Es ist kein "Ungleichgewicht", sondern ein nicht genügendes Ineinandergreifen. Ich versuche es mal anhand bisheriger Kenntnisse aus diversen Vorträgen hier in München und aus den Büchern Steiners zu erklären:
Wenn wir einschlafen und erwachen, ziehen im gesunden Zustand ICH und Astralleib
gleichzeitig in den physischen Körper ein bzw. aus ihn aus. Beim Medium geht im Trancezustand der Astralleib nicht weit genug aus den Körper heraus, und andererseits bleibt das ICH nicht vollständig darin, was es nämlich sein sollte, wenn es seinen Astralleib in der geistigen Welt bewusst handhaben will. Daher der Ausdruck der "Verrücktheit" des ICHs, weil da das ICH quasi wie bei einer doppelt belichteten Fotografie über einer Seite aus dem physischen Körper herausragt, der Mensch sozusagen "neben sich" steht. Nur ein sehr schwaches, ein spirituell falsch oder ungenügend vorbereitetes ICH vermag sich nicht bewusst und kontrolliert in seinem physischen Leib erhalten, während es seinen Astralleib auf Reisen schickt. Beim Somnambulismus ist es sogar so, dass der Mensch nicht einmal fähig ist, den medialen Zustand
selber herbeizuführen oder ihn zu beenden, weil dessen Astralleib so locker mit dem ICH verbunden ist, dass er sich zuweilen regelrecht verselbständigt. Ist aber das ICH des Somnambulen in einer gewissen Weise stark und selbstbeherrscht, kann es sich so weit in seinem physischen Körper halten, dass es kontrolliert auf seine Umgebung zu reagieren und spezifische Fragen gezielt und verständig zu beantworten, aber die Erlebnisse seines Astralleibes in der geistigen Welt nicht im Gedächtnis zu fixieren und rückerinnernd abzurufen vermag. Dies letztere war insbesondere bei der "Seherin von Prevorst" der Fall, mit der man während ihrer Trancen regelrecht diskutieren, die sich aber im Wachzustand danach an keine Einzelheit ihrer Aussagen mehr erinnern konnte. -
Diese Darlegung ist nicht anthroposophisch-professionell, aber ich denke, dass ankommt, was grundsätzlich gemeint ist...