Wenn es mehrere Wege zur Seinskunde gibt, ist Yoga wohl einer von mehreren wegen zur Spiritualität,
gibt es richtige Yogis (weiblich und männlich) hier?
was bedeutet das für euch?
lg Lightdreamer
Yoga ist nicht nur
ein Weg, sondern innerhalb des Yoga gibt es ganz unterschiedliche Wege und Philosophien.
So gibt es einerseits ganz unterschiedliche praktische Wege: die einen setzen mehr einen Schwerpunkt auf Bhakti, die anderen mehr auf Karma, die dritten mehr auf Jnana, wieder andere mehr auf Hatha... ...oder Meditation...
Und es gibt innerhalb des Yoga unterschiedliche Philosophien, etwa die Shiva-Shakti-Philosophie, die erst knapp 1000 Jahre nach der Vedanta-Philosophie entstand, oder etwa die Samkhya-Philosophie.
Es gibt also innerhalb des Yoga ganz unterschiedliche praktische Wege, eine Vielzahl von entsprechenden Techniken und zahlreiche philosophische Welt/Kosmos-Perspektiven.
Für mich persönlich bedeutet YOGA = lebendige, praktische VERBINDUNG/INTEGRATION, Sein.
Zunächst einmal Verbindung mit mir selbst, meinen Körperempfindungen, meinen Gefühlen, Gedanken, Bedürfnissen, meiner Seele, meinem höheren Selbst - Sein.
Zugleich hierdurch auch Verbindung mit anderen Menschen, Lebewesen.
Schließlich mit der Natur, dem Kosmos, Brahman. Je mehr ich mit mir selbst verbunden bin, desto mehr bin ich auch mit allem anderen verbunden, je mehr ich in mir selbst gespalten bin, mich mit groben Empfindungen, Gedanken identifiziere, abgespaltenes projiziere, desto mehr trenne ich mich von mir und dem Umfassenden, erlebe ich mich als getrennt, ganz egal ob und gerade auch dannn, wenn ich dann noch "
denke" das "AllEINE" sei oder ich sei mit allem Eins. Yoga ist praktische, lebendige Verbindung, Sein.
Ganz praktisch vollzieht sich das lebendig in den Asanas (Körperstellungen):
Habe ich irgend ein Bild im Kopf, wie die Asana aussehen sollte? Oder schaue ich zum Nachbar und vergleiche ich mich? Gehe ich sehr fordernd, in die Asana hinein, so dass ich meine Atembegegungen gar nicht spüre?
Oder praktiziere ich entspannt, spüre ich meinen Atem, mich in der Asana als Ganzes, die Energie, das Feld? - selbst dann, wenn ich "fortgeschrittene" Asanas praktiziere, wie Skorpion, Pfau oder Taube?
Und wenn ich dann mehr und mehr entspanne und meinen Atem bewusst spüre, dann stellt sich wieder die Frage: Identifiziere ich mich mit dieser wunderschönen Entspannung etwa wie mit einem wunderschönen, angenehmen Bad in einer Badewann - oder schlafe ich gar ein oder denke ich wieder an Alltägliches? Oder gehe ich noch tiefer, entspanne ich den Geist und gehe ich immer mehr über in Meditation, in eine umfassendere Verbindung?