Wie gelangt man von der Selbsterkenntnis zur Welterkenntnis?

Interpretation hin oder her.
Eine Erfahrung ist niemals das, was man selbst ist.
Die Richtung von Erfahrung ist stets von etwas Anderem zu mir herkommend.
Jemand hat etwas zum Ausdruck gebracht und ich bin derjenige, der es erfährt, weil ich meinen Fokus darauf gerichtet habe.

Ich kann meinen Fokus unmöglich auf mich selbst richten, weil ich bereits der Fokus bin.
Deswegen ist es unmöglich, mich selbst erfahren zu können, weil ich bereits da bin, wo ich mich erfahren könnte.
Es ist einfach nur Quatsch, wenn das trotzdem jemand behauptet.
Man kann nicht Betrachter und Medium der Betrachtung zugleich sein. Das Ich ist nicht zugleich das Denken, sondern das Ich gebraucht das Denken zur Fokussierung dessen, was es betrachten will. Das Ich denkt heiß: Der Betrachter richtet seinen Fokus auf den Gegenstand der Betrachtung... -

Mithin vermag das Ich auch sich selbst zu betrachten, indem es denkend sich selbst zuwendet. - Das ist von einem einseitig materialistischen Standpunkt aus freilich unmöglich denkbar, weil man sich ja auch unmöglich vorstellen kann, dass jemand, der z.B. eine Lupe auf sein Auge richtet, dieses nicht zugleich betrachten kann, es sei denn durch einen Spiegel. Solches aber ist in der geistigen Welt durchaus möglich, dass der Geist sowohl Betrachter als auch Spiegel sein kann, weil dort Geist und Denken in-einander leben und wirken.

Das große Wort: "Mensch, erkenne dich selbst!" weist auf den Weg hin, auf dem man das Absolute denkend betrachten und erfahren kann: Das denkfähige Ich - das ich-beherrschte Denken - mithin: Den göttlichen Weltengrund.
 
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dem man gefühlte 798 mal aufgezeigt hat
Da übertreibst du aber masslos
Außerdem waren das alles keine Antworten, sondern Ausflüchte.

Wäre es dir eine Hilfe, wenn ich explizit für dich schriebe "Aufmerksamkeit ist ein Konzept"?
:D
Das wäre zumindest eine klare Antwort.

Aber wenn du beide von mir genannten Möglichkeiten ausschließt, dann biete mir doch deine dritte Möglichkeit an, anstatt dich immer wieder vor einer Antwort zu drücken.

LGInti
 
Bist es nicht Du selber, der die Existenz des Ich anzweifelt? -
Ja, da ist kein Ding namens Ich.
Das Ich ist ein notwendiges imaginäres Hilfsmittel, ein Bezugspunkt, damit es etwas gibt, dem geistige Fähigkeiten zugeordnet werden können.
Das Ich ein anderer Begriff für Erfahrbarkeit. Ansonsten braucht man es nicht, um zu sein.
 
Nein muss es nicht. Denn während des Erlebens passiert keine Interpretation des Erlebens, diese Interpretation, diese Beschreibung des Erlebten passiert danach, wenn du wieder in deiner Inkarnation bist, somit ist alles was du berichten kannst von diesem deinem Ich eingefärbt.
Das war im Grunde auch, was ich meinte. Im Moment des Erlebens ist da kein Ich. Das Vor- oder Nachhinein ist dabei unwichtig, was zählt ist nur das Erleben.
 
Im Moment des Erlebens ist da kein Ich. Das Vor- oder Nachhinein ist dabei unwichtig, was zählt ist nur das Erleben.
Das kann ist überhaupt nicht nachvollziehen, sondern ich beobachte etwas ganz Anderes, nämlich:

Wenn von ”Erleben“ die Rede ist, dann ist damit nicht gemeint, dass man eine Lebendigkeit erfährt. Denn die muss bereits vorher vorhanden sein, damit es zu einem Erleben kommen kann.

Ich verstehe ”erleben“ gleichbedeutend mit ”erfahren“. Und erfahren ist immer ein kommunikativer Vorgang von zwei Beteiligten, dem Sender, der etwas zum Ausdruck gebracht hat, sowie mir, dem Empfänger, der es erfährt. Denn es kommt kein Vorgang des Erfahrens zustande, wenn es keinen gibt, der die Erfahrung macht. Einfach nur zu sagen ”da ist nur Erfahrung“, stimmt einfach nicht. Ich kann bei jeder Erfahrung einen Kommunikationsvorgang erkennen, und dafür muss es zwei Beteiligte geben, denn sonst wird da nichts miteinander ausgetauscht, was erfahren werden könnte. Das bedeutet auch: Bei jedem Erfahrungsaustausch sind zwei Ich´s vorhanden, die miteinander agieren. Eine Erfahrung ohne ein solches Bezugsverhältnis gibt es nicht, weil keiner da wäre, für den sie eine Bedeutung haben könnte.
 
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