Lieber Merlin,
ich lasse dir gerne deine Ansicht und freue mich, dass du damit deinen festen Halt gefunden zu haben scheinst.
Lieber Eli,
meinen Halt suche ich weder in Gott noch in Jesus – mir geht es mehr um die kleinen Götter. Für mich ist entscheidend, was ein göttliches Wesen zum Seelenheil eines Menschen beitragen kann. Man kann aber für sich nicht entscheiden, wenn man das Wesen solcher Götter nicht kennt.
Ein weiteres Kriterium im Urteil über ein solches Wesen ist die Stimme unseres Herzens. Soll heißen, dass sie uns zeigt, wie sehr wir für etwas brennen, das uns erfüllt. Ein symbolisches Beispiel dazu ist das Pfingstereignis mit dem Ausgießen des Heiligen Geistes auf die Apostel.
Rabbula-Evangeliar aus dem Jahr 568, deshalb gemeinfrei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rabbula-Evangeliar
Wer an Jesus Christus glaubt, der hat nicht auf Sand gebaut, denn er ist geborgen in der Hand Gottes, des liebenden Vaters im Himmel, der nicht einen von uns vergisst, wenn wir uns ihm anvertrauen.
Um das Verhältnis von den Menschen zu Jesus ging es mir eigentlich weniger, sondern um die Frage, von welchem Gott Jesus erfüllt wurde? Wird in den Psalmen nicht deutlich, dass Gott, Elohim, El, Jahwe und der Vater eine Personalunion darstellen? Ein Gedanke, der im Christentum mit Jesus als ein Herr erweitert wurde. So wie ich Dich jedoch verstehe, gibt es dazu noch einen anderen Gott – nämlich den Gott des Moses (Elohim Jahwe).
Anscheinend ein Gott zweiter Klasse und ein Gott fürs Grobe. Etwas, mit dem die andere Seite dieses Gottes in den Hintergrund gedrängt wird. Es ist die Rolle Gottes als ein Vater, Beschützer und des Beistandes. Wesenszüge, die jedoch auch im Alten Testament eine große Rolle spielen. Dieser Gott hat also ein ambivalentes Wesen, das zwischen Güte, Strenge und Unversöhnlichkeit schwankt. Diese Züge finden sich auch in seinem Sohn Jesus. Fast könnte man sagen: „Wie der Vater – so der Sohn!“
Ich kann mir also nicht vorstellen, dass Jesus von einem anderen Gott außerhalb der jüdischen Tradition erfüllt war. Dagegen sprächen auch seine unzähligen Bezüge zum Alten Testament. Was man Jesus anrechnen muss, ist seine Botschaft von der Nächstenliebe, die er wieder mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken wollte. Etwas, an der auch heute noch unsere Gesellschaft krankt.
Merlin