Wie kann man die Trauer überwinden?
Auch von mir zuerst einmal: Mein aufrichtiges Beileid.
Weine, wenn dir danach ist. Trauere. Der Tod deiner Mutter wird dein Leben jetzt erstmal auf den Kopf stellen. Alleine der ganze Beerdigungskram der auf dich zukommt ist nicht lustig. Aber genau dabei wirst du auf Menschen treffen, die täglich mit dem Tod zu tun haben. Wenn dir im Zuge dessen jemand anbieten sollte, dass du mit ihm reden kannst, wenn dir danach ist, dann nimm dieses Angebot auch an, wenn du es brauchst. Diese Menschen wissen sicher auch, wo du außerhalb deiner Familie und deines Freundeskreises Trost bekommen kannst! Die Frage, wie man mit der Trauer umgehen soll, hört ein Bestatter sicher täglich! Solltest du irgendwann das Gefühl haben, dass die Trauer dich psychisch so sehr verändert, dass du mit deinem Leben nicht mehr klar kommst, dann wende dich an Selbsthilfegruppen oder Psychologen. Nein, ich meine jetzt nicht, wenn im Haushalt deswegen erstmal alles liegen bleibt, sondern wenn du ernsthaft Gefahr läufst deinen Job zu verlieren und das nicht mehr mit einem kurzfristigen Urlaub zu regeln ist!
Leider lässt sich der Tod eines Elternteils nie völlig überwinden. Ich habe meinen Vater verloren, da war ich 23 Jahre alt. Es kam nicht völlig unerwartet, aber ich war trotzdem in einem solchen Schockzustand, dass ich nicht einmal mehr weinen konnte. Die Tränen kamen erst später. Mittlerweile habe ich gelernt damit zu leben, dass er nicht mehr da ist. Wenn ich ihn zu sehr vermisse, dann stelle ich mir vor, er wäre ganz nahe bei mir und hat seine Hand auf meiner Schulter um mich zu schützen. Oder ich stelle mir vor, wie ich mit ihm rede.
Und weißt du was... die Zeit hat diese Wunde geheilt! Natürlich vermisse ich ihn noch, aber aus dem Schockzustand wurden Heulanfälle, aus den Heulanfällen wurden Tränen und aus den Tränen wurden vereinzelte Tränen. Heute kann ich über ihn sprechen und meistens werden meine Augen nur noch feucht, ohne dass die Tränen fließen.
Sollte deine Mutter in hohem Alter gestorben sein, hilft es dir vielleicht auch dir bewusst zu machen, dass der Tod zum Leben gehört. Sie hatte ein erfülltes Leben. Wühle etwas in den Dingen herum, die sie hinterlässt. Schau dir alte Fotos an. Erinnere dich an die schönen Momente mit ihr. Weine dabei, wenn dir danach ist. Und du wirst sehen, die Tränen werden mit der Zeit weniger.
Was mir gerade noch einfällt: Wende dich an einen Freund oder Familienangehörigen, der eine nahestehende Person verloren hat. Er/ sie kann dich am besten verstehen!