Unser ganzes Erinnern und Denken wird auf Bilder aufgebaut, wobei die Gefühle und das Tun eine wichtige Funktion einnehmen. Je stärker etwas mit Gefühlen oder dem Tun verbunden wird, je nachhaltiger bleiben diese Dinge in der Erinnerung erhalten.
Die Erinnerungen sind jedoch nicht so direkt etwas Festes, sondern lässt sich eher mit einer Konferenzschaltung eines großen Konzerns vergleichen. Gilt es also ein Problem zu lösen, werden alle „Mitarbeiter“ untereinander verbunden, die zur Lösung des augenblicklichen Problems etwas beitragen könnten. Übertragen auf das neuronale Netz bedeutet das, dass sich mit jedem Aufruf einer Erinnerung, die „Teilnehmerliste“ verändert.
Das erklärt auch, warum sich Erinnerungen über längere Zeit so stark verändern können, bis sie gelegentlich mit den realen Ereignissen nichts mehr gemein haben. Diese Strategie der Verknüpfung hat schon jeder selbst bei einer heftigen Diskussion erlebt, in der man sich immer weiter vom ursprünglichen Thema entfernt hat. „Teilnehmer“ werden ausgeklinkt und andere wiederum in die Konferenzschaltung mit einbezogen.
Je mehr eine Verbindung genutzt wird je größer werden die Synapsen, mit denen die Teilnehmer verbunden werden, andernfalls verkümmern sie und sterben ab. Dieses ständige Abgleichen im unbewussten Bereich der augenblicklich eingehenden Informationen mit den Erinnerungen führt dann letztlich zu dem, was wir als das Denken bezeichnen.
Merlin