Hilft Astrologie?

Pixxie

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7. Februar 2010
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Hallo zusammen -

das hier ist mein erster Beitrag. Nachdem es bei uns heute so viel schneit, dass man kaum dem Haus kommt, habe ich wenigstens endlich Mal die Zeit zum Verfassen des Statements zum Thema Astrologie, das ich schon seit längerer Zeit Mal ausformulieren wollte.

Ich hab die Seite bislang nur überflogen aber viele von Euch können sich offensichtlich sehr für Astrologie begeistern (klarerweise... in der Kategorie Astrologie, Karten, Orakel...).

Ich für meinen Teil habe ja mit dem Vertiefen in die Astrologie sehr negative Erfahrungen gemacht, und würde gerne wissen, ob es nur mir so geht oder ob es auch andere von Euch gibt, die sich zwar aus Interesse eingehend mit der Materie befasst haben, nun aber doch sehr unglücklich damit sind. Wenn letzteres der Fall ist, tut es dem einen oder anderen vl. gut, u. a. Geschichte zu lesen. Was ich im Folgenden schreibe ist sehr offen und ehrlich, weshalb ich dabei selbst auch nicht grade gut wegkomme, aber ich glaube dass diese Offenheit in dem Fall sehr wichtig ist:

Als ich vor mehreren Jahren, als Teenager, eine Lebenskrise hatte (schwierige Familienverhältnisse, Armut, ...) habe ich alle möglichen esoterischen und religiösen Ansätze verfolgt, die einem so als Lebenshilfe oder Krisenberatung verkauft wurden.

Am meisten fasziniert hat mich damals die Astrologie, weil ich in meinem chaotischen Leben u. a. das Gefühl hatte, meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr vertrauen zu können, alles falsch einzuschätzen, alles falsch zu machen, ... und einen objektiven Blick für die tatsächlichen Gegebenheiten zu erhalten, wenn ich über die Sterne quasi alles "von oben" aus betrachte... Ich dachte damals, wenn ich das mache, wüsste ich, wie die Dinge "wirklich" sind, nicht nur, wie "ich" sie sehe. Das gab mir ein Gefühl von Kontrolle in meinem restlichen Lebenschaos und meiner (im Nachhinein betrachtet) schweren Depression.

Das klingt sicher bescheuert, aber ich war noch sehr jung und außerdem wirklich unglücklich mit meinem Leben. Darum wollte ich z.B. auch unbedingt wissen, was die Zukunft bringt, ob sich etwas an div. schlechten Lebensbedingungen ändern würde, ob ich die Chance auf eine gute Zukunft habe usw.

Ich habe die Sterne über die verschiedenartigsten mir möglichen Zugänge fast zwanghaft verfolgt und meinen Tag danach geplant. Ich habe Begegnungen mit Menschen vermieden, wenn etwas Schlechtes prophezeit wurde, und mich (menschlich) nur sicher gefühlt, wenn von den Sternen grünes Licht kam. Im Nachhinein betrachtet, habe ich unangenehme Ereignisse (ich kann mich an viele erinnern) nicht so ernst genommen, wenn ich "grundsätzlich" harmonische Aspekte hatte. Andererseits habe ich oft (an sich gute) Tage unter größter Anspannung erlebt, weil ich dauernd auf das prophezeite Übel gewartet habe. Oft war ich deswegen so nervös, dass ich NUR wegen des unguten Gefühls nach dem Lesen der "Astro-Vorschau" völlig ausgeflippt bin, und sogar Nichtigkeiten zu einem Drama machte. (wahrscheinlich wg. dem Mix "negative Erfahrungen aus der Vergangenheit + Zukunftsangst"). Die Astro-Vorschau an einem Tag nicht zu studieren hat sich für mich damals angefühlt wie "im Stoßverkehr als Blinder mitten auf der Straße zu stehen". Der Effekt war immer derselbe (egal, ob bei "persönlich erstellten, genauen Horoskopen, oder allgemeinen): Angst vor dem, was kommt. Vl. nehmt ihr das mehr als Hobby oder als Interessensgebiet, ich nahm das damals bitterernst - für mich war das ein echtes Problem.

Naja - ein paar Jahre lang, eben aufgrund von einer schlechten Ausgangsposition in Verbindung mit den Zukunftsperspektiven, die die Astrologie mir bot, welche mein (damals ohnehin mangelhaftes) Selbstvertrauen durch ständiges Schüren von Zukunftsängsten laufend untergraben haben, ging es mit mir immer weiter bergab. Ich war quasi nie auf mich selbst zentriert, sondern immer auf "Einflüsse" fixiert. Das kann einen ganz schön aus der Bahn werfen.

Klar, ausgerechnet die Astrologie, die quasi jede eigene Energie mehr auf äußere "Einflüsse" als auf die eigene Kraft konzentriert, wurde mir in einer Zeit der Geschwächtheit als "Lebenshilfe" angeboten. Im Internet, in Büchern, bei Freunden, im Fernsehen, in der Schule, später im Beruf, ... Alle sagten, dass sie daran bis zu einem gewissen Grad sicher glauben würden und dass es gut wäre, sich damit zu befassen, um Antworten zu finden.

Das Resultat: Ich habe mich also immer mehr zurückgezogen und konnte mich nach einer Weile kaum noch bewegen, ohne Angst vor größeren Katastrophen zu haben.

Gebessert hat sich das erst lange (leidvolle) Jahre später, als ich mir eingestanden habe, dass ich seit ich mich dieser Wissenschaft (?) bedient habe noch viel, viel schlimmer dran war als zuvor. Und meine einstige Lebenskrise war dadurch nicht behoben worden, sondern hatte sich verschlechtert. Mir war auch klar geworden, dass ich mich unterschwellig so sehr darauf fixiert hatte, was aus astrologischer Sicht auf mich zukam, dass eine simple "Gegenentscheidung" so einfach gar nicht mehr möglich war.

Ich habe mich also aufgerappelt und gezielt ganz, ganz viele Beiträge, Artikel, Meinungen, ... eingeholt, die die Astrologie als Wissenschaft widerlegen (um von dem unterbewussten „Eingespieltsein“ auf den Wahrheitsanspruch der suggestiven Astro-Behauptungen über mein Leben, meinen Charakter und meine Zukunft loszukommen). Mir war echt egal, ob es aus der Wissenschaft, aus der Christen-Ecke oder auch nur von Menschen kam, die an gar nichts glauben... Ich habe mich eine Zeit lang einfach bewusst an alles geklammert, das mich von diesen perspektiventechnischen Schranken befreit, die ich mir von der Astrologie und anderen esoterischen Lehren hatte auferlegen lassen.
Ich wollte nicht länger akzeptieren, dass meine Zukunft bereits fest steht und ich - wenn überhaupt - nur beschränkt darüber entscheiden kann, wo mein Leben noch hinführen wird.

Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich wirklich alle fixen Vorstellungen über mich und andere Menschen verwerfen konnte, die ich über die Astrologie aufgenommen hatte - seither aber führe ich ein selbständiges Leben, bin relativ sattelfest und auch viel selbstsicherer geworden; toller Job, gute Freunde, keine Schulden - und vor allem: keine Grenzen in meinem Denken über meine Zukunft. Ich will nicht sagen, dass immer alles Eitel Wonnei ist, aber es ist mir eigentlich sehr leicht gefallen, einen Schritt nach dem anderen in ein gutes, eigenständiges und glücklicheres Leben zu tun, seit ich meine Entscheidungen nurmehr von meinem eigenen Ziel und meiner eigenen Meinung abhängig mache – statt von „Einflüssen“ (egal welcher Art – z.B. Meinungen anderer Menschen oder eben von esoterischen Lehren). Das war gar nicht so leicht, denn ich wurde von einer Mutter erzogen, die sich mit allen Arten von Esoterik befasst und mir das quasi auch mit „anerzogen“ hat.
Aber ich habe es geschafft, davon loszukommen.

In die Zukunft zu sehen ist mir inzwischen eigentlich nicht mehr wichtig – vor allem dann nicht, wenn ich gerade Probleme habe. Gerade dann ist es nämlich wichtig, den Kopf im „Hier und Jetzt“ zu haben, um eine gute Zukunft in die Wege zu leiten :) Nach allem, was ich erlebt habe, ist es ein weit befreienderes Gefühl, einfach wertfrei auf die Zukunft zuzugehen, als sich einzureden, dass die Zukunft schon fest steht.

Ich schreibe das nicht, um Anhänger von Astrologie zu ärgern oder zu beleidigen. Ich finde, jeder soll tun und glauben, was er will. Aber ich weiß, dass die Esoterik für mich ein echter Leidensweg war, der mich fast 10 Jahre meines Lebens gekostet hat. Deshalb ist es mir so wichtig, das gerade hier zu sagen, wo so mancher Esoteriker oder Spiritist Statements abgibt und sich gar nicht darüber klar sind, dass er/sie mit seiner/ihrer Vorbildwirkung auch die Meinung von anderen Menschen beeinflusst. Auch jungen und/oder instabilen Menschen, die etwas suchen und vl. noch nicht sehr geschickt prüfen, wofür sie sich öffnen und wie weit sie sich für eine Sache öffnen.

Wenn ich mir ansehe, wie der Esoterik-Markt boomt, bin ich mir sicher, dass ich nicht die einzige bin, der es so ging. Mich interessiert in dem Zusammenhang nicht, ob und wie man die "Wissenschaftlichkeit" der Astrologie widerlegt - mich interessiert nur, was mich glücklich macht, und was mir schadet - und hierzu kann ich klar sagen:
Ohne die vermeintlichen Lebenshilfen aus Astrologie, Numerologie, Kartenlegen usw. wäre ich (und das weiß ich inzwischen mit Sicherheit) nach meiner tatsächlichen Lebenskrise weit früher wieder auf die Beine gekommen.

Falls es da draußen also jemanden gibt, der mit der Art Lebenshilfe auch so "gut" beraten ist wie ich es war: Du bist nicht allein, und ja, wenn man will, findet man wieder ganz zu sich selbst. Vielleicht sogar mehr als je zuvor.
 
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Mal wieder der klassische Fall wo Astrologie missbraucht wird für Zukunftsprognosen.
Tja wer so dumm ist ist selber Schuld. Du hast Recht damit dass leicht instabile menschen opfer werden von scharlatanen die meinen sie wären astrologen. Aber wo liegt dann die schuld?!" Bei der Astrologie oder dem der sie anwendet?!" Natürlich bei dem Anwender.
Das liegt daran dass die mehrheit der astrologen keine Ahnung von Astroologie hat.
Astrologie ist eine wissenschaft genauso wie Mathematik.
 
Hi Pixxie,

lass mich raten: Du hast entweder Mars, Saturn, Uranus oder Pluto im 9. Haus, in Radix oder Transit?

LG Annie

Ich will lösen :)

Klar hat sie.
Zumindest einen Transit von Mars im 9. Haus und den mehrfach, da Mars nur eine Umlaufzeit von 687 Tagen durch den gesamten Tierkreis hat.

Hab ich jetzt was gewonnen? :D

lieben Gruß
Birgit
 
Pixxie fragt:

Hilft Astrologie?


Xchen antwortet:

Jein, Pixxie. Mir schon, ihm auch, ihr a bisserl. Dir nicht? da kann Astrologie als Wissensfach wenig dafür. Da gibts ein Problem (oder gleich mehrere), das liegt entweder in der Kompetenz der Berater, in Deinem eigenen Unwissen, in einem Zugang zu Astrologie, die Antwort liegt vielleicht in Deiner Radix.

Keine Lehre, kein Heilberuf kann alle optimal bedienen. Was einem hilft, hilft dem anderen nicht. Und umgekehrt. Liegt in der Natur der Dinge.
 
in Deinem eigenen Unwissen, in einem Zugang zu Astrologie, die Antwort liegt vielleicht in Deiner Radix.

Die Antwort liegt immer in der Radix, sprich in einem selbst.
Meine Mutter war früher auch so unterwegs wie Pixxie, und ist es immer noch; und kriegt im Grunde genauso viel raus aus der Astrologie, wie sie hineinsteckt. Wenn ihr also die Astrologie nicht hilft.........
 
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Die Antwort liegt immer in der Radix, sprich in einem selbst.
Meine Mutter war früher auch so unterwegs wie Pixxie, und ist es immer noch; und kriegt im Grunde genauso viel raus aus der Astrologie, wie sie hineinsteckt. Wenn ihr also die Astrologie nicht hilft.........

dann hilft ihr was anderes, Astrologie ist eben nicht jedermanns Sache,

LG
 
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