine fiktive Realität erschaffen.
Das Konzept von Parallelrealitäten verwäscht allerdings die Grenzen zwischen Fiktion und Realität vollkommen. Zumindest, wenn man sich mal wirklich in die Thematik vertieft.
Denn wenn eine Realität parallel existiert, muss sie automatisch gleichwertig sein, sonst ist sie keine Parallelrealität.
Genauso könnte man sich fragen, in welcher Art von Psychiatrie wir gerade in einer Parallelrealität wohl sein mögen. Wenn man sich auf die These der parallelen Realitäten für einen Moment einlässt, ist doch zu bemerken, dass es derer unendlich viele geben müsste, sonst ginge die These nicht auf; und es folglich auch eine gäbe, in der du und ich in der Psychiatrie wären. Womit das Psychiatrie-Argument gegenstandslos werden würde...Die Psychiatrien sind voll von solchen Menschen.
Worauf ich ja hinweise, ist doch, dass dieses Parallelrealitäts-Konzept die Wahrnehmung nihilisiert. Was ich hier schreibe, ist nicht meine persönliche Meinung, sondern das, was dabei rauskommt, wenn ich mich in das Konzept hineindenke.
Nutzenorientierung war und ist nicht mein Fokus in dieser Diskussion. Ich untersuche hierbei den Glauben an Parallelrealitäten und wie er sich auf den Geist auswirkt. Es ist natürlich offensichtlich, dass du nicht daran glaubst. Ich auch nicht. Aber ich versuche so zu tun, als ob, um der inneren Bewegung nachzuspüren, wie sie jeder Glaube besitzt, egal ob man ihn als konstruktiv oder destruktiv einstuft. Entweder spielst du mit oder du musst dich damit zufrieden geben, dass wir aneinander vorbei reden.Auf diese Diskussion bezogen: nur weil man sich der Realität entziehen kann, heißt es nicht, dass es auch von Nutzen ist.
Aus der Sicht von jemandem, für den jede Realität relativ - weil parallel zu anderen - ist, sind deine Argumente leider haltlos und Begriffe wie "Wahnideen" klingen wie Voreingenommenheit - allein die simple Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität ist in diesem speziellen Weltbild nicht mehr möglich, weil deine Werte auf einer Skala gründen, die ich nicht teilen könnte, wenn ich an Parallelrealitäten glaubte.
Wir befinden uns völlig jenseits von Verlockungen. Es geht um den Glauben, dass etwas IST und darauf aufbauend alles diesem Glauben entspricht. Du musst dich erst tief hineindenken, um es zu verstehen.Sich in fantastische Welten mit unerreichbaren Möglichkeiten zu flüchten, mag verlockend sein.
Ich finde es aber auch völlig nachvollziehbar, falls du das nicht tun willst.
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