Wozu brauchen wir Jesus?

Wären die Evangelien alle gleich, hätte auch eines gereicht.

Also nach dir hätten sich "die Aposteln" besprochen nicht dieselben Sachen zu berichten.
Das ist aber falsch, weil

1. Sie erzählen auch Buchstäblich selbe Sachen:
Lukas“ hat mit „Matthäus“ 240 Verse gemeinsam.
„Lukas“ hat mit „Markus“ 350 Verse gemeinsam;
„Markus“ hat mit „Matthäus“ 600 Verse gemeinsam

2. Es werden dieselbe Geschichte erzählt aber auch mit widersprüchlichen Angaben,
siehe nur ein Beispiel unten, und es gibt viele:

13. Matthäus 8:5-7
Da aber Jesus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn
6 und sprach: HERR, mein Knecht liegt zu Hause und ist gichtbrüchig und hat große Qual.
7 Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.

Lukas 7:1-6
1 Nachdem er aber vor dem Volk ausgeredet hatte, ging er gen Kapernaum.
2 Und eines Hauptmanns Knecht lag todkrank, den er wert hielt.
3 Da er aber von Jesu hörte, sandte er die Ältesten der Juden zu ihm und bat ihn, daß er käme und seinen Knecht gesund machte.
6 Jesus aber ging mit ihnen hin. Da sie aber nun nicht ferne von dem Hause waren, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm ...

Hier ist der Fall eingetreten wo dieselbe Geschichte erzählt wird
aber in zwei "offenbarten Evangelien" mit widersprüchlichen Angaben:
Einmal kommt der Hauptmann zu Jesus, und in den anderen sendet er einmal "die Ältesten" und ... zweites Mal die Freunde.

Dazu ist das Wundern von Kapernaum und die daraus abgeleitete Glaubensrede
in den anderen 2 Evangelien nicht mal ... erwähnt...
weil andere Sekten schon 2 Varianten... "offenbarten".
 
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Meine kurze Antwort darauf ist, um diese bedingungslose Liebe auch zu erfahren. Dazu brauchen wird Jesus. In ihm wurde Gott Mensch und ist daher nicht mehr irgendein abstrakter Begriff für etwas, was man sich nicht erklären kann.
Also ich muss sagen, ich sehe Jesus auch als Inbegriff "Bedingungsloser Liebe". Ich gebe dir somit recht. :)

Aber gibt doch mal hier anstelle meiner Stelle dieser fragenden Dame die Antwort. Sie fragte: Wozu brauchen wir Jesus wenn doch GOTT sowieso unsere sowieso Schuld vergibt und uns bedingunglos liebt? Wozu dann noch Jesus?

um zu erfahren?

Naja, dann sind wir ja wieder bei Nina Nell. Wobei also Gott sich selbst erfahren will durch die ganzen Trennungen...
Ist es so?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist sehr unglaubwürdig, dass drei von vier Aposteln so etwas nicht erwähnt hätten,
wenn der Jesus es gesagt hätte.



Servus anadi!


Schön, dich hier wieder zu lesen.
Was die Evangelien des Neuen Testamentes betrifft, da hast Du Dich sehr gewissenhaft in das Thema eingearbeitet,
das wird Dir niemand streitig machen,
aber was die Essenz dieser Lehre anbelangt, argumentierst Du am wahren Inhalt vorbei – leider.

Es geht nicht um einen Tod am Kreuz.
Auch nicht die sogenannte Auferstehung nach dem Tode macht dieses faszinierende Flair aus.
Sondern es geht hauptsächlich darum wie in diesem Zusammenhang
von angeblichen Kreuzestod und Auferstehung der materielle Leichnam verschwunden ist.
Denn nur so gesehen wäre eine Auferstehung ohne materiellen Körper erstrangig zu verstehen …

Das ist es.

Daran angebunden findet man in der Literatur zahlreiche Formulierungen über die Verklärung des Leibes – wie sie es nennen.
Aber witziger Weise steht die Wahrheit in den Schriften des Neuen Testamentes selbst geschrieben.


Mt 28,11-15

Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt
und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.
Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen.
Sie gaben ihnen viel Geld und sagten:


Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.

Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.
Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte.
So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.



Also, das geht so, die Apostel waren beim Nazaräner paarweise angeordnet.
Davon das bekannteste Beispiel sind Petrus und Johannes,
aber auch Thomas und Thaddäus „Markus“, usw.

Nach dem Tod in Jerusalem, da ist jedoch etwas dynamisch Eigenständiges passiert,
die als Jünger und Apostel bekannten Akteure haben für sich eine eigene Entscheidung getroffen,
damit von weiterer römischer Leichenschändung Abstand genommen werden sollte,
haben sie die gesamte Gemeinschaft in zwei annähernd gleich große Hälften aufgeteilt,
wobei 5 Personen mit dem Begräbnis außerhalb Jerusalems beschäftigt gewesen sind,
und die anderen 6 Personen sich mit der Zukunft der Lehre befasst haben.
Neue eigenständige Gruppierungen mit neuen Aufgaben.

So konnte man von keiner behaupten es wären die Aktionen von Aposteln.

Ein Beispiel dafür aus unserer Zeit:

In einer Schule werden die 20 Schüler als solche bezeichnet in einer Klasse.
Jedoch im Unterricht Sport wählen sie aus ihrer Gemeinschaft zwei Mannschaften,
und danach spielt die Gruppe der „Schildkröten“ gegen das Team der „Delphine“.
Auch hier kann man sagen es ist nicht mehr die gemeinsame Aktion von Schülern.


Aber nicht nur in diesem Abschnitt finden wir einen konkreten Hinweis, sondern auch in Mt 25, 1-13.
Mit seiner bekannten Parabel von den 5 Jungfrauen und ihren Lampen, mit Öl, und jenen 5 ohne Öl.

Dabei ist auffällig: die Gruppen bestanden aus 5 : 6 Teilnehmern.
Wobei der 6. Akteur in Jerusalem Petrus gewesen ist.

Irgendwie ein klares Bekenntnis was deutlich besser ist, das Begräbnis mit dem Leichnam?
Oder eine Vision aus der eigenen unmittelbaren familiären Umgebung?

Was das Begräbnis anbelangt, die Zielvorgabe Jericho ergab sich aus der Nähe und des dort vorhandenen Domizils von Judas Iskariot.
Eigentlich waren es 2 Leichen, aber wenn man auf Judas vergisst, ihn gesellschaftlich auch noch schlecht beleumundet, dann wird bei ihm niemand suchen …


Das Knochenkästchen soll später dann nach Nazareth gebracht worden sein.
Und wenn Jesus der Erste gewesen ist, der ohne Körper auferstanden sein soll,
dann ist Judas Iskariot der Zweite dieser Art.

Darum meine ich, man kann die Handlungsweise der Jünger des Nazaräners zwar respektieren,
jedoch an ihre Werte glauben, das kann man nicht, sonst befindet man sich in einer Fantasie.

Wie so oft auch in anderen Religionen.


… und ein :)

-
 
Naja, dann sind wir ja wieder bei Nina Nell. Wobei also Gott sich selbst erfahren will durch die ganzen Trennungen...
Ist es so?

Nein, so meinte ich es nicht. In der Bibel wird Gott als Liebe bezeichnet.
Wenn dich jedoch jemand bedingungslos liebt, du dich diesem Menschen jedoch
verschließt und keine Kontakt zu ihm suchst, wirst du diese Liebe wohl kaum erfahren. Jesus könnte man als die Tür zu Gott (wurde ja hier auch schon geschrieben) bezeichnen.
Und die Schuldvergebung bleibt ohne ihn eine Theorie. Nur in der Praxis, und dazu ist Jesus da, wird sie auch erfahrbar.
 
Also nach dir hätten sich "die Aposteln" besprochen nicht dieselben Sachen zu berichten.
Das ist aber falsch, weil
Nein, das habe ich nicht gesagt.
Die Evangelien sind von Gott und dem heiligen Geist inspiriert. Da braucht sich niemand abzusprechen, wenn er Gottes Botschaft direkt aus den Himmeln erfährt.
 
Da braucht man nur einmal kurz zu googlen um diesen angeblichen Widerspruch aufzuklären:
https://bibelbund.de/2014/12/ging-der-hauptmann-von-kapernaum-selbst-zu-jesus/

Ist aber dieser Erklärung richtig?

Der Christliche Apologet sagt:
1. "Nach dem Bericht des Matthäus (8,5-13) hat man den Eindruck, dass er selbst zu ihm geht."

Das ist falsch, Man hat nicht den Eindruck.
Er trifft sich tatsächlich mit ihm, siehe Matthäus 8:5: Da aber Jesus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm,
Wort für Wort Übersetzung
"And when Jesus was entered into Capernaum, there came unto him a centurion,"

2.Im ersten Jahrhundert galt der Bote als Repräsentant dessen, der ihn schickte
Das ist falsch, aber der Autor will damit den Eindruck vermitteln, das wäre eben der Brauch jener Zeit.
Die Wahrheit ist, dass schon immer der Bote als Repräsentant dessen, der ihn schickte gilt.

3. Aufgrund von dieser Angabe "Im ersten Jahrhundert galt der Bote als Repräsentant dessen, der ihn schickte"
schlußfolgert der Christliche Apologet:
"Der Hauptmann (weil "Im ersten Jahrhundert galt der Bote als Repräsentant dessen, der ihn schickte")
kam historisch gesehen also nicht selbst, sondern schickte autorisierte Boten."

Das ist eine falsche Schlußfolgerung, weil "Matthäus" sagt nicht, "der Hauptmann hat Boten zu Jesus geschicht"
sondern, dass der Hauptmann zu Jesus kam.
 
Dazu fällt mir immer wieder eine Geschichte ein, die ich selbst vor einigen Jahren erlebt hatte:

Damals erschien ein Mann in unserer Fußgängerzone, der sich wie Jesus gekleidet hatte und das Wort Gottes verkündete. Alter, Bart, langes Haar, Sandalen und auch die braune Kutte passten wunderbar zusammen, als wäre Jesus tatsächlich auferstanden.

Die Bibel beschreibt nicht das Aussehen des Jesus von Nazareth!
 
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"And when Jesus was entered into Capernaum, there came unto him a centurion,"
Unabhängig von der Diskussion kann man den griechischen Text sicherlich so übersetzen, aber eine Wort-für-Wort-Übersetzung ist das gewiss nicht.

Bei Matthäus 8[5] steht In Anlehnung an den griechischen Originaltext eigentlich nur, dass er (Jesus) wegen eines Fürsprechers zu dem Hauptmann (Ekatontarchis; Zentrist) nach Kafarnaum ging. Dazu passt dann auch der Text bei Lukas. Er hatte einen anderen Schreibstil als Matthäus, so wundert es auch nicht, dass er diese Geschichte detaillierter und klarer erzählt hatte.

Matthäus 8[5] aus dem Codex Sinaitucus:
ειϲελθοντοϲ δε αυ του ειϲ καφαρναουμ προϲηλθεν αυτω εκατονταρχηϲ πα ρακαλων αυτον
eiselthontosde af tou eis kafarnaoum prosilthen afto ekatontarchis pa rakalon afton


Wie sich jeder selbst überzeugen kann, kommt zum Beispiel das Wort Jesu (Ιησούς; Iisoús) zu einer Wort-für-Wort-Übersetzung überhaupt nicht vor. Ich halte wegen der Problematik bei Übersetzungen wenig von einem Feilschen um jedes Wort.



Merlin
 
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