DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
In jungen Jahren war ich oft dieser inneren Stimme gefolgt. Sich selbst über jegliche Vernunft zu erheben, ohne zu wissen, wie es enden wird, fand ich unglaublich befreiend. Ich hatte damals sicherlich einen guten Schutzengel, der alle Hände voll zu tun hatte, um mich auf wunderbare Weise immer wieder zu bewahren.Ich selbst vernehme immer wieder eine Stimme in mir, spring doch einfach herab, wenn ich mal in einem Hochhaus auf einem Balkon oder auf einem hohen Berg stehe. Mein Verstand wehrt sich dann sofort und erfolgreich mit voller Energie gegen diese Aufforderung.
In solchen Situationen intuitiv das Richtige zu tun, als würde mich eine schützende Hand führen, war für mich eine Erfahrung, an die ich mich gerne erinnere. Heute würde ich sagen, dass ich mich diesem Engel bedingungslos anvertraute hatte. Deshalb kann ich auch das Gottvertauen vieler Christen verstehen, mit dem sie das scheinbar Unmögliche überwinden und über sich selbst hinauswachsen können.
Ich denke, dass dieses Gefühl ein Grundbedürfnis für uns Menschen ist, mit der wir in fernster Vergangenheit in Afrika aufbrachen, um die Grenzen unseres Horizontes zu erweitern. Etwas, das schon bei einem Baby mit dem „Begreifen“ seiner körperlichen Grenzen beginnt. Sind wir nicht ständig damit beschäftigt, uns in jeder Beziehung zu erweitern?
Eventuell ist das ja auch diese Stimme in uns der Grund, warum uns der Opfertod Jesus magisch anzieht. Nun ja, ob uns diese Stimme das Böse zuflüstert, mag wohl von dem abhängen, womit wir erfüllt sind.
Merlin