Wir müssen alle mal Sterben

Ängste entstehen auch aus Unwissen
Es gibt halt
Sterbephasen
Trauerphasen
Bedürfnisse Sterbender
(Die auch Bedürfnisse Lebender sind, also des Menschen generell)

Hängt alles zusammen
Es gibt viele Parallelen

Beim Hospiz wo ich war, war der Leitsatz, das Motto

Sterben ist Leben bis zuletzt
 
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Wie Ängste eben generell im Leben, zu dem ja nicht nur unser letztendliches, persönliches Sterben gehört - einen Störfaktor darstellen können.
Daher gefällt mir z.B. am Tibetischen Buch der Toten sehr, dass sich dies potentiell angstbefreiend - nicht nur an die Sterbenden/Verstorbenen richtet sondern auch an den Alltag der Lebenden appelliert.

Ja, und dabei besonders die evtl. gegenseitig auftretenden Verlustängste, mit einem bzw. allen seinen Liebsten wahrscheinlich bald nicht mehr einen gemeinsamen weltlich physikalischen Zeitraum teilen zu können.
Also gewissermaßen ein angstvolles, Energie raubendes - Anhaftung zu zementieren suchendes, anklammerndes nicht loslassen „Wollen“, glaube ich.
Wobei dies aber „eigentlich“ nichts per se„Verwerfliches“ ist, sondern bloß etwas - in der natürlichen Menschlichen Ego-Natur begründet Liegendes - ziemlich "Normales", so meine subjektive Ansicht.







Natürlich ist an diesem "Anhaften" am Leben , oder an dem Angehörigen nichts Verwerfliches dran, es ist einfach so, wie es ist, man muss auch nicht ständig alles optimieren wollen, so war es von mir nicht gemeint.

Ja, das Tibetische Totenbuch bietet schon sehr viele Hinweise, allerdings fehlt in unserer Kultur Vergleichbares, das finde ich sehr schade, man sollte schon im Leben vorsorgen, nicht dass man sein ganzes Leben lang den Tod verdrängt, dann könnte es für die Betroffenen wirklich sehr hart werden.:unsure:
 
...es ist einfach so, wie es ist, man muss auch nicht ständig alles optimieren wollen, so war es von mir nicht gemeint.

Ja, das Tibetische Totenbuch bietet schon sehr viele Hinweise, allerdings fehlt in unserer Kultur Vergleichbares, das finde ich sehr schade, man sollte schon im Leben vorsorgen, nicht dass man sein ganzes Leben lang den Tod verdrängt, dann könnte es für die Betroffenen wirklich sehr hart werden.:unsure:

Hatte es auch nicht so aufgefasst. :) Dennoch kann es aber äußerst nützlich sein, z.B. bestimmte Techniken zu erlernen, um sich „notfalls“ leichter (und frei von irgendwelchen Schuldgefühlen) in einen „neutralen“ Gemütszustand (auch gegenüber Nahestehenden)versetzen zu können, meine ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte es auch nicht so verstanden. :) Dennoch kann es aber äußerst nützlich sein, z.B. bestimmte Techniken zu erlernen, um sich „notfalls“ leichter (und frei von irgendwelchen Schuldgefühlen) in einen „neutralen“ Gemütszustand versetzen zu können, meine ich.

Yepp, das müssen noch nicht mal solche Ausnahmesituationen sein, man kann es immer im Alltag nutzen.
 
Hatte es auch nicht so aufgefasst. :) Dennoch kann es aber äußerst nützlich sein, z.B. bestimmte Techniken zu erlernen, um sich „notfalls“ leichter (und frei von irgendwelchen Schuldgefühlen) in einen „neutralen“ Gemütszustand (auch gegenüber Nahestehenden)versetzen zu können, meine ich.
Das bleibt aber auch schwierig.
Man kann noch so viele Techniken kennen, auch sehr vorbereitet sein und bestimmtes Wissen und Verständnis haben und doch kann man an seine Grenzen kommen.
 
Das bleibt aber auch schwierig.
Man kann noch so viele Techniken kennen, auch sehr vorbereitet sein und bestimmtes Wissen und Verständnis haben und doch kann man an seine Grenzen kommen.

Ja, genau kann man’s natürlich erst wissen – wenn man sich wirklich in der jeweiligen Situation befindet. „Mentales“ Training hin oder her.
Siehe z.B. den berühmten Chirurgen, der z.B. falls 1 seiner eigenen Kinder eine Operation benötigen würde, das vorsichtshalber vielleicht doch lieber einem Kollegen überlässt. Wegen, trotz aller Routine - potentiell zitternden Händchen und so.
 
Vieles hat mit der emotionalen Bindung zu tun.Je näher ich jemanden bin, desto schmerzvoller ist das Ganze

Ja so ist es.


Meine Mutter hat sich immer gewünscht- wenn sie mal dran sein sollte - dann schnell - umfallen nichts mehr merken- einfach weg sein.
So ist es auch gekommen - Samstag abends auf dem Weg ins Bett - einfach umgekippt - 14 Tage Koma im KH- nicht mehr ansprechbar- nichts mehr gemerkt- und dann war sie tot.

Als das von meiner Mutter für sich selbst Bestellte Samstags abends plötzlich und unerwartet eintrat - war ich 20. Als wir ins Krankenhaus kamen- hat der Arzt nach eingehender Untersuchung sofort gesagt - die Chancen ihrer Frau/Mutter stehen 1 zu 1er Million. Sie hatte eine Nierenbeckenentzündung, die die Blut-Hirn-Schranke durchbrochen hatte und eine Gehirnentzündung verursacht hatte. Nicht Hirnhautentzündung- sondern Gehirn-Entzündung.

Mein Vater, mein Bruder und ich haben uns mit an ihrem Bett sitzen rund um die Uhr abgewechselt. Die an ihrem Gehirn fressenden Keime verursachten in immer schnelleren Abständen epileptische Krampf-Anfälle, die ihre Gehirnzellen absterben liessen- bei denen ein Arm steil hochging und sich alles schüttelte - sie blau anlief und zu ersticken drohte. 14 Tage lang - habe ich die Hand stumm hochgehen sehen - den Körper krampfgeschüttelt - die leeren offenen Augen an die Decke gerichtet und die Ärzte heranrennen und schreien hören, bei den Wiederbelebungsversuchen. Und hatte Angst vor jedem neuen Anfall.

Ich habe mich mit meiner Mutter vorher nicht so gut verstanden - wir haben uns oft an "die Köpfe" gekriegt und wurden dabei auch beide laut und auch verletzend. Als ich an ihrem Bett sass - habe ich jedes einzelne Wort bitterlichst und zutiefst bereut.

In einer Nacht habe ich dann geträumt - mit meiner Mutter Arm in Arm über einen dunklen Platz zu gehen, auf dem nach und nach kleine Lichter angingen. Sie hat mich am Ende des Platzes angekommen und zurückblickend - angesehen - und mich an sich gedrückt und gesagt - jetzt ist alles fertig. Zwei Tage später war sie tot.

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wir müssen alle mal sterben, mag sicherlich so dahin gesagt sein,

aber deswegen muss Mensch deswegen nicht Angst vorm sterben haben,
ich kenne einige die ich begleitete, die zwar Anfangs , bei Todesnachricht, eher Angst hatten aber als sie sich damit befassten sich lösten und somit friedlich einschlafen konnten.
und doch kam auch dieser Satz darin vor bei ihnen,

also will sagen, wenn man direkt im Sterben liegt lassen viele nur los und gehen dann freiwillig.
Richtig
Mein Eingangsbeitrag ist ja nur ein Aufhänger für ein Komplexes Thema
Noch hab ich nicht alles gelesen
Wird jedenfalls interessant sein, was so an Erlebnissen, Gedankengängen, Gefühlen und so kommt.

Erfahrungsaustausch, Gedankenaustausch

Alles Wichtig halt
 
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Naja, müssen halt alle mal sterben.
Von einem schwer Kranken oder Sterbenden kommen solche Worte nicht.
Das stimmt so nicht. Es kommt vielleicht immer darauf an, ob es ein Tabuthema ist oder nicht. "Wir müssen alle mal sterben" sagen viele, um das Thema abzuwürgen. Bei uns in der Familie ist es der Einstieg in ein Gespräch.

Meine Oma hat sich in ihren letzten Jahren intensiv mit dem Thema Sterben befasst und den Rest der Familie da mit reingezogen, die Hälfte gegen ihren Willen. Sie ist erstaunlich gut damit umgegangen und hat, denke ich, positiv auf uns eingewirkt. Sie hat schon vor ihrem Tod Trost gespendet. Nach ihrem Tod haben wir einen Brief von ihr bekommen, in dem sie sich noch einmal verabschiedet und uns alles Gute wünscht. Das war sehr rührend und tröstlich, weil es so sehr von Herzen kam und ihr Wesen wiedergespiegelt hat.

Auch meine Eltern sind - zumindest jetzt noch - gefasst und haben bereits alles geregelt und mit mir und meinem Bruder besprochen. Klar, es wird sicherlich doch noch mal anders, wenn es wirklich so weit ist, aber vor meiner Oma kann man nur den Hut ziehen. Chapeau. Sie war ein bemerkenswerter Mensch.
 
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