Zum ersten Mal vom Tod gehört: wie alt wart Ihr?

Wie alt warst Du, als Du vom Tod gehört hast

  • Kann mich nicht mehr erinnern

    Stimmen: 8 17,8%
  • Unter 3

    Stimmen: 9 20,0%
  • 3-8

    Stimmen: 24 53,3%
  • über 8

    Stimmen: 4 8,9%

  • Umfrageteilnehmer
    45
Ich weiß noch, dass ich 4 Jahre alt gewesen sein musste, weil es da einen Traum gab, der meine Ängste gegenüber dem Tod widerspiegelte...meine Oma befand sich in akuter Lebensgefahr und war im Krankenhaus.

Mein Vater arbeitete 12 Std, war workaholic und meine Mutter war neben ihrem Job immer bei meiner Oma im Krankenhaus.

Ich war bei unseren Nachbarn. Geredet wurde nicht drüber, ich muss sehr allein mit dem Thema gewesen sein, habe den Tod als Feind betrachtet.

Also da ich eine seltsame Eigenschaft habe, nämlich, mich an Begebenheiten aus meiner Kindheit dermaßen genau zu erinnern, dass es meinen Verwandten ganz unheimlich wurde :escape: weiss ich ganz genau, dass Kinder sehr früh kapieren, um was es geht, deshalb ist es wichtig, offen mit diesen Themen umzugehen.

Meine Mutter starb, als meine Tochter 18 Monate alt war...Ich kann es jetzt noch anhand der Bilder erkennen, die wir gemacht haben...
Meine Tochter war grundsätzlich immer lachend zu sehen. Auf den Fotos, die um die Zeit des Todes meiner Mutter entstanden sind, lacht sie nicht.

Ich habe meiner Tochter erzählt, was passiert war, es war richtig so...und sie hat es auch ganz genau verstanden, wenn sie auch nur wenig geredet hat, zu diesem Zeitpunkt, und meine Mutter, aufgrund einer Distanz von 300 km nicht sooft sehen konnte.
Das ist nicht zuviel oder zu früh für ein Kind, sonst bleibt doch nur dieses diffuse Gefühl der Angst, was sich ein kleines Kind nicht erklären kann...Und das ist schlimmer, als klare Worte.

Liebe Grüsse
Nadesha
 
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ich war 5 jahre alt, weil ich kurz davor war zu sterben. ich habe dadurch den tod hautnah erlebt. ich war sehr krank und bin im koma gelegen.
 
Ich war 4. Und ich weiß es noch wie heute. Meine Mama hat mich angeschaut und gesagt: "Die Oma ist tot". Ich habe angefangen zu weinen, ich wußte genau, was das bedeutet. Und ich bin meiner Mama dankbar, daß sie nicht gesagt hat: "Die Oma ist jetzt im Himmel" oder "Die Oma ist jetzt woanders". Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob mir vorher schon jemand erklärt hat, was das bedeutet, wenn jemand "tot" ist, aber da wußte ich genau, was meine Mama meint.
 
Gabi schrieb:
Mein Opa ist gestorben, als ich 3 Jahre war. Kann mich daran aber nicht erinnern.

Mir gings ähnlich, mein Uropa starb, als ich 3 oder 4 war. Ich kann mich noch ein bisschen an ihn erinnern, damals habe ich ihn furchtbar vermisst.

Lg Shanna
 
hallo,
wann ich zum 1. mal vom tod hörte, kann ich auch nicht mehr sagen.
aber kann mich noch gut erinnern wann meine söhne zum 1.mal damit konfrontiert wurden.
sie waren 5+7 Jahre alt, als einer ihrer spielkameraden während eines
asthmaanfalls starb.

in unserem kl. dorf sprach sich dass natürlich schnell rum. die kinder (incl. meiner söhne) kamen zu mir und wollten unbedingt zu dem toten kind, sie wollten ihn sehen. es war eine mischung aus angst, entsetzen und purer, kindlicher neugierde. ich versuchte mit ihnen über den tod und das beerdigungsritual zu sprechen. erklärte, dass der kleine freund jetzt ein grab auf dem friedhof erhält, damit alle die liebten dort trauern können und irgendwie auf diese art weiterhin mit ihm verbunden sind.

die antwort der kinder war:"muss ja schrecklich sein vergraben zu werden, da bekommt man doch sand in augen und mund".
sie meinten es nicht böse, sie versuchten nur hoch gespannt sich in die lage des verstorbenen kindes zu versetzen.

bis zur beisetzung des kindes folgten noch etliche gespräche. die trauerfeier
wurde von allen kindern mit großem interesse und staunend verfolgt.
ich glaube, diese trauerfeier war gut für die kinder, sie zeigte ihnen wie wichtig ein mensch ist, wie schlimm es ist einen menschen zu verlieren,aber auch das es weiter geht, sterben zum leben gehört.

naja, hoffe konnte ein wenig darstellen, was damals geschah.
 
Ich weiß noch das ich mit anfang 4 auf jedenfall schon darüber nachdachte. Und ich bin einfach nicht mit dieser Vorstellung klar gekommen, das dann wirklich alles aus sein soll. Ich hatte damals auch Wahrnehmungen, aber ich begriff noch nicht was das war. So ist das halt, wenn es für die Eltern sowas nicht gibt. Aber damals fühlte ich schon das ich anders bin als meine Eltern, ich wußte nur nicht warum ich so denke.

Ob ich vor meinem 4. Lebensjahr schon davon wußte kann ich nicht sagen, soweit kann ich mich nicht zurückerinnern.
 
war von Anfang an damit konfrontiert, mein Vater starb als ich 1 Jahr alt war und meine Mutter sich bis heute nicht von ihm lösen konnte.
 
hui, das ist wirklich eine interessante frage!!!!

irgenwie bekommt man das ja schon mit seit man denken kann irgendwie. man soll schauen bevor man über die strasse geht usw...
aber man begreift es glaub ich erst später irgendwie und setzt sich mit der frage auseinander wo man denn eigentlich hingeht. "in den himmel" oder "ins paradies" bekommt man ja als kind gesagt. aber trotzdem hat man als kind angst vom auto überfahren zu werden. ich glaub aber es ist die angst von den eltern getrennt zu sein, egal ob im paradies oder woanders, d.h. es ist nicht der gedanke an den tod ansich. damals ist mein opa gestorben, ich war auch traurig dass er weg war und hab geheult, aber begriffen was "tot" ist hab ich damals noch nicht. für mich war er im himmel und nicht mehr bei uns, dass wir mit ihm kontakt haben könnten. vielmehr passte er nun von da oben auf uns auf. in der schule im religionsunterricht hab ich glaub ich angefangen drüber nachzudenken was nach dem leben kommt. damals war die vorstellung daran für mich einfach nur "schwarzes nichts". ich versuchte mich zu erinnern was war bevor ich geboren wurde (da war ich so ca 6 oder 7) und ich konnte mich an nichts erinnern, da war halt nur dieses "schwarze nichts" und das hat mir höllisch angst gemacht, denn da wollt ich nicht wieder hin. also hab ich lieber über andere dinge nachgedacht, z.B. über meine blonde klassenkameradin aus dem nachbarort oder die beiden "miezen" die mich immer im bus auf den schoss genommen haben wenn sonst kein platz mehr frei war :D

hehe

liebe grüße -fingal-
 
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Als ich klein war (etwa 4 Jahre), starben in unserer Familie innerhalb von einigen Jahren viele Leute: Mein Stiefvater, meine Tante, Großmutter, Großvater. Deshalb verbrachte ich mit meiner Mutter sehr viel Zeit auf Friedhöfen, half bei der Grabpflege und saß in düsteren, abgedunkelten Kirchen, in denen es nach Kerzenrauch und Weihrauch roch, bei Messen, die spezielle für die Erlösung der Verstorbenen "gelesen" wurden. Ich erinnere mich zu dieser Zeit an meine Mutter als eine ständig tiefschwarz gekleidete, blasse und sehr oft weinende Frau, die kaum noch lachte. Auch daran hatte ich mich gewöhnt. Ich kannte es nicht anders. Der Tod war für mich etwas Alltägliches, etwas, was offenbar notwenigerweise zum Leben dazugehört, wie ich bereits als Kind begriff. Deshalb hat der Tod für mich auch nichts Erschreckendes. Bis zum heutigen Tage habe ich keine Angst vor dem Sterben. Ich habe lediglich Angst, vor dem Zurückgelassenwerden, wenn irgendwann einmal ein Mensch stirbt, den ich geliebt habe.
Ich habe viele Bücher gelesen über Leben nach dem Tod und weiß inzwischen, dass es keinen wirklichen Tod gibt, nur einen Übergang...
Mithilfe dieser tiefen Überzeugung versuche ich, auch meinen Mitmenschen die Angst vor dem Tod zu nehmen, damit sie sich nicht ihr Leben lang mit etwas belasten, was gar nicht existiert... :trost:
 
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