Wie freiheitsgefährdend sind Religionen?

Wäre für mich die Frage, ob es tatsächlich absichtslos im Gesamtkontext des Biosystems Mensch ist. Z.B. wenn ich das Kaffeehäferl am Schreibtisch rücke, dann wirkt das mal völlig absichtslos und wird sehr leicht von höher prioren Anreizen Übersteuert. Nur, letztendlich signalisiert dieser Gedanke ja auch wieder einen Zustand ... nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit beginnenden Durst (oder eine Handlung aus Langeweile), also letztendlich doch nicht absichtslos.

Hast Du ein besseres Beispiel?

Die befriedigung köperlicher Bedürfnisse sind schlechte Beispiele, weil sie einen Trieb befriedigen sollen.
Nimm das Musizieren, tanzen, schreiben.... Als Beispiel kann man eigentlich so ziemlich jede Tätigkeit hernehmen. Aber da kommen wir eh nicht zusammen.


Das ist die Frage. Unterscheidet sich der Mensch tatsächlich vom Tier?

Hatten wir schon. Ja, durch seine Selbstreflektion und Bewusstsein zB..


Da verwechselst Du aber anscheinend auch Religion mit einer Kirche. Die Religion gibt nur ein Wertesystem vor. Erst eine Organisation (in dem Fall die Kirche) macht aus diesem Wertesystem eine Ideologie. Und hinter jeder Ideologie stehen wiederum persönliche Interessen des Ideologen oder seiner Gruppierung.

Hinter einer Gruppe ebenfalls, wenn es nur um den Stärkeren geht, bzw. um verschiedene Maßstäbe und Rechte vorallem! Und damit Bestimmtes erwünscht und anderes unerwünscht ist. Wir sind eben keine Tiere die einfach nur mal zuschnappen, und das wars.


Bin ich bei dir ... der Vorteil jedes ideologischen Mitläufers ... einen Vordenker zu haben und sich nicht selber anstrengen zu müssen. Auch die Möglichkeit ein Bild zu vermitteln, das ggf. gar nicht stimmt.

Ja, wenn du einen Vordenker brauchst um mitzulaufen.....ich nicht.
Ich halte mich wenn an die Weisen und dem was ich erlebe. Außer in Ausnahmefällen wo mir die Orienierung gänzlich abhanden kommt, auch das gabs bisher zwei drei mal in meinem Leben,
kann ich nicht mitreden. Ich habe weder eine Ideologie noch war und bin ich ein Mitläufer, im Gegenteil. Mitläufer und nicht selbst Denkende werden vermutlich nicht wie ich bereits in der 5. Klasse und im ersten Abijahr an der Abendsschule als Klassensprecherin gewählt, ohne sich angeboten zu haben.

Stimmt so nicht. Schau' dir Herdentiere (was ja auch der Mensch ist) an. Die erfahrensten, stärksten und durchsetzungsfähigsten Tiere sind Führer, die anderen Mitläufer. An diesem System ist nichts künstlich. Gerade die aus den USA importierte rigorose Marktwirtschaft entspricht genau dem natürlichen System ... schwache werden ausgemerzt, die Starken werden grösser ....


Aha, konnte ich bisher in keiner Gemeinschaft sehen, dass alle Schwachen ausgemerzt und Starke größer werden.
Ja, die USA ist doch wohl kein Vergleich zu einer Gemeinschaft, in der es eher nicht darum gehen kann und sollte. ?
Insgesamt betrachtet, kann man sich hier die Dinge hinbiegen wie man möchte, solange es kein spezifisches Beispiel gibt an dem man es konkretisiert.
In einer Gemeinschaft gibt es üblicherweise nicht nur Starke, was immer man darunter versteht. Und wenn genügend Druck auf eine einzelne Person ausgeübt wird, hat wohl keiner ohne guten Rückhalt durch andere eine gute Chance. Es wäre dann nur eine Frage des Maßes. Wenn man denjenigen nonstop psychoterrorisiert, die Unkenntnis bezüglich glaubwürdig präsentierter "Anekdoten" als Mittel verwendung finden, die sich als abgekartete Täuschung herausstellen, ausnutzt, und damit ganz mies verarscht, und noch rund um die Uhr vor der Haustür und durchs Fenster observiert, so dass es kaum noch ungestörte Privatsspäre zu geben scheint,... dann möchte ich mal sehen wo die Stärke beim Betroffenen bleibt. Und ob er nicht Matsche im Kopf wird und aus seiner Mitte fällt, wenn mans auf Biegen und Brechen sämtliche Register ziehend darauf anlegt,..... und dabei teils gar Retraumatisierungspunkte berührt. Und dann anschließend oder währenddessen zu sagen, der ist aber schwach, ist einfach nur lächerlich. Das hat mit Stärke und Schwäche nichts mehr zu tun, sondern mit einer unglücklichen Fügung die ausnahmslos jeden aus der Mitte werfen würde, auch den sog. Starken, der ja auch nicht unbedingt frei von Wunden ist. Ganz verkorkst wird es ja dann, jemanden der sich logischerweise gelegentlich darüber auslässt, als eine Störung des Systems zu betrachten. LOL Zu mal das ja dann von Teilen dieses Systems selbst entschieden und ganz gezielt (mit) verursacht wurde.

Und abgesehen davon kenne ich nicht eine Gruppierung die alle Schwachen ausmerzt, was sind das für Vorstellungen von Gemeinschaft? ja, tierische, stimmt, was sonst. gg


Nein, nicht zwingend. Eine Gruppe entwickelt ja mit der Zeit ihren eigenen Weg. Bereit wenige Jahrhunderte genügen, um Gruppen basierend auf ihrer Ethik (oder nicht-Ethik) unterschiedliche Wege einschlagen zu lassen (siehe z.B. die Unterschiede zwischen Christentum und Islam).
Es entwickeln sich dann so viele Detailunterschiede, dass die gemeinsame ethische Basis alleine als "common sense" nicht mehr ausreicht.
Ja, so dass genügend Raum für tierische Empathielosigkeit und Sadismus besteht, ja.


Die Religion dagegen gibt ein ethische Leitbild vor, das in der Praxis nie vollständig umzusetzen ist, und in manchen Fällen in einer vollständigen Umsetzung sogar kontraproduktiv für die Gruppe wäre.

Ja, wer will das schon, davon war auch nirgends die Rede. Nicht jedesmal gleich vom tierischen Extrem ist andere fallen. Etwas mehr Differenzierung wäre hilfreich. Gilt auch für deinen nächsten Absatz:

Doch. Würde z.B. der Islam das christliche Europa erobern, dann hätten unsere Kinder plötzlich eine völlig andere Welt für ihr Leben ... alle Vorteile (?) die die europäische Zivilisation entwickelt hat, wären von einer Generation auf die andere nicht mehr existent.
Du redest ja von Islamisierungen und anderen krassen Unterdrückungsformen, das ist mir viel zu weit weg, wenn man allgemein von Gemeinschaften spricht. Wobei mir die von dir bevorzugte tierische Form in Verbindung mit menschlichen Geist durchaus etwas mit Unterdrückung anderer gemein hat.
In einer Gruppe gibt es nicht umsonst Regeln, sie zu umgehen gehört zwar dazu, und dagegen sprichts so erst mal nichts, sondern kann genau das Ausdruck von Autonomie und sich über Grenzen hinwegsetzen sein, aber es wäre definitiv sinnvoll innerhalb dessen Handlungen zu unterlassen die zu schweren Schädigungen anderer führen.
Wer das mit Radikalitäten wie Isamisierung gleichsetzt, hat für mich einen Dachschaden, sorry! Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass auch hier der Vergleich zum Tierreich völlig daneben ist. Für dieses Verständnis muss man weder Ideologie/Religion oder irgendwelche anderen besonderen Werte vertreten.
Ansonsten braucht man hier von keiner Gemeinschaft blubbern sondern von "Gemeinschaft" mit Kriegsführung und Vernichtungsabsichten. Wer das nicht so sieht, schläft tief und fest im Traumland der Empathielosigkeit. Wenn Menschen als Bsp. bewusst traumatisiert/retraumatisiert werden oder dies auch nur billigend in Kauf genommen wird, geht die Freiheit jener Wirkenden eindeutig zu weit. Unnötig das überhaupt zu erwähnen.
Genauso das "Gesundstoßen" was du ansprichst. Gesundstoßen geht im Übrigen auch ohne große Risiken.
Das wäre für mich Stärke, Eloquenz und Zusammenhalt. Und diese Gruppierungen gibt es ja auch.

Bin ich bei dir. Ja, natürlich bedeutet eine Abgrenzung einer Gruppe auch Stagnation. Aber diese Abgrenzug gibt der Gruppe auch Sicherheit. Veränderungen verursachen Unsicherheit, wenn es potentiell (gefühlt oder real) negative Veränderungen sind dann sogar Angst. Daher beginnen Gruppen grundsätzlich zu erstarren - weil sie dieses Sicherheitbedürfnis der Menschen nach Stabilität eben erfüllen.

Um dieses Sicherheitsbedürfnis ging es mir nicht. Wie du nachlesen kannst schrieb ich selbst von Freiheit. Meine Ansichten dazu habe ich jetzt ausreichend mitgeteilt. Wer meine Korrektur für freiheitsbeschränkend im Sinne des großen Ganzen hält, muss das eben tun. Das ist sie aus einer gewissen Perspektive ja auch, nur mag ich eben auch keine Krabbeltiere in meinem Bett. Bin ich jetzt verurteilend? lol
Ich sagte es ja schon mal, nicht der Gruppe macht das Angst, sondern Einzelne aufgrund ihrer Neigungen und Interessen.

Es bleibt aus meiner Sicht ein fragwürdiges weil potenziell schädliches System, so rein tierisch. gg
Man kann sich aber die Dinge so zurechtbiegen bis sie passen, und sie mit dem Willen des großen Ganzen erklären. Letzlich trägt zwar jeder selbst die Verantwortung für sich, aber das macht es nicht besser.

a, es funktioniert ja umgekeht ... zuerst sind die Werte, dann wird eine Religion draus, die wiederum von Ideologen missbraucht wird. Natürlich hat wiederum die Ideologie eine Wechselwirkung mit der Religion und damit auch mit den Werten, wie wir ja gerade beim Christentum auch in den Bibelfälschungen und in manchen aufgesetzten Werten (Kreuzrittertum, Hexenverfolgung, ...) sehen.

Sag einfach du plädierst hier für ein System das psychopathisches Verhalten toleriert, und gut ist. ;-)
Warum so viel um den heißen Brei reden......



Eine weitere Diskussion darüber macht für mich keinen Sinn mehr.
 
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Ich bin da auch nicht sehr optimistisch.

Abrahamitische Religionen haben schon hunderte überflüssige moralische und sonstige Regeln und pressen die Leute in ein Korsett. Beweise dafür gibt es nicht bzw. es ist eigentlich absurd.

Dharma-Religionen finde ich richtiger und auch freier noch, da alles auch selbst erfahrbar ist. Und es gibt auch keine extrem starre Ideologie. Allerdings sind sie negativ, insofern dass die individuelle Existenz quasi Leid bedeutet angeblich.

Naturreligionen beinhalten eigentlich ebenfalls Regeln. Geht da darum Naturkräfte und Ahnen zu beschwichtigen usw. Naja, das ist nicht wirklich wie die Natur funktioniert.

Magie sollte im Prinzip frei sein, aber wenn sich jemand in magische Orden verirrt, könnte das im Endeffekt auch wieder anders aussehen. Aber war in keinem.

Die Gesellschaft braucht natürlich auch ein paar moralische Regeln um zu funktionieren, aber es ist Verschwendung daraus eine Religion zu machen. Es existiert keine objektive Moral. Und ob einem die Existenz hier gefällt, oder ob man unbedingt erleuchtet werden will, um nicht wieder zu reinkarnieren (falls das überhaupt passiert, kann schon gut sein aber) ist auch eine Sache der eigenen Perspektive. Am Ende ändert es jedenfalls auch nichts, da sich Brahman/Gott/absolutes Subjekt auch weiter individuell ausdrücken wird. Was das Individuum tut ist bedeutungslos, außer für das Individuum selbst. Und vermutlich auch nur temporär.

Man kann am Ende tun was man will, man sollte nur wirklich wissen was man tun will, und man sollte schauen ob die Gründe warum man etwas tun will, auch auf einem starken Fundament stehen. Aus eigenem Interesse einfach. Was bringt es zu einem Gott zu beten, der nichts weiter ist als die eigene Projektion und/oder eine Erfindung einer anderen Person oder einer Gruppe von Personen.

Da ist nichts, es sei denn wir (oder ICH) bringen es in die Welt. Realität ist Freiheit, wir haben es nur vergessen bzw. wussten es auch nie bewusst.

LG PsiSnake
 
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Ich bin da auch nicht sehr optimistisch.

Abrahamitische Religionen haben schon hunderte überflüssige moralische und sonstige Regeln und pressen die Leute in ein Korsett. Beweise dafür gibt es nicht bzw. es ist eigentlich absurd.

Dharma-Religionen finde ich richtiger und auch freier noch, da alles auch selbst erfahrbar ist. Und es gibt auch keine extrem starre Ideologie. Allerdings sind sie negativ, insofern dass die individuelle Existenz quasi Leid bedeutet angeblich.

Naturreligionen beinhalten eigentlich ebenfalls Regeln. Geht da darum Naturkräfte und Ahnen zu beschwichtigen usw. Naja, das ist nicht wirklich wie die Natur funktioniert.

Magie sollte im Prinzip frei sein, aber wenn sich jemand in magische Orden verirrt, könnte das im Endeffekt auch wieder anders aussehen. Aber war in keinem.

Die Gesellschaft braucht natürlich auch ein paar moralische Regeln um zu funktionieren, aber es ist Verschwendung daraus eine Religion zu machen. Es existiert keine objektive Moral. Und ob einem die Existenz hier gefällt, oder ob man unbedingt erleuchtet werden will, um nicht wieder zu reinkarnieren (falls das überhaupt passiert, kann schon gut sein aber) ist auch eine Sache der eigenen Perspektive. Am Ende ändert es jedenfalls auch nichts, da sich Brahman/Gott/absolutes Subjekt auch weiter individuell ausdrücken wird. Was das Individuum tut ist bedeutungslos, außer für das Individuum selbst. Und vermutlich auch nur temporär.

Man kann am Ende tun was man will, man sollte nur wirklich wissen was man tun will, und man sollte schauen ob die Gründe warum man etwas tun will, auch auf einem starken Fundament stehen. Aus eigenem Interesse einfach. Was bringt es zu einem Gott zu beten, der nichts weiter ist als die eigene Projektion und/oder eine Erfindung einer anderen Person oder einer Gruppe von Personen.

Da ist nichts, es sei denn wir (oder ICH) bringen es in die Welt. Realität ist Freiheit, wir haben es nur vergessen bzw. wussten es auch nie bewusst.

LG PsiSnake
Schöne Zusammenfassung - Ich bin bei Kant mit seinen KI da kann man nichts falsch machen.
 
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