Ein Katzengebet

ALINALUNA

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28. Juli 2009
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Österreich
Ein Katzengebet!

„Lieber Katzengott!

Hier ist Minka….

Ich bitte dich, mit deinem Freund, dem Gott der Hunde zu sprechen.
Charly ist sehr krank und der Tod war schon oft zu Besuch um zu sehen ob er ihn denn schon mitnehmen kann.
Doch Charly will noch nicht gehen.
Kannst du nicht eines meiner übrigen Leben meinem Begleiter schenken?“

Und Gott fragte die Katze—
„Bist du dir sicher, dein vorletztes Leben ausgerechnet an einen Hund zu verschenken?“
„Seid ihr nicht Feinde auf Erden?“

Und Minka antwortete----

„Als Charly zu uns kam war er ein ungelenker Tollpatsch der mich immerzu mit seinem Schwanzwedeln und seinem riesigen Maul sehr verunsicherte, mir oft richtig Angst machte.
Irgendwann habe ich zu verstehen gelernt, dass er mehr Angst vor mir, als ich vor ihm hatte und das Wedeln ein Ausdruck von Freundlichkeit ist.
Nach einer Weile begannen wir uns einen Schlafplatz zu teilen und streiften gemeinsam durch den Garten. Er hat mich vor feindlichen Katern beschützt und half mir so manchen Leckerbissen der Menschen zu ergattern.
Wenn unsere Menschen traurig waren, so war auch er immer zur Stelle um ihnen Trost zu spenden. Wir haben ein sehr liebevolles zuhause und die Zweibeiner wären sehr traurig wenn Charly uns verlassen müsste.
Wann immer sie von der komisch reichenden Frau im weißen Kittel kommen, sehen sie ein Stücken trauriger aus.
Charly frisst fast nichts mehr und liegt teilnahmslos herum.
Die feindlichen Kater versuchen mir mein Revier abspenstig zu machen, denn sie fürchten Charly nun nicht mehr.
Ich hab den Kerl in all den Jahren sehr liebgewonnen und will auf diesem Weg auch meinen Menschen danken, dass sie immer gut zu uns waren.“

Und Gott dachte nach---

„Minka, ich will mit dem Gott der Hunde sprechen und ihm von deinem Wunsch erzählen.
Wie du richtig bemerkt hast, sind wir auch hier befreundet, denn die Feindschaft, die die Natur euch auf Erden nahelegt, resultiert nur aus missverstehen.“

In diesem Moment unterbrach der Gott der Hunde das Gespräch…

„Hallo, kleines Kätzchen, Frau Kollegin…

Ich habe viele Gespräche mit Charly geführt und kam nicht umhin zu bemerken wie dankbar er ist, eine Katze in seinem Leben zu haben.
Er sollte in ein Rudel kommen, dass ihm lehrt, dass er nicht immer der Alphahund sein kann, doch dass er selbst mit seinem „Feind“ Freundschaft geschlossen hat zeigt mir, dass er diese Aufgabe mehr als gut gemeistert hat.
Ich habe mich schon sehr auf seine Gesellschaft hier oben gefreut, doch soll dir dein Wunsch nicht verwehrt werden.
Die Frau im weißen Kittel wird dafür verantwortlich gemacht werden, dass es Charly bald besser gehen wird, aber merke dir eines, kleine Katze:
Deine aufrichtige Bitte um mehr Zeit mit einem Freund hat 2 Göttern das Herz gerührt.
Liebe ist Alles
 
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