Bevor ich sage, wie ich zu meinem Glauben gekommen bin, möchte ich sagen, woran ich glaube. Ich glaube an den einen Gott, einen anderen gibt es nicht. Es ist der Gott Abrahams, der Gott Mohamends, der Gott der Christen ob katholisch, orthodox oder protestantisch, Es ist der Gott der Indianer, es ist der Gott aller suchenden Menschen, die glauben, spüren oder hoffen, dass dieses Leben einen Sinn hat, der über dieses irdische Leben hinausweist. Ob dieser Gott nun weiblich oder männlich ist, ob er schwarz oder weiß ist, kann ich nicht sagen und es ist im Grunde auch nur der kulturelle Ausdruck einer suchenden und sich annähernden Religionsgemeinschaft von vielen. Von einem bin ich aber Überzeugt, Dort, wo Liebe und Freiheit fehlen, dort ist auch mein Gott fern, unabhängig in welcher Religionsgemeinschft. Es gibt ein schönes Bild dafür: alle Religionen oder Glaubensgemeinschaften steigen ein und den gleichen Berg hinauf. Früher oder später werden alle diesen Berg erklommen haben. Da aber niemand die Spitze des Berges sehen kann, sie liegt unter einer dichten Wolkendecke, glaubt jede Religion, ihre Passage zur Spitze sei die einzig richtige und seligmachende. Ich kann nicht leugnen, dass meine Wurzeln im christlichen Glauben liegen und ich fühle mich auch wohl in diesem Glauben. Ich mach mir aber nichts vor, meine Religion repräsentiert nur einige wenige Puzzelteile des Gesamtbilds von Gott. Einige dieser Puzzelteile werden sich vielleicht am Ende als falsch herausstellen; Puzzelteile anderer Religionen könnten vielleicht viel treffender und richtiger sein als die die Puzzelteile meiner Religion. Das ist aber unerheblich, die Hauptsache für mich ist, ich habe mich auf den Weg und die Suche gemacht.
Das woran ich heute glaube, ist die Summe all dessen, was ich gesehen, gelernt und erfahren habe. Nach einem Glaubenszusammenbruch mit etwas 22 Jahren, Gott spielte damals keine Rolle mehr in meinem Leben, habe ich nach und nach wieder zu eine Glauben an oben beschriebenen Gott gefunden.
Ddidimus