ChaliceQueen
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- 22. November 2004
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Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich hier ein bisschen erzählen darf. Es ist jetzt knapp einen Monat her, dass ich über die Suche bestimmter Begriffe (ein Montagabend war es und irgendwie war mir danach) an einige fürchterliche Auslegungen von Prophezeiungen etc. geriet (auf die ich nicht eingehe, denn darum geht es mir eigentlich gerade nicht).
Obwohl ich nicht wirklich zu besonderen psychischen Schwankungen neige (außer vielleicht ein Stück weit zum Aufschieben) und normalerweise immer gut schlafe, hat mich das da gerade extrem "angefasst", wie man so sagt. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan vor lauter Beunruhigung, Herzrasen und Gedankenachterbahn und mir gedacht, dass das wirklich kein Dauerzustand sein kann.
Dienstag war ich also in einem erbärmlichen Zustand und erinnere mich dankbar an die "Zufälle" wie den seltenen Vor-Ort-Besuch meiner besten und Herzensfreundin und an verschiedene Anrufe... einer davon war ein sehr redebegabter Callcenter-Mitarbeiter, der stellte drei Fragen und wollte dann mein Alter wissen, was ich ihm aus irgendwelchen Gründen auch gesagt habe (mache ich nicht immer gerne von wg. personenbezogene Daten). Dann sagt er, dass er Geburtstag hat und genauso alt ist und dann den Satz: "Mit XX ist man doch noch zu jung zum Aufgeben". Ehrlich, ich wäre nicht überrascht, wenn er sich nach dem Auflegen selbst gewundert hätte, warum er das gesagt hat, aber ich bin dankbar für dieses unglaublich getimte Signal - genau an diesem Tag und von jemandem, in dessen Tätigkeitsbereich ich das eher wenig erwartet hätte.
So, und nun kommt gewissermaßen Teil 2 der Sache... Nachdem ich von der Idee abgekommen bin, dass mir bald der Himmel auf den Kopf fällt sozusagen (oder zumindest vom Beschäftigen damit und das genügt) und auch wieder gut schlafe, habe ich mich gefragt, was das alles bei mir bedeutet.
Kurz gesagt, ich frage mich seitdem, ob "ich" bald sterbe oder ob durch welche Entwicklungen auch immer ein Teil von mir "stirbt", mal glaube ich, ich sollte Briefe an meine Lieben schreiben und ein Blatt in die Schreibtischschublade legen, auf dem steht, wer im Falle meines Ablebens bitte alles benachrichtigt werden soll, wenns geht... und dann denke ich wieder, es ist nicht ganz so wichtig, und dennoch ist der Gedanke allgegenwärtig. Es ist, als wäre ich innerlich schon vielleicht nicht mit einem Fuß, aber vielleicht mit einem Zeh und auf jeden Fall in Gefühl und Gedanken teilweise einen Schritt weiter... was von "der anderen Welt" handelt an Lesematerial z.B. oder an Erzählungen/Beobachtungen vom Sterbeprozess, zieht mich an und wenn ich mir überlege wie es wäre, stünde ich an der Schwelle und würde gefragt "wohin willst du?" (wie es in den Büchern manchmal von Komapatienten heißt), dann würde ich (vielleicht? wahrscheinlich?) gehen....
Es kann wahrscheinlich keiner wirklich sagen, aber ich frage mich halt: Habe ich mein Leben vielleicht fertig gelebt, oder fast fertig? Letztens hatte ich eine Eingebung von vier Monaten (d.h. jetzt noch von drei plus eine Woche). Das beunruhigt mich nicht, ich lebe und arbeite wie immer, aber ich kann es nicht einordnen. Ich habe im Leben schon echte Eingebungen in bezug auf Zeiträume gehabt und ich habe mir wohl auch schon welche eingebildet.
Im Moment denke ich darüber nach, was meine Lebensrückschau beim Sterben oder danach einmal bedeuten wird und ob ich irgendetwas ganz anders machen würde, falls es sicher meine letzten vier Monate sind. (Ergebnis: Obwohl sich als wichtiger Faktor das Bewusst-Leben darstellt (bzw. alles, womit ich beeinflusse, wie es anderen geht und wenn es ""nur"" bei Kaufentscheidungen ist), würde ich in den persönlichen Beziehungen (keine Paarbeziehung oder Kinder da) nicht viel anders machen - außer vielleicht insbesondere die netten Dinge, die mir einfallen, den Leuten bewusster mitteilen, aufmerksamer... Ansonsten gilt wohl, wer mich kennt und schätzt, bei dem ist das so und die anderen eben nicht... Ich habe immer versucht, ehrlich zu sein und so wird es vermutlich auch bleiben - ich spüre höchstens, dass es sicher Dinge gibt, die ich so nicht sehen kann oder nicht sehen konnte, als ich in der Situation war. Gefühle von anderen, und ich hoffe, dass ich niemandem schlimm weh getan habe - insbesondere in Situationen, in denen ich es war aus Unfähigkeit oder Blindheit - die Fälle, in denen ich jemandem den Spiegel vorhalte, gibt es auch, aber die nehme ich jetzt mal aus (weil ich mich nicht für die Spiegelung der Dämonen anderer Leute geißeln werde, was sicher karmisch abgesprochen war)....
Boah, wer bis hierher gelesen hat... Hut ab @->-
Ich geh mir jetzt ein Käsbrot machen... Trotz aller Jenseitsgedanken möchte das mein Magen & Co jetzt gerne. Wunderbarer Körper...
LG von der auf Eure Gedanken lauschenden
ChaliceQueen (was eigentlich Queen of Cups heißen müsste, aber nobody is perfect...)
ich hoffe, dass ich hier ein bisschen erzählen darf. Es ist jetzt knapp einen Monat her, dass ich über die Suche bestimmter Begriffe (ein Montagabend war es und irgendwie war mir danach) an einige fürchterliche Auslegungen von Prophezeiungen etc. geriet (auf die ich nicht eingehe, denn darum geht es mir eigentlich gerade nicht).
Obwohl ich nicht wirklich zu besonderen psychischen Schwankungen neige (außer vielleicht ein Stück weit zum Aufschieben) und normalerweise immer gut schlafe, hat mich das da gerade extrem "angefasst", wie man so sagt. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan vor lauter Beunruhigung, Herzrasen und Gedankenachterbahn und mir gedacht, dass das wirklich kein Dauerzustand sein kann.
Dienstag war ich also in einem erbärmlichen Zustand und erinnere mich dankbar an die "Zufälle" wie den seltenen Vor-Ort-Besuch meiner besten und Herzensfreundin und an verschiedene Anrufe... einer davon war ein sehr redebegabter Callcenter-Mitarbeiter, der stellte drei Fragen und wollte dann mein Alter wissen, was ich ihm aus irgendwelchen Gründen auch gesagt habe (mache ich nicht immer gerne von wg. personenbezogene Daten). Dann sagt er, dass er Geburtstag hat und genauso alt ist und dann den Satz: "Mit XX ist man doch noch zu jung zum Aufgeben". Ehrlich, ich wäre nicht überrascht, wenn er sich nach dem Auflegen selbst gewundert hätte, warum er das gesagt hat, aber ich bin dankbar für dieses unglaublich getimte Signal - genau an diesem Tag und von jemandem, in dessen Tätigkeitsbereich ich das eher wenig erwartet hätte.
So, und nun kommt gewissermaßen Teil 2 der Sache... Nachdem ich von der Idee abgekommen bin, dass mir bald der Himmel auf den Kopf fällt sozusagen (oder zumindest vom Beschäftigen damit und das genügt) und auch wieder gut schlafe, habe ich mich gefragt, was das alles bei mir bedeutet.
Kurz gesagt, ich frage mich seitdem, ob "ich" bald sterbe oder ob durch welche Entwicklungen auch immer ein Teil von mir "stirbt", mal glaube ich, ich sollte Briefe an meine Lieben schreiben und ein Blatt in die Schreibtischschublade legen, auf dem steht, wer im Falle meines Ablebens bitte alles benachrichtigt werden soll, wenns geht... und dann denke ich wieder, es ist nicht ganz so wichtig, und dennoch ist der Gedanke allgegenwärtig. Es ist, als wäre ich innerlich schon vielleicht nicht mit einem Fuß, aber vielleicht mit einem Zeh und auf jeden Fall in Gefühl und Gedanken teilweise einen Schritt weiter... was von "der anderen Welt" handelt an Lesematerial z.B. oder an Erzählungen/Beobachtungen vom Sterbeprozess, zieht mich an und wenn ich mir überlege wie es wäre, stünde ich an der Schwelle und würde gefragt "wohin willst du?" (wie es in den Büchern manchmal von Komapatienten heißt), dann würde ich (vielleicht? wahrscheinlich?) gehen....
Es kann wahrscheinlich keiner wirklich sagen, aber ich frage mich halt: Habe ich mein Leben vielleicht fertig gelebt, oder fast fertig? Letztens hatte ich eine Eingebung von vier Monaten (d.h. jetzt noch von drei plus eine Woche). Das beunruhigt mich nicht, ich lebe und arbeite wie immer, aber ich kann es nicht einordnen. Ich habe im Leben schon echte Eingebungen in bezug auf Zeiträume gehabt und ich habe mir wohl auch schon welche eingebildet.
Im Moment denke ich darüber nach, was meine Lebensrückschau beim Sterben oder danach einmal bedeuten wird und ob ich irgendetwas ganz anders machen würde, falls es sicher meine letzten vier Monate sind. (Ergebnis: Obwohl sich als wichtiger Faktor das Bewusst-Leben darstellt (bzw. alles, womit ich beeinflusse, wie es anderen geht und wenn es ""nur"" bei Kaufentscheidungen ist), würde ich in den persönlichen Beziehungen (keine Paarbeziehung oder Kinder da) nicht viel anders machen - außer vielleicht insbesondere die netten Dinge, die mir einfallen, den Leuten bewusster mitteilen, aufmerksamer... Ansonsten gilt wohl, wer mich kennt und schätzt, bei dem ist das so und die anderen eben nicht... Ich habe immer versucht, ehrlich zu sein und so wird es vermutlich auch bleiben - ich spüre höchstens, dass es sicher Dinge gibt, die ich so nicht sehen kann oder nicht sehen konnte, als ich in der Situation war. Gefühle von anderen, und ich hoffe, dass ich niemandem schlimm weh getan habe - insbesondere in Situationen, in denen ich es war aus Unfähigkeit oder Blindheit - die Fälle, in denen ich jemandem den Spiegel vorhalte, gibt es auch, aber die nehme ich jetzt mal aus (weil ich mich nicht für die Spiegelung der Dämonen anderer Leute geißeln werde, was sicher karmisch abgesprochen war)....
Boah, wer bis hierher gelesen hat... Hut ab @->-
Ich geh mir jetzt ein Käsbrot machen... Trotz aller Jenseitsgedanken möchte das mein Magen & Co jetzt gerne. Wunderbarer Körper...
LG von der auf Eure Gedanken lauschenden
ChaliceQueen (was eigentlich Queen of Cups heißen müsste, aber nobody is perfect...)