Für die "Ostalgiker"

Ein Staat, der seinen Bürgern Prämien dafür zahlt, dass sie sich gegenseitig ermorden, ist ein Verbrecherstaat.

und jemand, der einen Verbrecherstaat duldet oder Anerkannt und sogar in die Höchsten Gremien ernennt ist ebenfalls ein Verbrecherstaat

halleluja: jedes UNO und Nato mitglied ist ein Verbrecherstaat
 
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du willst also damit sagen, dass
[..]
dann ist er warscheinlich auch selber schuld daran, dass [...]

ist das dein Rechtsempfinden?

ist das dein Staat, in dem es nicht in jeder Ecke stinkt, vergammelt und hässlich ist?

Nein. Sonst hätte ich das so geschrieben...was ich aber nicht habe. Also bitte keine Unterstellungen.

Falls es dir entgangen ist; *das* war die (Ausgangs)frage :"Ob Benno Ohnesorg auch wußte daß er bei einer Demo erschossen werden konnte?"

Und bei der damaligen zugespitzten Situation, halte ich meine Antwort für realistisch.
 
frage: was sagt das über einen Staat aus, wenn man fürchten muss vom Personifizierten Gewaltmonopol eines Staates der eigentlich und per Verfassung das Volk respräsentiert (und von daher Demokratisch dem Willen des Volkes folge leisten sollte), bei der Ausübung seiner von der Verfassung geschützen und garantierten Grundrechten erschossen zu werden?
 
Das dieser Staat dann nicht so "demokratisch" ist, wie er sich gibt. :rolleyes:

Anspruch und Anwendung sind aber oft 2 Paar Schuhe...sonst wär's zum Utopia nicht so weit...
 
Ich will das mal so ausdrücken, stell dir vor du kommst an diesen Schild vorbei:
sicherheitsbereich.jpg

Würdest du da einfach über den Zaum klettern und dich beschweren wenn geschossen wird?


Als ob das die Leute nicht auch ohne Schild gewusst hätten, was da passieren kann.

Daran siehst du mal wie hoch der Leidensdruck für etliche war, dass sie Fluchtversuche gestartet haben unter Einsatz ihres Lebens. Oder mit der Gefahr im Nacken eingesperrt und gefoltert zu werden.


Auf was willst du da hinaus? In der DDR waren Grundnahrungsmittel seit dem Mauerbau eigentlich nie knapp.

Darauf will Bulldackel mit Sicherheit nicht hinaus. Ich hab es so verstanden, dass er darauf hinaus will, dass man Menschen nicht vorwerfen kann wider besseres Wissen gehandelt zu haben, wenn keine Alternative da ist.
 
Na ja, ich bin dort geboren und aufgewachsen, waren behütet hinter
der Mauer. Vorm gnadenlosen Kapitalismus, der an menschlichkeit überhaupt
nicht interessiert ist. Auch nicht grad so dolle, oder.

Wobei dazu zu sagen wäre, dass damals im Westen lange nicht der gnadenlose Raubtier-Kapitalismus vorherrschte, dem wir heute ausgeliefert sind. Man konnte wirklich sehr gut leben.

Es war sicher nicht alles gut, aber auch nicht alles schlecht.

Ja das glaube ich schon auch. Habe schließlich viele "Ossis" kennengelernt, seit der Maueröffnung. Wenn das alles auf freiwilliger Basis passiert wäre (ohne die Menschen einzuschließen), dann wäre dagegen nix zu sagen.

Ich hab aber schon immer die Meinung vertreten (als die Mauer noch stand): Wenn es auch nur einer ist, der raus will aber nicht raus darf, dann ist das einer zuviel. Freiheit ist das höchste Gut.
 
"Ostlagie" ist nichts anders , als "Nostalige" nach alten Zeiten, was wir schon oft in der Vergangenheit erleben dürften, wen die "Alten" uns erzählt haben, wie schön ihre "alte Zeiten" waren, als sie noch jung waren.

Die Jungend von heue lacht uns nur aus und sucht ihre eigenen Wege. Natürlich, unsere alte Erfahrungen sind gefragt und wichtig.

Aber bitte, nicht mehr nach hinten schauen, nur nach vorne und die bessere Lösungen suchen.

Keine Nostalgie mehr, keine Ostalgie. War alles sowiso, nur Sch.....e.
Und noch was: wir haben in der UdSSR auch nie hunger müssen, wir haben nur als Hartz-IV Empfänger gelebt und uns an der "Tafel" angestellt, in dem wir uns in den Geschäften an den Schlangen anstellen dürften, oder müssten, um Eier oder Butter zu bekommen.
Heute sieht Russland auch anders aus.
Liebe Grüße
Liselotte.
 
Das dieser Staat dann nicht so "demokratisch" ist, wie er sich gibt. :rolleyes:

Anspruch und Anwendung sind aber oft 2 Paar Schuhe...sonst wär's zum Utopia nicht so weit...

wenn also die BRD ihrem Demokratischen Anspruch nicht gerecht wird - und die BRD trotzdem einen Rechtsstaat nennt, wie kann man dann die DDR, die ihrerseits ihrem Demokratischen Anspruch nicht gerecht wurde einen Unrechtsstaat nennen?

da entweder ein Un zu wenig oder ein Un zuviel ;)

hi Nithaia

Wobei dazu zu sagen wäre, dass damals im Westen lange nicht der gnadenlose Raubtier-Kapitalismus vorherrschte, dem wir heute ausgeliefert sind. Man konnte wirklich sehr gut leben.

ja, aber warum konnte man das? weil die BRD von US Milliarden Unterbuttert wurde, weil es für die USA und die Nato unabdingbar war, Westdeutschland propagandistisch, militärisch und wirtschaftlich als Gegenthese zur DDR darzustellen... immerhin war die BRD ja Stützpunkt für die US Armee, war stützpunkt für Atomraketen...

und man konnte es auch, weil die Politik der BRD eine Soziale Martkwirtschaft, also den Versuch, Sozialismus und Kapitalismus zu vereinen praktizierte, also Wirtschaftspoltisch den Ostblockstaaten näher stand, als z.b. der USA oder England, die schon recht früh mit den New-Deal und dem Sozialabbau begonnen haben...

Sie musste das auch, weil die Deutschen in Westdeutschland ganz konkret überprüfen konnten, WAS ein Sozialsystem bedeutet (eben die DDR)...

was währe wohl passiert, wenn die BRD den gleichen Kampfkapitalismus praktizeirt hätte, wie sie ihn heute Praktiziert? vieleicht doch den Fall der Mauer und die Wiedereingliederung der BRD.... in die DDR ;)

lG

FIST
 
was währe wohl passiert, wenn die BRD den gleichen Kampfkapitalismus praktizeirt hätte, wie sie ihn heute Praktiziert? vieleicht doch den Fall der Mauer und die Wiedereingliederung der BRD.... in die DDR ;)

lG

FIST

Das währe viel besser, da hätten wir viel mehr Harz-IV Empfänger, als heute sind.

Aber ist nun anders gelaufen: viele sind durch die Vereinigung zu Millionären geworden.

LGL
 
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Die Erschiessung Benno Ohnesorgs war verfassungswidrig, daher unmöglich auf eine Stufe zu stellen mit staatlich legitimierten Mauermorden.

Dass der Polizist freigesprochen wurde ist ein Skandal. Das relativiert aber nicht die Verbrechen der DDR.

Das Erschiessen von Demonstranten war "keine" gesetzlich legimierte und übliche Praxis in der BRD. Durch diesen einzigartigen und skandalösen Fall die Verbrechen der DDR relativieren zu wollen ist völlig daneben.

Volksaufstand: das Ende der Legenden

Der Tag der Befreiung ist da, die Regierung ist weg, die Tyrannei hat ein Ende!“ Parolen wie diese bedeuteten in der DDR Lebensgefahr. Dennoch jubelten auf dem überfüllten Marktplatz von Bitterfeld 50000 Menschen, als Paul Othma diese Sätze in die Menge rief. Der 48-jährige Elektromonteur stand auf dem Anhänger eines Traktors, Mikrofon und Lautsprecher übertrugen seinen Appell am 17. Juni 1953 über den Stadtfunk auf die umliegenden Straßen und Plätze. Freie Wahlen verlangte Othma, Senkung der Arbeitsnormen und der Einzelhandelspreise, Freilassung der politischen Gefangenen.
…

In Leipzig ließ der Stadtkommandant drei Protestierer standrechtlich erschießen. In Magdeburg streckten Rotarmisten drei deutsche Zivilisten in der Nähe des Polizeipräsidiums nieder. In Delitzsch, nahe Leipzig, richteten Polizisten einen 19-jährigen Lehrling und einen 20-jährigen Maurer durch gezielte Kopfschüsse hin. Als Demonstranten in Halle das Frauengefängnis in der Kleinen Steinstraße stürmten, feuerten Soldaten der Kasernierten Volkspolizei in die Menge. Zwei Protestierer starben. Später erschossen Polizisten fünf Demonstranten im berüchtigten Hallenser Zuchthaus Roter Ochse.
…

Während die Justiz Tausenden von verhafteten Demonstranten den Prozess machte – der mutige Paul Othma aus Bitterfeld büßte seine „Tat“ mit zwölf Jahren Zuchthaus -, ereilte ein DDR-typisches Juristenschicksal den zuständigen Minister Max Fechner. Der hatte am Vorabend des Juni-Aufstands dem „Neuen Deutschland“ ein verhängnisvolles Interview gegeben: „Es dürfen nur solche Personen bestraft werden, die sich eines schweren Verbrechens schuldig machen. Andere Personen werden nicht bestraft. Das trifft auch für Angehörige der Streikleitung zu.“ Tage später reichte er nach: „Das Streikrecht ist verfassungsmäßig garantiert.“ Walter Ulbricht tobte: „Ist der Kerl verrückt?“

Am 14. Juli 1953 schloss das Politbüro Fechner aus der Partei aus, setzte ihn als Justizminister ab und ließ ihn in Untersuchungshaft bringen. 1955 verurteilte ihn das Oberste Gericht der DDR zu acht Jahren Zuchthaus wegen „Boykotthetze“. Zu seiner Nachfolgerin bestimmten die SED-Machthaber die berüchtigte Hilde Benjamin. Als Vizepräsidentin des Obersten Gerichts hatte sie in zahlreichen Schauprozessen Schrecken verbreitet, an Todesurteilen mitgewirkt. Gnadenlos zeigte sie sich auch in ihrem neuen Amt: Als das Bezirksgericht Magdeburg den 42-jährigen Ernst Jennrich wegen „Boykotthetze“ und „Terror“ zu lebenslänglicher Haft verurteilte, befahl „die Rote Hilde“ Benjamin „ohne Wieder-holung der Beweisaufnahme“ die Todesstrafe. Für einen Mord an einem Polizisten, den Jennrich nachweislich nicht begangen hatte, starb er unter dem Fallbeil.


Die Toten und Verletzten

Getötet

Mindestens 20 Aufständische wurden bei Demonstrationen und Gefangenenbefreiungen erschossen (ohne Berlin). Auch sechs Polizisten kamen ums Leben.

Verwundet

Mindestens 41 Protestierer und 373 Polizisten (keine Angaben für Berlin) wurden durch Schusswaffen verletzt.

Volksaufstand: das Ende der Legenden
 
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