D
Déguórén
Guest
Die merkwürdigste Eigenart gewisser "Esoteriker" besteht darin, Verfechtern des naturwissenschaftlichen Weltbildes Leichtgläubigkeit vor zu werfen, gleichzeitig aber allen Ernstes zu versuchen ihr eigenes Weltbild als "richtig" oder "besser" hin zu stellen. Das Widersinnige daran ist, dass - zumindest die theoretischen Wissenschaften ("mathematische Physik") - die zur Zeit wahrscheinlich einzige Möglichkeit bieten, Theorien auf zu stellen, deren Vermittlung NICHT auf Gläubigkeit an gewiesen ist, da sie auch ohne Bezug zur realen Welt, ohne "Bilder" und ohne "Anschauung" funktionieren: die rein mathematischen Theorien sind mit allergrößter Wahrscheinlichkeit vollkommen richtig; wer's bezweifelt, kann darin gerne nach Rechenfehlern suchen. Wer also behauptet, Wissenschaftler müssten genauso gläubig sein wie andere, der hat offenbar keine Ahnung von Wissenschaft. Daraus folgt für mich: entweder ist diese Mär ein Abbild der eigenen Vorurteile oder sie wurde kritiklos von einem Dummkopf übernommen - also GEGLAUBT.
Frage1: Sind nicht gerade diejenigen, die Wissenschaftlern Leichtgläubigkeit vorwerfen, ganz besonders leichtgläubig?
Eine andere Vorgehensweise erntet bei mir immer nur ungläubiges Kopfschütteln: einerseits nehmen sich - zumeist naturwissenschaftlich völlig unkundige - "Esoteriker" das Recht, naturwissenschaftliche Erkenntnisse in Frage zu stellen. Und tatsächlich muss man ihnen dieses Recht zu gestehen - warum auch nicht? Zwar ist die Art und Weise, wie teilweise von diesem Recht Gebrauch gemacht wird, reichlich bizarr ("die Relativitätstheorie ist Mumpitz") und entbehrt oftmals einer stabilen, argumentativen Grundlage - aber sei's drum: Recht ist Recht. Andererseits jedoch beklagen sich genau diese "Esoteriker" darüber, dass die Naturwissenschaft sich dieses Recht ebenfalls nimmt: sie übernimmt nicht einfach nach Gutdünken irgendwelche "esoterischen" Behauptungen, sondern überprüft sie auf's Schärfste. DAS jedoch finden gewisse "Esoteriker" dann gar nicht mehr so toll. DAS ist dann Vertuschung und "Nicht-Wahrhaben-Wollen" und "gewisse Mächte". Akzeptabel wäre Wissenschaft für sie nur dann, wenn sie sämtliche "Phänomene" tatsächlich als "nicht erklärbar" an erkennen würde. Hier wird also mit zweierlei Maß gemessen.
Frage2: "Esoteriker" dürfen kritisch sein - Wissenschaftler jedoch nicht?
Damit im Zusammenhang stehen meist auch diese seltsamen Unterstellungen: Wissenschaftler seien naiv, verbohrt, geldgeil, arrogant, herzlos... Dabei ist es doch so, dass - vielleicht abgesehen von "geldgeil" - diese Eigenschaften gerade solche Menschen charakterisieren, die sich solche Aussagen erlauben - ohne jegliche Kenntnis der wissenschaftlichen Sachlage und der Wissenschaftler (welche auch Menschen sind!!). Immer wieder liest man Phrasen wie "Die Wissenschaftler ignorieren all diese Dinge, die man doch erfahren kann". Bei solchen Aussagen platzt mir der Kragen: Nein!! Sie ignorieren sie nicht. Sie haben lediglich VERNÜNFTIGE Erklärungen für diese "Dinge". Genau wie G.W. Bush, nicht wahr? Man muss eine unwahre Aussage nur lange genug wiederholen - irgendwann glaubt man sie dann selbst.
Frage3: Ist dieses dümmliche Verunglimpfen eines ganzen Berufsstandes nicht genauso fragwürdig wie ganz "gewöhnlicher" Rassismus?
Als ebenfalls befremdlich empfinde ich das Verständnis von Sachlichkeit. Jedes auch nur ansatzweise scharfe Wort wird sofort bekrittelt mit irgendwelchen Spiegelgesetzen (oder wie auch immer): "das zeigt, dass ich etwas in Dir getroffen habe." - Jaaaa, da hast Du etwas in mir getroffen, und zwar meinen Ärger darüber, dass Du hier so einen Schwachsinn zusammen faselst!!! ...Äähhh.. gut... zurück zum Thema. Mit diesem "getroffen"-Gesülze wird jede Diskussion im Keime erstickt. Dabei ist es eine vollkommen sinnfreie Aussage ohne jegliche argumentative Untermauerung, ein rhetorischer Trick billigster Art. Aber leider scheint in diesem Punkt unter gewissen "Esoterikern" ein breiter Konsens zu herrschen: "wer zuerst mit Spiegelgesetzen 'argumentiert', hat gewonnen" - selbst wenn die "Argumente" des Siegers an Lächerlichkeit und Sinnlosigkeit kaum zu überbieten sind.
Frage4: Ist nicht gerade dieses scheinheilige "Argument" ein besonders drastisches Zeichen für Unsachlichkeit?
Anmerkung: ich schreibe hier nicht über alle Esoteriker, sondern nur über ganz spezielle Exemplare und meine Erfahrungen mit diesen - daher habe ich immer die "-Zeichen verwendet. Ich hoffe, dass sich hier niemand zu Unrecht angegriffen fühlt. Meine Darstellungen besitzen keine Allgemeingültigkeit.
Frage1: Sind nicht gerade diejenigen, die Wissenschaftlern Leichtgläubigkeit vorwerfen, ganz besonders leichtgläubig?
Eine andere Vorgehensweise erntet bei mir immer nur ungläubiges Kopfschütteln: einerseits nehmen sich - zumeist naturwissenschaftlich völlig unkundige - "Esoteriker" das Recht, naturwissenschaftliche Erkenntnisse in Frage zu stellen. Und tatsächlich muss man ihnen dieses Recht zu gestehen - warum auch nicht? Zwar ist die Art und Weise, wie teilweise von diesem Recht Gebrauch gemacht wird, reichlich bizarr ("die Relativitätstheorie ist Mumpitz") und entbehrt oftmals einer stabilen, argumentativen Grundlage - aber sei's drum: Recht ist Recht. Andererseits jedoch beklagen sich genau diese "Esoteriker" darüber, dass die Naturwissenschaft sich dieses Recht ebenfalls nimmt: sie übernimmt nicht einfach nach Gutdünken irgendwelche "esoterischen" Behauptungen, sondern überprüft sie auf's Schärfste. DAS jedoch finden gewisse "Esoteriker" dann gar nicht mehr so toll. DAS ist dann Vertuschung und "Nicht-Wahrhaben-Wollen" und "gewisse Mächte". Akzeptabel wäre Wissenschaft für sie nur dann, wenn sie sämtliche "Phänomene" tatsächlich als "nicht erklärbar" an erkennen würde. Hier wird also mit zweierlei Maß gemessen.
Frage2: "Esoteriker" dürfen kritisch sein - Wissenschaftler jedoch nicht?
Damit im Zusammenhang stehen meist auch diese seltsamen Unterstellungen: Wissenschaftler seien naiv, verbohrt, geldgeil, arrogant, herzlos... Dabei ist es doch so, dass - vielleicht abgesehen von "geldgeil" - diese Eigenschaften gerade solche Menschen charakterisieren, die sich solche Aussagen erlauben - ohne jegliche Kenntnis der wissenschaftlichen Sachlage und der Wissenschaftler (welche auch Menschen sind!!). Immer wieder liest man Phrasen wie "Die Wissenschaftler ignorieren all diese Dinge, die man doch erfahren kann". Bei solchen Aussagen platzt mir der Kragen: Nein!! Sie ignorieren sie nicht. Sie haben lediglich VERNÜNFTIGE Erklärungen für diese "Dinge". Genau wie G.W. Bush, nicht wahr? Man muss eine unwahre Aussage nur lange genug wiederholen - irgendwann glaubt man sie dann selbst.
Frage3: Ist dieses dümmliche Verunglimpfen eines ganzen Berufsstandes nicht genauso fragwürdig wie ganz "gewöhnlicher" Rassismus?
Als ebenfalls befremdlich empfinde ich das Verständnis von Sachlichkeit. Jedes auch nur ansatzweise scharfe Wort wird sofort bekrittelt mit irgendwelchen Spiegelgesetzen (oder wie auch immer): "das zeigt, dass ich etwas in Dir getroffen habe." - Jaaaa, da hast Du etwas in mir getroffen, und zwar meinen Ärger darüber, dass Du hier so einen Schwachsinn zusammen faselst!!! ...Äähhh.. gut... zurück zum Thema. Mit diesem "getroffen"-Gesülze wird jede Diskussion im Keime erstickt. Dabei ist es eine vollkommen sinnfreie Aussage ohne jegliche argumentative Untermauerung, ein rhetorischer Trick billigster Art. Aber leider scheint in diesem Punkt unter gewissen "Esoterikern" ein breiter Konsens zu herrschen: "wer zuerst mit Spiegelgesetzen 'argumentiert', hat gewonnen" - selbst wenn die "Argumente" des Siegers an Lächerlichkeit und Sinnlosigkeit kaum zu überbieten sind.
Frage4: Ist nicht gerade dieses scheinheilige "Argument" ein besonders drastisches Zeichen für Unsachlichkeit?
Anmerkung: ich schreibe hier nicht über alle Esoteriker, sondern nur über ganz spezielle Exemplare und meine Erfahrungen mit diesen - daher habe ich immer die "-Zeichen verwendet. Ich hoffe, dass sich hier niemand zu Unrecht angegriffen fühlt. Meine Darstellungen besitzen keine Allgemeingültigkeit.