nakano
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Ein Zeitungsartikel vom Sonntag, der sehr viel aussagt.
lg nakano
Zum ersten mal allein am Heiligen Abend. Letzte Weihnacht, da war der geliebte Mensch noch da. Schmerz, der das Herz zerreissen will, und Schmerz, der sich in tiefe innige Liebe verwandelt. Wie stark manche Menschen sein müssen, am Heiligen Abend.
Last christmas, das fröhliche Folterlied, das aus allen Geschäften, Passagen und Radios dröhnt. Kann ich nicht mehr hören, sagen jene, die es den ganzen tag hören müssen. Aber wirklich weh tut es denen, die es plötzlich ganz anderes hören müssen.
Last christmas. Wenn es die letzten Weihnachten waren, die man noch miteinander hatte. Wenn jetzt der erste Heilige Abend kommt, an dem ein geliebter Mensch fehlt in der Familie. Der erste Heilige Abend ganz allein, für viele.
Jeder Einkauf eine Tour der Schmerzen. was sich der Mensch, der nicht mehr da ist, vielleicht gewünscht hätte. Was man dem Menschen, der nicht mehr da ist, schenken möchte. Strassen der Lichter und des vermeintlichen Glücks funktionieren nicht mehr. All der Glitter, die Pracht und die Fröhlichkeit. Und wenn man alles Geld der Welt hätte, es würde nichts nützen.
Ich möchte Weihnachten am liebsten nie mehr feiern. Nie mehr. Sagen Menschen, die der Heilige Abend plötzlich mit einer Überdosis Schmerz bedroht. Alles, alles wird an den geliebten Menschen erinnern. Die Erinnerung wird sein, wie eine einzige offene Wunde. Nie mehr Weihnachten? Irgendwann wird wieder Weihnachten sein.
Weit fortgehen, irgendwohin wo nicht Weihnachen ist wie daheim. Kein Schnee, keine Lichter, keine Lieder. Allein unterm Christbaum, allein mit den Bildern und Gerüchen in denen sie mit ihren Liebsten verwoben waren. Nichts mehr, was man miteinander tun kann. Man hat doch, als wärs gestern gewesen, alles miteinander geteilt.
Mütter und Väter, die zum ersten mal Weihnachten ohne ihr Kind durchstehen müssen. Grausam, wenn sie den Geschwistern des verlorenen Kindes Weihnachten trotzdem irgendwie schön machen wollen, noch grausamer, wenn sie ihr einziges Kind verloren haben. Weil sie ihr Kind an einen Raser verloren haben, an einen Unfall, an eine schreckliche Krankheit. An ein Drama, das man nie, nie, nie verstehen möchte.
Familien, denen die Mutter oder der Vater herausgerissen wurde. Die Kinder die auf alle Wünsche verzichten würden, wenn nur die Mama wieder käme. Die Kinder, die ihrer Mama oder ihrem Papa Zeichnungen aufs Grab legen müssen. Liebe Mama ..
Alte Menschen die plötzlich lernen müssen, was es heißt, ganz allein zu sein. Das Leben war bisher nicht leicht, aber es war leichter, weil man zu zweit war. bis dass der Tod uns scheidet . Ein Satz, der ein Treuegelübte im Glück war. und dann kommt der Tod und hält Wort.
Schnee der auf Gräber fällt wie ein kleines Zeichen des Trostes. Der weisse Mantel über allem. Die Hand, die in der Totenstille ein Streichholz entzündet und eine Kerze. Das wesentliche, das von der Liebe bleibt. Nicht die Geschenke, nur das Licht und das Lächeln.
Die Toten, die den Lebenden so viel voraus haben. Sie haben keine Schmerzen mehr, keine Wut, keine Angst, keine Trauer. Keine Eitelkeit, keine Gier, keinen falschen Trubel in der Stille. Tröstlich der Gedanke, wenn es gelingt, wenn er über den Schmerz hinausgewachsen ist.
Wen man die Toten nur fragen könnte. Wenn man sie nur fragen könnte nach dem Weihnachtswunsch. Manchmal kann man sie fragen. Ihre Antwort tief drinnen in sich selber hören. Nicht weinen, nicht verbittern, nicht verzagen. Weihnachten begreifen als das Fest des Lichtes, das viel heller leuchtet als alle Kaufhausketten der Welt.
Schnee der auf Gräber fällt. Die Lichter, die dort flackern am Heiligen Abend. Die Nähe die auf einmal da ist. Ein Bild das auftaucht von einem wunderschönen Augenblick, den man gemeinsam hatte. So schön, dass Tränen in den Schnee tropfen.
Das Fest der Liebe, wenn die Liebe in eine andere Ebene gewechselt ist. Innig, schmerzhaft und nah und schön. So nah sind einander die meisten Lebenden nicht, wie die Menschen einander nahe sind, die der Tod trennte.
lg nakano
Zum ersten mal allein am Heiligen Abend. Letzte Weihnacht, da war der geliebte Mensch noch da. Schmerz, der das Herz zerreissen will, und Schmerz, der sich in tiefe innige Liebe verwandelt. Wie stark manche Menschen sein müssen, am Heiligen Abend.
Last christmas, das fröhliche Folterlied, das aus allen Geschäften, Passagen und Radios dröhnt. Kann ich nicht mehr hören, sagen jene, die es den ganzen tag hören müssen. Aber wirklich weh tut es denen, die es plötzlich ganz anderes hören müssen.
Last christmas. Wenn es die letzten Weihnachten waren, die man noch miteinander hatte. Wenn jetzt der erste Heilige Abend kommt, an dem ein geliebter Mensch fehlt in der Familie. Der erste Heilige Abend ganz allein, für viele.
Jeder Einkauf eine Tour der Schmerzen. was sich der Mensch, der nicht mehr da ist, vielleicht gewünscht hätte. Was man dem Menschen, der nicht mehr da ist, schenken möchte. Strassen der Lichter und des vermeintlichen Glücks funktionieren nicht mehr. All der Glitter, die Pracht und die Fröhlichkeit. Und wenn man alles Geld der Welt hätte, es würde nichts nützen.
Ich möchte Weihnachten am liebsten nie mehr feiern. Nie mehr. Sagen Menschen, die der Heilige Abend plötzlich mit einer Überdosis Schmerz bedroht. Alles, alles wird an den geliebten Menschen erinnern. Die Erinnerung wird sein, wie eine einzige offene Wunde. Nie mehr Weihnachten? Irgendwann wird wieder Weihnachten sein.
Weit fortgehen, irgendwohin wo nicht Weihnachen ist wie daheim. Kein Schnee, keine Lichter, keine Lieder. Allein unterm Christbaum, allein mit den Bildern und Gerüchen in denen sie mit ihren Liebsten verwoben waren. Nichts mehr, was man miteinander tun kann. Man hat doch, als wärs gestern gewesen, alles miteinander geteilt.
Mütter und Väter, die zum ersten mal Weihnachten ohne ihr Kind durchstehen müssen. Grausam, wenn sie den Geschwistern des verlorenen Kindes Weihnachten trotzdem irgendwie schön machen wollen, noch grausamer, wenn sie ihr einziges Kind verloren haben. Weil sie ihr Kind an einen Raser verloren haben, an einen Unfall, an eine schreckliche Krankheit. An ein Drama, das man nie, nie, nie verstehen möchte.
Familien, denen die Mutter oder der Vater herausgerissen wurde. Die Kinder die auf alle Wünsche verzichten würden, wenn nur die Mama wieder käme. Die Kinder, die ihrer Mama oder ihrem Papa Zeichnungen aufs Grab legen müssen. Liebe Mama ..
Alte Menschen die plötzlich lernen müssen, was es heißt, ganz allein zu sein. Das Leben war bisher nicht leicht, aber es war leichter, weil man zu zweit war. bis dass der Tod uns scheidet . Ein Satz, der ein Treuegelübte im Glück war. und dann kommt der Tod und hält Wort.
Schnee der auf Gräber fällt wie ein kleines Zeichen des Trostes. Der weisse Mantel über allem. Die Hand, die in der Totenstille ein Streichholz entzündet und eine Kerze. Das wesentliche, das von der Liebe bleibt. Nicht die Geschenke, nur das Licht und das Lächeln.
Die Toten, die den Lebenden so viel voraus haben. Sie haben keine Schmerzen mehr, keine Wut, keine Angst, keine Trauer. Keine Eitelkeit, keine Gier, keinen falschen Trubel in der Stille. Tröstlich der Gedanke, wenn es gelingt, wenn er über den Schmerz hinausgewachsen ist.
Wen man die Toten nur fragen könnte. Wenn man sie nur fragen könnte nach dem Weihnachtswunsch. Manchmal kann man sie fragen. Ihre Antwort tief drinnen in sich selber hören. Nicht weinen, nicht verbittern, nicht verzagen. Weihnachten begreifen als das Fest des Lichtes, das viel heller leuchtet als alle Kaufhausketten der Welt.
Schnee der auf Gräber fällt. Die Lichter, die dort flackern am Heiligen Abend. Die Nähe die auf einmal da ist. Ein Bild das auftaucht von einem wunderschönen Augenblick, den man gemeinsam hatte. So schön, dass Tränen in den Schnee tropfen.
Das Fest der Liebe, wenn die Liebe in eine andere Ebene gewechselt ist. Innig, schmerzhaft und nah und schön. So nah sind einander die meisten Lebenden nicht, wie die Menschen einander nahe sind, die der Tod trennte.