Intuition/Sein vs. Verstand im Alltag

blueliner90

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Liebe Community,

ich möchte eure gerne um Hilfestellungen / Tipps bitten, wie ich meinem Sein / Intuition (besonders im Alltag) näher kommen kann.

Ich bin in der (Bewusstseins-)Arbeit mit mir selbst nun an einen Punkt gekommen, an dem ich allmählich realisiere, dass der Verstand nicht das non plus ultra ist. Ich wusste diese Tatsache schon länger und kann auch schon länger meine Gedanken beobachten, aber ich fange an zu spüren, dass der Verstand nicht das Wahre ist und dass ich eine "Sehnsucht" nach Wahrheit und der Intuition bzw. dem Sein habe.

Meine größte Barriere auf dem Weg dahin, die ich aktuell beobachte und spüre ist, dass ich Angst habe die Identifikation mit dem Verstand loszulassen. Ich stelle mir Fragen wie: Wer bin ich denn wenn mein Verstand mir nicht ständig eine (wenn auch falsche) Identität gibt? Außerdem habe ich Angst wie ein "toter" Mensch durch die Straßen zu gehen, dass ich so blöd es klingt nicht mehr richtig denken kann, ich wichtige Sachen vergesse oder Sachverhalte nicht mehr richtig durchdenken kann, wenn mein Verstand mich nicht die ganze Zeit an Sachen erinnert und Lärm macht.

Ich versuche auch schon ab und zu den Lärm abzuschalten und bestimmte Situationen zu "fühlen", spüre aber null.

Wie kann ich meine Barrieren von oben überwinden und anfangen mehr aus dem Sein zu leben?

Ich freue mich auf eure Beiträge und bin für Hilfestellungen dankbar!

Viele Grüße
Blueliner90
 
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Meine größte Barriere auf dem Weg dahin, die ich aktuell beobachte und spüre ist, dass ich Angst habe die Identifikation mit dem Verstand loszulassen.
Jaja, "glaub nicht alles, was du denkst"! :D
Das halt ich für eine sehr wichtige Erkenntnis!

Kennst du das Enneagramm? Das ist ein tolles Tool aus der Sufi-Tradition, nach dem Menschen aufgrund ihrer seelischen Fixierung in 9 Typen eingeteilt werden: 3 Herz-, 3 Kopf- und 3 Bauchtypen.

Nachdem was du beschreibst, bist du wohl ein Kopftyp. Deren Aufgabe ist es, die Identifikation mit ihren Gedanken aufzugeben. Die Herztypen hingegen sind in der Identifikation mit ihren Gefühlen gefangen. Und die Bauchtypen in der mit der Intuition. Das ist deren jeweilige" Todsünde".
Heil und ganz wird der Mensch, wenn ihm alle drei Herangehensweisen an die Welt (also via Kopf, Bauch und Herz) zugänglich sind, unabhängig davon, welche Fixierung er hat.

Also wie gesagt: ich denke, du bist auf einem guten Weg, weil du erkannt hast, dass du dir deine Intuition erschließen musst - also zunächst in Richtung Bauchtypen gehen musst.

Bauch bedeutet: sich Raum nehmen, Präsent sein in der Welt. Aktiv in der Welt agieren. Wut ist da oft ein wichtiges Stichwort. Die verdrängte Wut erst mal wahrnehmen lernen und auch ausdrücken.
Kreativer Selbstausdruck ist sicher auch nicht schlecht. Vielleicht durch schreiben. Dabei lässt man ja in gewisser Weise seine Gedanken los (man fühlt nicht mehr den Zwang sie festzuhalten, weil sie ja auf Papier festgehalten werden), und man fängt an, sich zu spüren. Die Bauchenergie kommt ins fließen.

Falls du mehr wissen willst, hier wurde erst kürzlich einiges zu dem Thema geschrieben: https://www.esoterikforum.at/threads/enneagramm-typbestimmungsfaden.238753/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, werde das Enneagramm gleich mal ausprobieren!

Das schlimme am Gefangen-Sein im Verstand ist, jedenfalls bei mir, dass man die meiste Zeit so negativ in der Welt unterwegs ist. Ich würde so gerne auch mehr positive Energie in mein Leben bringen. Ich spüre deutlich, dass das Negative aus meinem Verstand kommt und dass es einer Situation, die ist wie sie ist, hinzugefügt wird. Genau könnte ich ja positive Gedanken hinzufügen, aber ich weiß einfach noch nicht wie.
 
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, werde das Enneagramm gleich mal ausprobieren!

Das schlimme am Gefangen-Sein im Verstand ist, jedenfalls bei mir, dass man die meiste Zeit so negativ in der Welt unterwegs ist. Ich würde so gerne auch mehr positive Energie in mein Leben bringen. Ich spüre deutlich, dass das Negative aus meinem Verstand kommt und dass es einer Situation, die ist wie sie ist, hinzugefügt wird. Genau könnte ich ja positive Gedanken hinzufügen, aber ich weiß einfach noch nicht wie.
Klingt ein wenig, als wärst du ein 6er-Typ. (Aber Achtung: das ist echt nur ein wild guess!), der zum 5er-Flügel neigt (das bedeutet, sich zurückzuziehen in seine Gedankengebäude). Der Ausweg wäre, den 7er Flügel zu stärken: Leichtigkeit und Freude. Das ist ja genau der verständliche Wunsch, den du äußerst.

Auf Youtube findet sich ganz viel zum Enneagramm. Schaust du z.B. da:
 
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Mein Ergebnis ist wohl nicht eindeutig zuordbar, aber höchste Übereinstimmung mit Typ 1. Erkenne mich in der Beschreibung auch sehr gut wieder. Hohe Übereinstimmung noch mit 3 und 5
 
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