Woher beziehen autoritäre Väter ihre Legitimation/Macht

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Hallo liebe Foris,

wie schon im Titel erwähnt beschäftigt mich zur Zeit sehr intensiv die Frage woher autoritäre Vaterfiguren ihre Legitimation und Macht beziehen.
Weil ich Input brauche wende ich mich an Euch :)
Und weil ich logischerweise auch einen Vater habe ist das Thema natürlich auch persönlich eingefärbt.
Wie erkläre ich es am Besten? Ein Versuch: meine Eltern haben mich nicht geschlagen, rigoros bestraft oder niedergeschrien, ich habe sie immer als recht gesetzt und moderat erlebt. Trotzdem wusste ich durch den bloßen Blick meines Vaters wann Ende Fahnenstange war. Dieser Blick hat mich schlagartig innehalten und die gezogene Grenze respektieren lassen, einfach weil ich das Gefühl hatte dass sonst etwas wirklich Furchtbares über mich hereinbricht. Bis heute kann ich diesem Gefühl der furchtbaren Konsequenz kein Bild zuordnen, noch kann ich erklären wovon sich die Autorität speist die mein Vater eindeutig ausstrahlte. Woher kommt dieses Akzeptieren von Autorität obwohl es dafür keinen triftigen Grund gibt.
Körpersprache? Attitüde? Körperliche Überlegenheit? Erzeugen von Angst? Wovor eigentlich?
Warum fällt es diesen Vätern so schwer ihren Autoritätsanspruch ein Stück zurückzuschrauben, wenn die Kinder erwachsen werden?
Bemerken sie ihr Verhalten überhaupt? Halten sie es für ihr gutes Recht?

Fragen über Fragen....
 
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Hey :)
Vorweg paar Ideen :


1: Autorität können Männer und Frauen ausstrahlen .
2: Die wenigsten tun es weil sie Angst davor haben .
3:Die *autorität* hat man einfach in sich , in dem man zuallererst
sich über seine eigenen Grenzen bewusst wird und dann ein Überschreiten eben dieser nru bis zu einem bewussten Punkt aktzeptiert . Danach gehts aber nicht mehr weiter .Und da sgibt man halt dem anderen zu spüren verbal oder mit Blicken .
4: Autoritäre Menschne sind auch dazu bereit bis über die grenzen zu gehen sie zeigen keine Skrupel ^^



Nun zu deinem Thema :

Wie erkläre ich es am Besten? Ein Versuch: meine Eltern haben mich nicht geschlagen, rigoros bestraft oder niedergeschrien, ich habe sie immer als recht gesetzt und moderat erlebt. Trotzdem wusste ich durch den bloßen Blick meines Vaters wann Ende Fahnenstange war. Dieser Blick hat mich schlagartig innehalten und die gezogene Grenze respektieren lassen, einfach weil ich das Gefühl hatte dass sonst etwas wirklich Furchtbares über mich hereinbricht. Bis heute kann ich diesem Gefühl der furchtbaren Konsequenz kein Bild zuordnen, noch kann ich erklären wovon sich die Autorität speist die mein Vater eindeutig ausstrahlte. Woher kommt dieses Akzeptieren von Autorität obwohl es dafür keinen triftigen Grund gibt.
Körpersprache? Attitüde? Körperliche Überlegenheit? Erzeugen von Angst? Wovor eigentlich?
Warum fällt es diesen Vätern so schwer ihren Autoritätsanspruch ein Stück zurückzuschrauben, wenn die Kinder erwachsen werden?
Bemerken sie ihr Verhalten überhaupt? Halten sie es für ihr gutes Recht?

Fragen über Fragen....

Ja du hattest einfach Respekt oder Spundes vor den Blicken deines Vaters weil du genau wusstest wann ende Gelände ist . Und du wusstest es deshalb weil dein Vater wahrscheinlcih kein Mann vieler Worte wahr und immer auf seine Worte Taten hat folgen lassen .
Außerdem hat er sicher danach getrachtet zu seinem Wort zu stehen .

Und nicht seine Körperliche Überlegenheit sein Erzeugen von Angst oder seine Attitüde waren es .

Sich selbst etwas zurückschrauben wenn Kinder älter werden ist schwierig . Bitte nicht vergessen dein Vater / deine Eltern haben nicht die Angst ihre Autorität zu verlieren sondern sie wollen dich nicht verlieren auch wenn das oftmals schwerfällt zu glauben .

Für mich ist mein 16 jähriger Sohn immer noch der *klane* obwohle er bereits größer ist als ich und nach Freiraum schreit .
Ich zumindest von meiner Position aus gewöhne mich langsam daran Junior Freiraum zu gewähren allerdings ist das ein sehr schwieriger Prozess der nicht von heute auf Morgen funktioniert .

mfg

T
 
Dieser Blick hat mich schlagartig innehalten und die gezogene Grenze respektieren lassen, einfach weil ich das Gefühl hatte dass sonst etwas wirklich Furchtbares über mich hereinbricht. Bis heute kann ich diesem Gefühl der furchtbaren Konsequenz kein Bild zuordnen, noch kann ich erklären wovon sich die Autorität speist die mein Vater eindeutig ausstrahlte. Woher kommt dieses Akzeptieren von Autorität obwohl es dafür keinen triftigen Grund gibt.
Körpersprache? Attitüde? Körperliche Überlegenheit? Erzeugen von Angst? Wovor eigentlich?

liebesentzug?
 
Vielleicht, weil man zum Vater ein anderes distanziertes Verhältnis hat als zur
Mutter ? Alleine schon bedingt durch die Geburt ? Die Mutter übernimmt ja in
der Hauptsache die Rolle der leiblichen Versorgung, samt Zuwendung. Kinder
sind überhaupt hochsensibel und können ihre Umwelt deuten. Du hast deinen
Vater in dieser Sensibilität bestimmt auch im Umgang mit anderen Menschen,
vielleicht mit deiner Mutter, Nachbarn usw. beobachten können. Und es kam
dabei für dich heraus, dass der Vater die Verantworung für die Familie hat.
Je nachdem wie einem Verantwortung vermittelt wird, reagiert man dann
entsprechend drauf. ... Vielleicht ist der Vater auch ein Mysterium, weil
er einem nie so "nah" ist und man spürt (beobachtend), dass diese eine
"Verantwortung" manchmal eine gewisse Härte erfordert, die aber nicht
gleich was mit körperlicher Härte zu tun haben muss, weil du meintest,
dass du nicht geschlagen worden bist und so. Und klar lernt man als
Kind die Mimik seiner Eltern schon sehr früh und subtil einzuschätzen.
 
Warum fällt es diesen Vätern so schwer ihren Autoritätsanspruch ein Stück zurückzuschrauben, wenn die Kinder erwachsen werden?
Bemerken sie ihr Verhalten überhaupt? Halten sie es für ihr gutes Recht?
Ich glaube schon, dass sie es merken - ab und an - und selbst in gewisser
Form sogar darunter leiden. Es ist eine Art Kontrollabgabe. Bei der Mutter
wäre es ein Loslassen, beim Vater eine Abgabe. Iwie so. Glaub ich.
 
Das war die Masche meiner Mutter. Ignorieren und mit dem Vater drohen :D
Hat mich zwar auch beeindruckt, aber bei weitem nicht so sehr wie der Blick meinses Vaters. Liebesentzug ist etwas auf eine Person begrenztes, der Blick meines Vaters beinhaltete irgendwie mehr...

Vielleicht, weil man zum Vater ein anderes distanziertes Verhältnis hat als zur
Mutter ? Alleine schon bedingt durch die Geburt ? Die Mutter übernimmt ja in
der Hauptsache die Rolle der leiblichen Versorgung, samt Zuwendung. Kinder
sind überhaupt hochsensibel und können ihre Umwelt deuten. Du hast deinen
Vater in dieser Sensibilität bestimmt auch im Umgang mit anderen Menschen,
vielleicht mit deiner Mutter, Nachbarn usw. beobachten können. Und es kam
dabei für dich heraus, dass der Vater die Verantworung für die Familie hat.
Je nachdem wie einem Verantwortung vermittelt wird, reagiert man dann
entsprechend drauf. ... Vielleicht ist der Vater auch ein Mysterium, weil
er einem nie so "nah" ist und man spürt (beobachtend), dass diese eine
"Verantwortung" manchmal eine gewisse Härte erfordert, die aber nicht
gleich was mit körperlicher Härte zu tun haben muss, weil du meintest,
dass du nicht geschlagen worden bist und so. Und klar lernt man als
Kind die Mimik seiner Eltern schon sehr früh und subtil einzuschätzen.
Distanziertheit, ja, bei dem Gedanken kann ich mitgehen.
Ich beobachte oft dass Mütter den intensiveren Kontakt zu ihren Kindern haben, ist durch die Schwangerschaft und Geburt auch logisch.
Verantwortung habe ich nicht bewusst verortet, dein Gedanke zur Härte würde bedeuten dass das Kind erspürt, dass der Vater auch anders kann. Habe ich das richtig verstanden? Dann würde die Autorität auf dem Erzeugen von Angst beruhen.
 
Ich glaube schon, dass sie es merken - ab und an - und selbst in gewisser
Form sogar darunter leiden. Es ist eine Art Kontrollabgabe. Bei der Mutter
wäre es ein Loslassen, beim Vater eine Abgabe. Iwie so. Glaub ich.
An der Theorie könnte etwas dran sein.
In Kombination mit Deinem vorigen Post kam mir der Gedanke dass dieser Typ Vater wohl weniger an der tätsächlichen Persönlichkeit des Kindes und seinem Innenleben interessiert ist, sondern mehr daran, dass die Persönlichkeit des Kindes so entwickelt wie er es gerne hätte. Diese Einstellung würde es zumindest ermöglichen über offensichtliche Grenzen des Kindes hinwegzugehen ohne sich schuldig zu fühlen.
Wohingegen die (zumindest meine) ein Mutter sehr ausgeprägtes Gespür für die emotionalen Lagen des Kindes hat und dadurch auch näher an den Schmerzen dran ist, die durch Grenzüberschreitungen erzeugt werden.

Den Gedanken muss ich nochmal für mich durchdenken :morgen:
 
Hallo ,

Macht hat eigentlich jeder Mensch, sogar die Kinder.
Was man wie und was mit ihr macht, das ist die Entscheidung jedes einzelnen selbst unter Berücksichtigung des Könnens und Kennens. Manch einer ist da recht unbewusst.
Das war die Masche meiner Mutter. Ignorieren und mit dem Vater drohen
Hat mich zwar auch beeindruckt, aber bei weitem nicht so sehr wie der Blick meinses Vaters. Liebesentzug ist etwas auf eine Person begrenztes, der Blick meines Vaters beinhaltete irgendwie mehr...

ich finde deine Mutter hat ihre Macht sehr gewaltig dir gegenüber und deinem Vater gegenüber genutzt. Sie hat ihre Macht dem Vater noch zusätzlich gegeben und sie hat dir vermittelt, der Vater kann doll böse sein. Sie ist die Liebe.
Doch ich finde ihres greift tiefer in das Wesen eines Kindes ein. Es ist eigentlich hintenrum jemanden benutzen um dich in die Schranken zu weisen.
Bei deinem Vater wußtest du woran du warst. Damit ist es eigentlich einfacher umzugehen.

Vielleicht solltest du dir doch ein paar Muster von Seiten deiner Mutter anschauen, bevor du einzig deinen Vater anschaust. Die beiden haben sich miteinander gemeinsam entwickelt. Kann genauso sein, das deine Mutter deinem Vater die Rolle zuwies, sowie umgekehrt auch möglich.

Einer ist machtvoll nach außen,
der andere eher versteckt.
usw.

Diese Gedanken gingen mir grad durch den Kopf.

Alles Liebe
flimm
 
Linking schrieb:
wie schon im Titel erwähnt beschäftigt mich zur Zeit sehr intensiv die Frage woher autoritäre Vaterfiguren ihre Legitimation und Macht beziehen.

Durch das Vorbild ihres Vaters, denke ich mal. Ein autoritärer Vater prägt mit seinem autoritärem Verhalten das Kind (übrigens auch Mädchen), so daß man unbewusst die Muster des Vaters übernimmt, weil man dahinter Stärke vermutet.
Mein Vater z.B. war mir gegenüber sehr tolerant, was wohl daher kommt, weil er wiederum einen Vater hatte, der ihn sehr verwöhnte und -ja, bevorzugte. Ein Kind, welches "auf Händen" getragen wurde, wird anderen gegenüber nicht übermäßig triumphieren wollen, weil sie ja bereits - so wurde es ihnen ja immer suggeriert - bereits an erster Stelle stehen. Diese Kinder haben verinnerlicht, daß sie etwas besonders sind und nicht erst durch eine harte Durchsetzung bei anderen dazu werden wollen/müssen. Mit einem Wort: Väter, die einen Vater hatten, der ihnen Zuversicht gab, haben ein gesundes Selbstbewusstsein mit auf den Weg bekommen und müssen daher andere nicht "klein" machen/halten.

Kindern hingegen, denen kein Selbstwert mitgegeben wurde, übernehmen dann später die autoritäre Haltung des Vaters und alles geht von vorne los.

LG
Urajup
 
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Sehe das zum Ganzen auch noch so ähnlich wie Flimm...
also macht das Bilderl nochmal ein bisserl genauer...

Das ist ähnlich wie.. "Wer hat Angst vor dem bösen schwarzen Mann?"
Der Fänger ist der „Schwarze Mann“ und steht meist etwa 10 Meter von den anderen entfernt auf der gegenüberliegenden Seite eines Platzes oder Raumes. Wenn er ruft: „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“ wird mit „Niemand!“ geantwortet, dann auf „Und wenn er (aber) kommt?“ mit „Dann laufen/rennen wir (davon)!“ oder mit „Dann kommt er eben!“. (Quelle: Wiki)

Hier zwar "nur" ein Spiel, aber man kann sich ansatzweise vorstellen, was
da in einem Kind abgeht/abging/abgehen kann, wenns um "erstere" Dinge
geht (z. B. die Drohungen deiner Mutter), wobei das im Spiel schon auch
subtil nachhaltig sein kann, da man da in nem Vertrauensverhältnis steckt.



... Mit meiner oben beschriebenen Härte... vielleicht falscher Ausdruck
meinte ich das Durchsetzungsvermögen, das man klar auch mit Härte
gleichsetzen kann, wenn man mag... weiß net... es geht da um den
Erfolg, die Verantwortung für die Familie zu übernehmen, dass diese
quasi überlebt... jetzt mal ganz banal ausgedrückt... und hier meine
ich schon, dass ein Kind den "Ernst der Lage" erkennt... überlebt hört
sich dramatisch an... aber darum gehts dem Mann im Prinzip... iwie.
 
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