Woher die Angst vor dem Nicht-Fassbaren?

Mir ging es mit der Eingangsfrage aber tatsächlich um das Phänomen der Verweigerung.
Das Unfassbare könnte ja auch toleriert oder gar angenommen werden, trotz Angst. :)
Stattdessen wird es bekämpft - wozu?
Ich glaube auch nicht, dass das Unfassbare bekämpft werden kann. Ich denke eher es kann gemieden werden, es kann uns lähmen und in die Erstarrung treiben. Oder aber, wie du schreibst, es kann angenommen, akzeptiert werden.

So war es bei mir - ich sah in meinen jungen Jahren einen schwarzen Vorhang vor mir, den ich zur Seite schieben wollte, aber er war zu schwer. Dieser Vorhang war die Zukunft und "dieses schwarze Unfassbare" war auch meine Umwelt. Es war mein Sein in dieser Welt. Ich fühlte mich einsam und allein einer schwarzen Unfassbarkeit gegenüber. Ich wollte vorwärts gehen, aber ich wusste nicht, wohin sollte ich meine Füsse setzen, denn vor mir war ja nur diese unfassbare Dunkelheit. Aber ich nahm den Kampf auf - es war aber kein Kampf gegen diese dunkle Unfassbarkeit, sondern ein Kampf gegen meine Angst davor. Es war eine Überwindung einen Fuss einfach vor den nächsten zu setzen, ohne zu wissen, wohin er mich bringen würde. Das einzige was ich hatte, war meine Fantasie, mein Instinkt, meine Intuition und im Nachhinein betrachtet auch mein Mut, es zu wagen. Damals hatte ich nicht das Gefühl es sei Mut, damals dachte ich eher es sei einfach nur ein Überlebenskampf.

LGInti
 
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Woher die Angst vor dem Nicht-Fassbaren?

Entscheidend ist, wie mit dem Nicht-Fassbaren umgegangen werden kann.

.........ich denke, dass diese Angst erstmal eine ganz normale Reaktion ist, weil man in eine Situation gerät, die man nicht kennt, man kann also keine Erinnerungen abrufen und die darin enthaltenen Lösungen, wie man auf dieses Ereignis reagieren soll, daher erstmal die Angst, dann folgt die Überlegung und die Entscheidung, wie man auf das "Unfassbare" reagiert und das nennt man dann Intuition.....
 
Ok, aber ich muss doch dazu bemerken, dass für mich Fakten alles andere als uninteressant sind.
Ganz im Gegenteil ist es für mich immer wieder eine Freude, wenn ich erkenne, was Fakt ist und was ich nur geglaubt hatte.
Das ist das, was ich als positiven Aspekt der Fakten benannte, nämlich dass sie uns eine Welt an die Hand geben, die uns hält, trägt und Basis für unser Sein ist.

LGInti
 
wer einmal Angst hatte und ihre Macht erlebt hat
Ja, und diese Macht kann gewaltig sein!

Meine Erfahrung ist, in der Dunkelheit können Dämonen Gestalt annehmen. Andrerseits kann ich mich in der Dunkelheit sehr geborgen fühlen.
Was für zwei gegensätzliche Aspekte Dunkelheit nur haben kann?! Wäre was für @ELi7, mit seinen Ängsten vor der Finsternis.

Kinder wollen ja manchmal, dass Mutti oder Vati das Licht anlässt, wenn sie einschlafen sollen. Vermischt sich da nicht das Archetypische mit dem Weltlichen? - Licht vermittelt Schutz (wenn man als Frau nachts im Dunkeln unterwegs ist, weiss man das nur zu gut).

Erstaunlich ist bei Kindern ihre nächtliche Angst vor dem Dunklen. Manchmal wachen sie schweißgebadet auf und haben von Dämonen geträumt. Es wird wohl damit zusammenzuhängen, das ihr Lebensalter einer bestimmten Menschheitsentwicklung entspricht, das nun zur persönlichen Entwicklung gehört und durchlaufen werden muss.

Ebenso erstaunlich neben den Kindern ist, dass es eher Frauen sind, die sich vor dem Dunklen fürchten. - Aber dies ließe sich mit dem Lebensalter nicht erklären.

Das wäre ja auch was für @ELi7 . Er scheint doch eher einer Frau zu entsprechen, hat auch Angst vor dem Finsteren, will sie verdrängen und will wie bei Kindern nur das Licht (angelassen) sehen.
 
Bei der Angst vor dem Nicht-Fassbaren ist es zunächst einmal genau so, wie bei der Angst vor dem Fassbaren:
Es gibt eine oder mehrere potentielle Gefahren und durch unsere "Zukunftsdenke" malen wir uns da ganz viel aus.
Die Gefahr mag real sein oder nicht, die Angst ist in jedem Fall nur Phantasie.

Der Unterschied:
Fassbares gibt uns eine konkrete Gefahr, Nicht-Fassbares dagegen macht uns deshalb Angst, weil wir im Dunkeln tappen und unserer Phantasie dadurch wirklich viel Freiraum gewährt wird.
 
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Das ist dann die Interpretation oder einfach das wie sie uns begegnet, wie wir sie erleben. Sie kann auch als Gefängnis gesehen werden. Klar ist sie zeigt uns Grenzen, aber auch Möglichkeiten.

LGInti

Ja, aber das Gefängnis machen wir uns selbst.
Das weiß ich, weil ich die Erde selbst früher als Gefängnis empfunden habe.
 
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