Ich erzähle weiter:
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Wie schon gesagt: Am Bahnhof angekommen, hörte ich auf dem Bahnsteig vertraute Laute: Waschechtes Britisch.
Obwohl ich ja nun ein Alemanne aus dem Schwarzwald bin, wurde mir ganz heimatlich zumute.
Wer waren diese Leute? Eine bunte Truppe aus verschiedensten Ländern: Engländer, Australier, US-Amerikaner, und auch zwei Deutsche, die in Irland wohnen.
Die Leitung der Truppe hatte in Chinese aus den USA.
Es war eine Reisegruppe auf Abenteuer-Urlaub.
Wie sie mir dann erzählten, waren sie in China gewesen, wo es am chinesischsten ist, und in der Mongolei, wo sie am mongolischsten ist. Und nun auf dem Weg von der Mongolei nach Sankt Petersburg hatte die Londoner Firma, bei der sie ihre Reise gebucht hatten, ihnen Kungur als Etappenziel gegeben. Denn Kungur sei eben noch weitgehend vom Tourismus unberührt. Russland, wo es am russischsten ist.
Sie waren also um die halbe Welt herum nach Kungur gekommen, und ich war eben mal quasi mit der Straßenbahn von Perm hierhergefahren.
Nun warteten sie hier nach einem Tag Aufenthalt am Bahnhof auf ihren Zug. Doch damit war irgendwas nicht in Ordnung. Ihr Zug hatte Verspätung, und sie wussten nicht genau, wann er denn nun käme.
Ich fragte, ob ihr Zug auf dem Weg nach Sankt Petersburg denn wohl auch in Perm Station mache. Sie vermuteten, dass Ja!
Also plante ich, mich ihnen eben einfach anzuschließen, wenn ihr Zug dann irgendwann in Kungur ankommen würde.
Mit der kleinen Ungewissheit, ob der Zug mich nicht womöglich dann zwangsweise nach Moskau und Sankt Petersburg entführen würde .....