Hallo!
Ich habe diesen Artikel hier bei Spiegel-Online gefunden und wüßte gerne, was Ihr davon hällt:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,552185,00.html
Ich konnte da in fast keinem Punkt zustimmen. Zum einen schreibt Ricard :
"Damit Altruismus und Mitgefühl zu dauerhaften Bestandteilen unseres Bewusstseinsstroms werden, müssen wir sie über eine längere Zeit kultivieren. Wir müssen sie uns bewusst machen und sie dann fördern, wir müssen sie wiederholen, bewahren, verstärken, so dass sie unser Denken und Fühlen allmählich dauerhaft ausfüllen."
Das klingt für mich ziemlich mechanisch und befremdlich, denn das wovon Ricard redet sind abstrakte Konzepte und nicht das worauf sie eigentlich zeigen. Ich bezweifle sehr, daß man diese abstrakten Ideen durch "Wiederholung" in sich "kultivieren" kann. Das ist doch oberflächlicher Blödsinn und hat mit Meditation garnichts zu tun, findet ihr nicht? Das worauf die Begriffe Altruismus und Mitgefühl zeigen sind natürlich entstehende Seinszustände, die man sich nicht durch 1000maliges Aufsagen einreden kann.
Singer entgegnet darauf:
"Es müssen bestimmte Ebenen voneinander getrennt werden, es wird ein Agent benötigt, der auf einer anderen Ebene agieren muss als die Prozesse, die verändert werden sollen." Zitatende.
Ist es denn nicht gerade dieser Agent oder dieses intentionale Ich, daß der Veränderung im Weg steht? Kann etwas, daß man Altruismus nennt entstehen, solange es ein ICH gibt, daß sich aus dem ganzen getrennt hat?
Also irgendwie habe ich das Gefühl, daß die beiden vollkommen an sich und an der Sache vorbeireden, Sie sagen Meditation und meinen eigentlich Hypnose, daß mit Meditation rein garnichts zu tun hat. In der Meditation gibt es keine "Auswahl und Bewertung" von bestimmten Inhalten, es ist vielmehr das Beenden von intentionalem Denken.
Ich finds immer erschreckend wenn Wissenschaftler mit ihrem analytischen Mähdrescher durch die Pampa fahren und sich wundern wieso hinter ihnen alles kleingeschnippelt ist und dies umsomehr wenn der eine Wissenschaftler seit 35 Jahren Buddhistischer Mönch ist
Gruß
Freddy