wohin mit ihr?

einfachich

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28. März 2005
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Regensburg
so, nun komm ich mal aus meiner "Kartenecke" und werde hier aktiv. Passiv bin ich ja öfter zu Gast.

Hier nun mein Thema von dem ich mir erhoffe Ihr habt neue Denkanstösse für mich.
Letztes WE hatte ich Aufstellungsseminar. Es waren schöne, tiefe und heilende Aufstellungen dabei. Bis auf eine, die hinterliess bei mir einen Nachgeschmack.

Es trat klar auf, dass eine Person (eine Frau) im System fehlte. Für mich gehörte sie zur Mutter, für mich war es ein Kind. Wie genau erspürte ich nicht. Keiner konnte damit etwas anfangen. Ausser der Stv selber, die mir aber erst später erzählte, dass sie sich als das uneheliche Kind der Mutter gefühlt hatte.
Soweit sogut.
Meine Frage geht auch in eine etwas andere Richtung, jedoch denke ich diese Vorgeschichte ist wichtig.

Nach meinem Gespür hätte ich die Frau gerne links neben die Mutter gestellt. Also vor die zwei aufgestellten Kinder. Die ältere Tochter wollte sie jedoch zwischen sich und dem Bruder. Die "unbekannte" selber wollte am Ende stehen.
Nach div. Ritualen wollte sie gehen, ich hab sie dann an den Rand des Systems gestellt, damit sie noch sehen kann, gesehen wird.

Nun stehen wir ja immer zwischen der Wahl: Applaus vom Klient oder Wahrheit für den Klient. Doch wenn ich keine "Beweise" habe, keine Sicherheit ausser meinem Gefühl...
Wohin also nun wirklich mit der Dame?

bin gespannt was Ihr für neue Perspektiven für mich habt.

einfachich
 
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einfachich schrieb:
Nach meinem Gespür hätte ich die Frau gerne links neben die Mutter gestellt. Also vor die zwei aufgestellten Kinder. Die ältere Tochter wollte sie jedoch zwischen sich und dem Bruder. Die "unbekannte" selber wollte am Ende stehen.
hast du's überprüft? sie an die verschiedenen positionen gestellt und die stv. nach der wahrnehmung befragt, welchen unterschied sie empfinden (die empfindung von unterschieden ist in der regel zuverlässiger als absolute aussagen)?
einfachich schrieb:
Nach div. Ritualen wollte sie gehen, ich hab sie dann an den Rand des Systems gestellt, damit sie noch sehen kann, gesehen wird.
was für rituale? wenn das so unwesentlich ist, warum haben sie dann stattgefunden? und wenn es wesentliche waren, dann geht ihre wirkung dem abgang der "unbekannten" voraus... dazu kann ich also nichts sagen. das gehen wollen ist immerhin ein klares indiz für eine position im system, für eine dynamik, in der "jemand fehlt". hast du nach schweren schicksalen im system gefragt, nach ungewöhnlichen todesfällen? oder hatte deine hypothese "das muss ein kind sein" von anfang an vorrang?
einfachich schrieb:
Nun stehen wir ja immer zwischen der Wahl: Applaus vom Klient oder Wahrheit für den Klient.
wenn applaus vom klienten eine motivation sein sollte, dann gibt es genug taschenspielertricks, um diesen zu erreichen. dann sollte man aber auch ehrlich sein und schon vor der aufstellung sagen: schau her, ich tu das alles, um von dir applaus zu bekommen! wahrheit? ich meine, es geht um einsicht, es geht ums ein-stellen in die ordnung, die das system zeigt, es geht um einen zuwachs an handlungs-spielraum. wahrheit ist ein großes wort - ehrliche, solide fundierte arbeit wär schon super.

alles liebe, jake
 
Lieber Jake

1. kannst Du mir erklären wie das mit dem Zitieren geht? ich checks immer noch nicht... kann zwar Farben einfügen, aber auch nur 1 Farbe einmal und dann ist wieder Essig...

2. Danke für Deine Antworten
der Reihe nach:

Ja ich hatte sie an den verschiedenen Pos. Eben das ist ja das Verwirrende für mich, normal wird es dann schnell klar.

Ja, die Rituale waren natürlich wichtig, sonst hätte ich sie wohl nicht gemacht. ABer was ich vergessen hatte, die "Unbekannte" kam erst ins System weil Mutter gehen wollte, die Tochter auch in die selbe Richtugn sah. Also war sie erst das Fehlende. Sie wollte dann wieder gehn nachdem die Rituale vollzogen waren (vor allem zwischen Mutter und Vater) "Es braucht mich nciht mehr"
Ja, Schicksale abgefragt, kein Indiz für irgendwas. Hpothese erst wärend der Aufstellung aus der Situation und meinem Gefühl entwickelt.

Das mit der Wahrheit mag ich erkären, ich glaube wir meinen dasselbe. Als Berater stehst Du immer zwischen dem Applaus (mein Klient ist entzückt von mir und der Arbeit) oder der Wahrheit (im Sinne von einfach mal sagen: ok hier ist ´Dein Platz, ich weiss der den Du Dir "genommen" hast ist angenehmer, aber dies ist Deiner) Ich hoffe meine Idee ist nun bei Dir angekommen. Nichts trennt und so wie die gemeinsame Sprache...ggg

tja und wohin nun wirklich mit ihr?

einfachich
 
einfachich schrieb:
1. kannst Du mir erklären wie das mit dem Zitieren geht? ich checks immer noch nicht... kann zwar Farben einfügen, aber auch nur 1 Farbe einmal und dann ist wieder Essig...
am anfang des zu zitierenden textes "
" eingeben bzw. wenn du den urheber des zitats auch angeben willst, dann mit = dazuhängen... "
einfachich schrieb:
" ... und am ende des zitats "
" ... natürlich immer ohne anführungszeichen.

einfachich schrieb:
Das mit der Wahrheit mag ich erkären, ich glaube wir meinen dasselbe. Als Berater stehst Du immer zwischen dem Applaus (mein Klient ist entzückt von mir und der Arbeit) oder der Wahrheit (im Sinne von einfach mal sagen: ok hier ist ´Dein Platz, ich weiss der den Du Dir "genommen" hast ist angenehmer, aber dies ist Deiner) Ich hoffe meine Idee ist nun bei Dir angekommen. Nichts trennt und so wie die gemeinsame Sprache...ggg
oh ja ... steve de shazer: mögen unsere miussverständnisse konstruktiv sein! und was mir von ebendemselben auch sehr gefällt: er siedelt die lösungskompetenz völlig beim klienten an und gibt dem berater die fragekompetenz (er macht ja auch interviews...). von daher erscheint es mir optimal, wenn nicht ich dem klienten sage "dies ist dein platz!", sondern ihn zu den schritten führe, die ihn selber sagen lassen: dies ist mein platz - auch wenn ich lieber den anderen hätte!"
einfachich schrieb:
tja und wohin nun wirklich mit ihr?
ich weiß es nicht, ich könnte nur haltlose spekulationen von mir geben, die vermutlich mehr mit meinem projektionen als mit deiner aufstellung zu tun hätten. manchmal gibt es ja auch "familiengeheimnisse", die sich in ihrer wirkung in einer aufstellung zeigen, bei denen aber niemand weiß und wo es auch nicht zu recherchieren ist, worum es geht.

alles liebe, jake



einfachich
 
einfachich schrieb:
1. kannst Du mir erklären wie das mit dem Zitieren geht? ich checks immer noch nicht... kann zwar Farben einfügen, aber auch nur 1 Farbe einmal und dann ist wieder Essig...
den zu zitierenden text markieren und dann das zeichen ganz rechts in der piktogrammreihe oberhalb des text-einfügefeldes anklicken, das wie eine sprechblase aussieht.

einfachich schrieb:
Das mit der Wahrheit mag ich erkären, ich glaube wir meinen dasselbe. Als Berater stehst Du immer zwischen dem Applaus (mein Klient ist entzückt von mir und der Arbeit) oder der Wahrheit (im Sinne von einfach mal sagen: ok hier ist ´Dein Platz, ich weiss der den Du Dir "genommen" hast ist angenehmer, aber dies ist Deiner) Ich hoffe meine Idee ist nun bei Dir angekommen. Nichts trennt und so wie die gemeinsame Sprache...ggg
oh ja ... steve de shazer: mögen unsere missverständnisse konstruktiv sein! und was mir von ebendemselben auch sehr gefällt: er siedelt die lösungskompetenz völlig beim klienten an und gibt dem berater die fragekompetenz (er macht ja auch interviews...). von daher erscheint es mir optimal, wenn nicht ich dem klienten sage "dies ist dein platz!", sondern ihn zu den schritten führe, die ihn selber sagen lassen: dies ist mein platz - auch wenn ich lieber den anderen hätte!"
einfachich schrieb:
tja und wohin nun wirklich mit ihr?
ich weiß es nicht, ich könnte nur haltlose spekulationen von mir geben, die vermutlich mehr mit meinen projektionen als mit deiner aufstellung zu tun hätten. manchmal gibt es ja auch "familiengeheimnisse", die sich in ihrer wirkung in einer aufstellung zeigen, bei denen aber niemand weiß und wo es auch nicht zu recherchieren ist, worum es geht.

alles liebe, jake



einfachich[/QUOTE]
 
jake schrieb:
den zu zitierenden text markieren und dann das zeichen ganz rechts in der piktogrammreihe oberhalb des text-einfügefeldes anklicken, das wie eine sprechblase aussieht.
Hey so etwa? ich mein das wär ja super einfach. Danke !

oh ja ... steve de shazer: mögen unsere missverständnisse konstruktiv sein! und was mir von ebendemselben auch sehr gefällt: er siedelt die lösungskompetenz völlig beim klienten an und gibt dem berater die fragekompetenz (er macht ja auch interviews...).
ja ich finde das auch toll, vor allem mit den Missverständnissen, denn nur daraus können wir lernen (im Sinne von weiterentwickeln)

von daher erscheint es mir optimal, wenn nicht ich dem klienten sage "dies ist dein platz!", sondern ihn zu den schritten führe, die ihn selber sagen lassen: dies ist mein platz - auch wenn ich lieber den anderen hätte!"
Ja nun ,der Weg dahin kann ja unterschiedlich sein. Ich wollte halt die Positionen klar machen...
ich weiß es nicht, ich könnte nur haltlose spekulationen von mir geben, die vermutlich mehr mit meinen projektionen als mit deiner aufstellung zu tun
Danke für Deine Ehrlichkeit. Vielleicht hab ich auch Antworten gesucht um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ich hab getan was ich konnte. Die perfekte Aufstellung, das perfekte Coaching gibt es nun mal nicht. Und das will ich nun nicht als Ausrede verstanden wissen.
manchmal gibt es ja auch "familiengeheimnisse", die sich in ihrer wirkung in einer aufstellung zeigen, bei denen aber niemand weiß und wo es auch nicht zu recherchieren ist, worum es geht.
Und genau sowas liegt hier wohl vor. Nur eben wie geht mein Klient nun damit um, mit genau dem nicht recherchierbaren. Wobei, mittlerweile hatte ich ein Coaching mit dem Klienten. Er nimmt das recht locker. Was also ist mein Thema? Tja, vielleicht sollte ich mal das ausgeblendete Thema aufstellen?ggg

alles liebe, jake
Danke kann ich brauchen, hab schon wieder Seminar und fühle mich total ausgelutscht. Diesmal allerdings nicht Aufstellen.
Dir einen schönen Sonntag. Der Dialog mit Dir hat mir Spass gemacht, etwas bedeutet. Hoffentlich bald mehr.

einfachich



einfachich
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hallo einfachdu!

eine idee ist mir heute während einer aufstellung - ich saß aber nur am rande unbeschäftigt dabei - noch gekommen. eine bekannte von mir testet kinesiologisch aus, ob jemand bei einer mehrfachbefruchtung übrig geblieben ist. lt. norbert mayer , "der kain-komplex", kommt es wesentlich öfter zu mehrfachbefruchtungen als nachher zwillinge oder mehrlinge geboren werden ... ansonsten sterben die potenziellen geschwister schon sehr früh ab, bevor sie als eigene föten wahrgenommen werden können. untersuchungen des mutterkuchens sollen jedoch darauf hinweisen.

für die seele war so ein früh gestorbener mehrling lt. mayer auch ein geschwister und hat den gleichen stellenwert wie eine spätere fehlgeburt, die ja auch als "fehlende stelle" erscheinen kann in einer aufstellung.

meine bekannte stellt das auf, und ich habe es manchmal als sehr stimmig empfunden, manchmal allerdings gar nicht. aber es ist ja auch nicht von der papierform her auszumachen, was gewicht hat.

das nur so als impuls ...

was ein klient mit so einem ungeklärten geheimnis anfangen soll? naja... ich würde sagen: es nehmen und akzeptieren, dass sich da etwas dem zugriff verweigert. annehmen wie es ist... freilich ist das risiko gegeben, dass er einfach den aufsteller für inkompetent hält ("ein anderer hätte das sicher rausgefunden...!") - bloß irgendwelche abenteuerlichen hypothesen inszenieren, um den anschein einer lösung zu erwecken... das wär dann tatsächliche inkompetenz. oder?

schöne tage und alles liebe,

jake
 
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Hallo Jake

komme gerade aus'm Seminar. Bin total erledigt ( das 4.WE in Serie, inkl 16 std Tage unter der Woche) dennoch war ich neugierig ob sich hier was getan hat.

Danke für Deinen Impuls. Ich werd es mal mitnehmen mit den Mehrlingen. In "meiner" Aufstellung war es sicher anders. Dennoch werde ich den Impuls wahrnehmen.

"Mein" Klient geht mit der Tatsache wie geschrieben viel lockerer um als ich damit, etwas (vermutlich) nicht ganz korrekt gelöst zu haben.
Also muss ich mich fragen wo ist denn mein Thema?!

Immer wenn uns das Gefühl ausgeht bleibt ja nur die Hypothese als "Haltegriff". Tja und wenn die dann versagt... Wobei, wieso hab ich meinem Gefühl denn nicht vertraut? Ich mein, das ist doch wohl die Frage oder?
Kennt das wer?

einen sehr müden, dennoch zufriedenen Gruss
einfachich
 
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