Wie meditiert ihr?

Langweilig

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Hallo, ich hatte vor anzufangen selbst zu meditieren, weiß aber nicht wirklich wie man das richtig macht. Deshalb würd ich gern fragen wie ihr meditiert.
Nehmt ihr auch eine spezielle Körperhaltung dabei ein?
Das kann ich zB nicht nachvollziehen, wäre das nicht nur empfehlenswert wenn man körperlich ständig überstrapaziert ist, um dann eine Körperhaltung einzunehmen die entspannend wirkt?
Ansonsten würd mich interessieren ob Meditation wirklich hilfreich ist, ob ihr danach auch den entspannten Zustand beibehaltet, oder müsst ihr es dauernd wiederholen? Wie lange meditiert ihr?
 
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Gute Übung:

5-15 Minuten eine sitzende Ruheposition einnehmen. Ruheposition bedeutet regungslos. Natürlich mit Ausnahme der Atmung. Nur ruhig dasitzen.
Ob die Augen geöffnet oder geschlossen sind ist egal. Keine Kopfhörer.

Ziel des Ganzen ist diese 15 Minuten problemlos zu überstehen. Das ist eine rein mentale und keine körperliche Geschichte. Man muss das gewissermaßen lernen keinen Widerstand gegen die Praxis aufzubauen. Körperliche Bewegungen sind nur der Folge dessen. Wenn man sich zwingen muss, dann ist da Widerstand und Unterdrückung von Bewegung. Es gilt Widerstand aufzulösen. Was das bedeutet versteht man eigentlich erst, wenn man es macht.

(Auf Diskussionen darüber, was es denn ist, was du erreichen möchtest würde ich mich gar nicht erst einlassen. Es zählt nur Praxis, wenn es um Meditation geht. Der Rest ergibt sich von selbst.)
 
Hallo Langweilig,
Hallo, ich hatte vor anzufangen selbst zu meditieren, weiß aber nicht wirklich wie man das richtig macht. Deshalb würd ich gern fragen wie ihr meditiert.
Nehmt ihr auch eine spezielle Körperhaltung dabei ein?
Das kann ich zB nicht nachvollziehen, wäre das nicht nur empfehlenswert wenn man körperlich ständig überstrapaziert ist, um dann eine Körperhaltung einzunehmen die entspannend wirkt?
Erst mal Glückwunsch für Dein Vorhaben.
Mit der Körperhaltung ist es so, daß man prinzipiell in jeder Körperhaltung und in jeder Situation meditieren kann. Aber um das Meditieren zu üben empfiehlt es sich, immer die gleiche Situation herzustellen. Das geht am besten über das Einnehmen einer immergleichen Position.
Der Begriff des Entspannens wird von Menschen, die nichts über Meditation wissen, oft mißverstanden. Es ist nicht das übliche Relaxen gemeint, sondern das Lösen von Anspannungen. Wenigstens bei mir persönlich geschieht das nicht und schon gar nicht mit dauerhafter Wirkung, wenn ich mich "entspannt" hinlege oder hinsetze. Sondern ich persönlich setze mich am besten in aufrechter, manchmal durchaus auch anstrengender Sitzhaltung auf ein kleines Kissen oder auf die Erde, mit ineinandergeschlagenen Beinen. Wenn ich dann meine Alltagshaltung verlassen habe und meine Wirbelsäule so gerade ist, wie ich es schaffe, dann beginnt meine Muskulatur langsam und schrittweise loszulassen. Im Alltag sind Teile meiner Muskulatur mehr angespannt als andere Muskulatur, die zu wenig mitarbeitet. Diese unterschiedlichen Anspannungen auszugleichen und damit dann zu entspannen gelingt mir nur, wenn ich sehr gerade sitze und nicht "hänge", also nicht herkömmlich "entspanne", nicht relaxe. Sondern es fühlt sich eher gegenteilig an, wie Arbeit. Es dauert dann eine unterschiedliche Weile, bis mir die meditative Entspannung des Körpers gelingt. Ich mache das jetzt 15 Jahre und ich würde von mir nicht behaupten, daß ich "sitzen" kann, obwohl ich es einen ganzen Tag aushalten kann. Am Anfang waren schon 10 Minuten genug und einen ganzen Tag hätte ich niemals nicht sitzen können.

Die körperliche, etwas andere Entspannung stellt für mich eine Grundlage dar: wenn ich wirklich gut sitze, dann erlebe ich, daß mein Körper automatisch sitzt. Die Muskulatur arbeitet so, daß meine Wirbelsäule aufrecht gehalten wird, ohne daß ich geistig dazu beitragen muß. (Erreicht man das im Sitzen nicht, so wird man immer wieder mit dem Sitzen beschäftigt sein und dadurch keinen geistigen/mentalen Schwerpunkt in der Meditation bilden können. Es empfiehlt sich dann, neben dem Sitzenüben auch in einer bequemen Haltung zu meditieren, z.B. im Liegen auf dem Rücken.) Wenn mein Körper sich also "bequem" anfühlt, dann kann ich besser die Bewegungen in meinem Geist beobachten, denn ich werde dann nicht mehr durch körperliche Wahrnehmungen von meinen geistigen Inhalten abgelenkt. Deshalb ist die Körperhaltung also die Ursache oder Voraussetzung für Meditation, die man eigentlich ja als eine geistig-mentale Tat bezeichnen würde.

Sitze ich dann so oder liege ich, dann kenne ich 3 grundsätzliche Arten der Meditation:
a) die Objektmeditation. Man nimmt sich ein objekt, z.B. ein Stein, eine Kerze, irgendetwas Natürliches am besten. Dieses Ding legt man etwa 3 Meter vor sich auf den Boden und betrachtet es.
b) die Atemmeditation. Man betrachtet den eigenen Atem, ohne ihn zu beeinflussen.
c) die Rezitation eines Wortes. Man wiederholt ein oder mehrere Wörter ständig im Geist. Es gibt in jeder spirituellen Kultur heilsame Worte, die man wiederholen kann. Man sollte übrigens tunlichst Worte in der eigenen Sprache nehmen und nicht fremde Worte verwenden, die man nicht versteht. Das Ziel ist, die Worte zu verstehen und das Verständnis für sie zu erweitern.

Man sieht also 3 grundsätzliche Arten: man kann die Aufmerksamkeit nach aussen richten, oder auf die körperlichen Funktionen, oder in den Geist und seine Worte.

Manchmal ist es aber auch sinnvoll, eine vierte Methode anzuwenden, nämlich dann, wenn man keine Gedankenruhe in sich hat, weil man sich in einer mentalen oder psychischen Disharmonie befindet. Dann macht es Sinn, den eigenen Gedankenstrom zu beobachten: was denkt mein Geist gerade, welche Worte und Themen kommen in ihm vor? Durch das Beobachten der Gedanken und das wenn möglich Nicht-Teilnehmen, sondern wirklich Beobachten der Gedanken kann man sich teilweise von den eigenen Gedanken deidentifizieren, kann sich von den negativen geistigen Inhalten distanzieren und bemerken, daß man nicht der Denker ist, sondern daß da unbeeinflusst von einem selber etwas in einem automatisch denkt.
Hat man genug Distanz von den eigenen Gedanken, so erkennt man, daß man nur denkt, weil bestimmte Gefühle in einem vorherrschen, welche die Gedanken auslösen. Die Gefühle hat man im Rahmen einer oder mehrerer Erinnerungen, die man nicht loslassen kann oder wegen der Angst vor der Zukunft. Es macht dann Sinn, diese Gefühle zu benennen, man erkennt dann den individuellen Zusammenhang in sich selbst, der die Ursache für den unnötigen kontinuierlichen Gedanken- und Gefühlsstrom ist. Über Kurz oder lang ist man das dann leid und man gelangt in eine Art von Ruhe, in der man aus dem eigenen Film aufwacht. Man kommt dann in's Hier und Jetzt und kann mit a), b) oder c) beginnen. Ist man in einem Film gefangen, wird man ja weder die Aufmerksamkeit auf einem Objekt, noch auf einem Atem, noch auf einem Wort halten können.

Langweilig schrieb:
Ansonsten würd mich interessieren ob Meditation wirklich hilfreich ist, ob ihr danach auch den entspannten Zustand beibehaltet, oder müsst ihr es dauernd wiederholen? Wie lange meditiert ihr?
Meditation ist mehr oder minder eine Gewohnheit, wenn man sich dazu einmal entscheidet. Wenn ich meine Gedanken nur noch beobachte und meine Gefühle nur noch wahrnehme, dann kann ich mich an meinen Gedanken erfreuen und an meinen Gefühlen ebenso. Ich muß nicht mehr unter ihnen leiden, wenn ich distanzierter von ihnen bin. Und über kurz oder lang kann ich auch entscheiden: diese Gedanken da möchte ich nicht denken. Die ziehen mich runter und sind falsch. Dieses Gefühl da soll nicht mehr Inhalt meines Lebens sein und soll meine Gedanken nicht mehr bestimmen. Sondern ich will ein freier Mensch sein jetzt im Moment und etwas anderes tun.

Dennoch erlebt man natürlich laufend etwas, das einen betroffen macht und immer wieder wird die Psyche darauf reagieren und Gedanken produzieren, damit der Geist sich darüber klar werden kann, was gefühlt wird und was die eigene Position zum Geschehenen ist. Das ist auch gut so und wird vermutlich auch niemals vergehen. Gerade dann, wenn man mal nicht so gut drauf kommt ist es dann aber hilfreich, wenn man eine geregelte Meditationspraxis hat, auf deren Wirkung man sich verlassen kann. Man findet über sie wieder zu sich selbst, ins Hier und Jetzt. Und damit in den eigenen Körper hinein.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meditiere entweder im sitzen oder beim gehen, je nachdem wie es sich für mich besser anfühlt. Hatte ich einen anstrengenden Tag und bin noch voller Energie, dann schnapp ich meinen MP3 Player und ab in den Wald.
Im sitzen sollte es auf jedenfall bequem sein. Dabei tief in den Bauch atmen.
Ich halte dabei immer einen Stein in den Händen, da ich so das gefühl der Erdung habe. Mit ordentlich Übung bekommt man auch den Kopf schnell frei.
 
Meditieren im Sitzen find ich langweilig.


Ich male, spiele Didgeridoo oder gehe in die Natur.
 
Manchmal meditiere ich auch auf der Arbeit.
Beim Haarewaschen, Dauerwelle wickeln oder Foliensträhnen machen kann
ich herrlich abschalten. Wie man sieht ist Meditation
situationsabhängig. Wenns passt wird es gemacht:thumbup:
 
Wenn ich erschöpft bin, gerne im Liegen :) Weniger im Sitzen, obwohl das effektiver bei mir ist als im Liegen. Gerne auch beim Laufen durch die Natur (geht aber auch gut unter Menschen).
 
zuerst beobachte ich meine gedanken für ne weile bei geschlossenen augen..bis ich merke ,dass sie sich allmählich beruhigen
dann stelle ich mir die frage
woher kommt der nächste gedanke?
es entsteht ne pause...die versuch ich zu erwischen..und hab für ne weile
den zustand reinen bewusstseins erlebt
in dieses bewusstsein ..versuch ich mich dann fallen zu lassen...
wenn da nn wieder genken auftauchen...beobachte ich sie wieder
ohne sie zu kommentieren...
gegebennenfalls wiederhole ich die frage nochmal...und beobachte wieder wie nen katze vor dem mauseloch...um dem moment der stilel mitzubekommen...
 
Hi,

ich setze oder lege mich einfach hin und tue nichts mehr. Die richtige Körperposition kann ich nicht selbst finden, der Körper findet sie aber selbst.
In den ersten paar Minuten kann es zu korrekturen der körperposition kommen. Ist die körperposition da schaltet es um auf etwas geistiges, meinen körper spüre ich dann nicht mehr.
Meist bleibe ich dann solange sitzen bis sich ein menschliches, kein persönliches, bedürfnis meldet. Das können dann schonmal ein paar stunden sein, manchmal aber auch weniger.
Ich mache das nicht weil es hilfreich ist oder mir etwas bringt, in der ruhe oder stille bin ich vor dem meditieren auch.
Ich tue das einfach, ohne grund.
Obwohl, da fällt mir ein ich habe irgendwann eine regel in mir erstellt dies zu tun. Vielleicht tue ich es deswegen. Keine Ahnung^^

:dontknow2

Grüsse
 
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also ich spürs beim meditieren im sitzen immer schnell mal im kreuz. legt sich das wenn man öfter meditiert oder was kann man dagegen machen (außer sich hinlegen:))?
 
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