Konstantin versuchte zu verhindern, dass sein Reich auseinander bricht. In die Situation wäre er aber nicht geraten, wenn es nicht schon vor dem 3 Jh. n. Chr. so viele Christen gegeben hätte. Wie konnte diese Religion so mächtig werden, wenn es keinen historischen Jesus gegeben hätte? Wer oder was schaffte es die Menschen die Verfolgung, die sich ja über 2 Jahrhunderte erstreckte aushalten zu lassen und sogar neue Leute anzuwerben? Ich sage, dass es Jesus gegeben hat. Nicht, weil es in der Bibel steht. Nicht, weil ich orthodoxer Christ bin. Sondern deshalb, weil die Menschen vor Jesus Geburt nicht an die Vergebung von Sünden glaubten. Also brauchte es jemanden, der diese Einstellung änderte. Das konnte aber nicht ein x-beliebiger Mensch sein, weil ihm sonst niemand glauben schenken würde.
Also, wer war deiner Meinung nach der Mann, der dann später zu Jesus gemacht wurde?
Hallo Dhiran,
Zu Deinen Ausführungen kann man Einiges kommentieren.
Die Ursachen für das drohende Auseinanderbrechen des römischen Reiches im vierten Jahrhundert sind vielfältig und die Verbreitung des christlichen Glaubens ist eine davon, zweifellos eine wesentliche. Die alten griechisch/römischen Götter hatten ausgedient. Man glaubte an sie nur noch sehr bedingt und das Neue war der Monotheismus, dem die Christen angehörten. Hier sehe ich einen wesentlichen Grund für die schnelle Ausbreitung des Christentums, das damals aber noch sehr uneinheitlich war und sehr verschiedene Glaubenselemente besass und ohne das Eingreifen von Konstantin dem Grossen im Konzil von Nikäa im Jahre 324 (glaube ich?) wohl niemals diese Wucht und Stosskraft erreicht hätte, die es danach bewies. Wie Du sicher weisst, wurde in dem besagten Konzil festgelegt, welche Glaubenslemente und Dogmen in Zukunft als legitim gelten sollten und welche nicht. Von den vielen Evangelien, die damals im Umlauf waren, wurden vier herausgewählt, die allein Gültigkeit haben sollten. Der christliche Glaube wurde also vereinheitlicht und damit alle seine Anhänger miteinander vereint. Auf diese Weise schuf Konstantin das Band, dass sein Reich noch für weitere ein bis zwei Jahrhunderte zusammenhalten sollte. Weniger bekannt ist, dass Konstantin auch nach diesem Schritt der Pontifex Maximus der alten Religion geblieben war, mit andern Worten, er selbst wurde niemals Christ, sofern ein Staatsmann überhaupt eine religiöse Überzeugung haben kann, was ich bezweifele. Dies war wohl auch der Anfang des agressiven Bekehrungseifers, der schliesslich einsetzte und natürlich politisch fundamentiert war.
Du fragt, wieso konnte diese neue Relgion so mächtig werden. Nun, sehr einfach: Die alte war kraftlos geworden und hatte ausgedient.
Wieso die ersten _Chrsiten verfolgt wurden? Weil sie in einem Riesenstaat wie dem alten ein Unruheelement erster Klasse waren. Es war ein Geniestreich von Konstantin, den Spiess umzudrehen und das Christentum offiziell anzuerkennen.
Sünde und Vergebung der Sünden? Nun, Du scheinst anzunehmen , dass es vor dem Christentum den Begriff “Sünde und Vergebung der Sünden” schon genauso gegeben hat wie vor der Einführung des Christentums. In diesem Zusammenhang möchte ich kurz erwähnen, dass es z.B. im Buddhimus den Begriff Sünde und deren Vergebung überhaupt nicht gibt. Da werden zwar “Fehler” erwähnt wie Gier und anderes. Aber die einzige “Sünde”, die es da geben könnte, ist Ignoranz, Unwissenheit. Sie wird als die Quelle allen Übels bezeichnet. Sie gilt es zu beseitigen. Und das kann jeder Mensch nur für sich selbst tun.
Und nun zum Schluss: Grosse geistige Bewegungen entstehen, wenn sie “in der Luft” liegen, wenn es Zeit dafür ist. So ist z.B. der moderne Rationalismus entstanden., der schliesslich zum krassen Materialmismus führte, der alles Transzendente negiert. Dazu brauchte es keinen einzigen Menschen als Urheber. Ebenso wenig ist meines Erachtens ein einzelner Mensch notwendig, damit ein neues religiöses Glaubensschema geboren wird.
Wir, die Abendländer, sind heute in vieler Hinsicht in einer
ähnlichen Situation wie die alten Römer. Das Alte, die christliche Religion in ihren vielfältigen Formen hat ausgedient. Viel Esoterisches ist auf dem Weg, sich durchzusetzen, Magie, Schamanentum, Druiden, Inca-Priester, die wieder zum Leben erwachen, kurzum: Eine magische Welt. Noch ist vieles total unausgegoren und viel Talmi ist darunter. Aber ich vermute, dass auch diesmal schlieslich sich etwas durchsetzen wird, was Allgemeingültigkeit erhalten wird. Aber das bleibt abzuwarten……………..
Alamerrot