Ich verstehe dich.... keine Frage. Ich nenne mal ein Beispiel. Es ist natürlich nur ein persönliches als Inspiration zu verstehen.
Ich hatte nie einen heimischen Abnabelungsprozess, meine Mutter z.b. auch nicht. Wir gingen direkt von zu Hause aus in Beziehungen und übernahmen somit gleich neue Verantwortungen.
D.h. die Prozesse des alleinigen Wohnens, entscheiden, sich unabhängig zu entfalten usw fielen flach.
Irgendwann kam der Drang immer stärker auszubrechen. Irgendetwas fühlte sich in meinem Leben nicht richtig an. Ich wünschte mir Freiheit und Unabhängigkeit und gleichzeitig wollte ich lieben. Da ich erkannte, ohne echte Gefühle stirbt auch die beste Beziehung samt positiver Grundpfeiler.
Erst kürzlich ist die Erkenntnis durchgerutscht .... ich hatte Angst es alleine nicht zu schaffen. All die Konsequenzen, all die Entscheidungen alleine zu tragen, Existenzängste.... und Verantwortung für ein Kind.
Erst jetzt wird mir bewußt....alles was ich heute bin und habe, schaffte ich aus eigener Kraft mit Familie und Freunde OHNE Partnerschaft bzw Mann.
D.h..... egal was ein Mann sagt oder für mich rein äußerlich tut oder tun will, es hat alles keine übermäßige Bedeutung mehr, sofern es nicht echt ist.
Und ich brauch auch keine Anerkennung für das was ich für ihn tue oder meine tun zu müssen. Mein jetziges Leben ist Anerkennung genug. Ebenso mein Umfeld.
Meine Familie, Freunde, Kollegen, Menschen von hier....gaben mir uneigennützig die Kraft meine Potenziale zu erkennen, über mich hinauszuwachsen, mich zu entfalten, zu mir zu stehen, da zu sein auch wenn ich mal mehr Schatten als Sonnenschein bin usw.
Das....erfüllt mich. Und somit kann ein Partner für mich nur eine Ergänzung sein. Mich als Mensch überzeugen.
Und das bedeutet nicht.... ALLES für mich zu tun.
Nähe, Zweisamkeit, Aufmerksamkeiten usw.... alles super schön. Wenn es plötzlich rapide wegfällt fühlt es sich u.a. wie ein kalter Entzug an. Nur wenn ich der Willkür eines anderen ausgeliefert bin ob ich es weiter erhalte oder nicht und wann d.h. ohne Wechselseitigkeit wie z.b. in Freundschaften usw.... dann kann etwas nicht stimmen.
Deshalb ist ein euphorischen Verhalten für mich nur noch ein Signal..... Vorsicht. Denn keiner kann dieses Tempo auf Dauer aufrecht erhalten. Mir erscheint es als unnatürlich.
Fazit.... wenn ich mir heute (nach 13 Jahren
oder noch länger) aus allen Erkenntnissen erneut die Frage stelle ob ich mir eine Partnerschaft wünsche, lautet zum ersten Mal in meinem Leben die Antwort: ich weiß es nicht. Vielleicht ist das genau die Basis... Wer weiß das schon.
Ich weiß nur, ich hab all die Jahre nicht wirklich begriffen und genossen das ich das Lebe was tatsächlich mein Herzenswunsch war. Es war immer überlagert von einem Partnerwunsch. Aus den verschiedensten Gründen heraus. Aber.... ich hab auch ohne überlebt