Wer ist Jahwe? Wo kommt er her?

Wer war Jahwe?

Gott JHWH ist ein selbstkritischer Gott, der gerne gebratenes Fleisch riecht und den Menschen für von Natur aus böse hält. Das wird bei der Noah-Geschichte deutlich
(1. Mose 7.2) 21 Und der HERR roch den befriedigenden Geruch, und der HERR sprach zu seinem Herzen: Ich will fortan die Erde nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, wiewohl das Dichten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich fortan nicht mehr alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe.

Dies steht in einem bemerkenswerten Gegensatz zu Jesus, der Gott JHWH ja auch kannte, aber von Gott nur als 'mein Vater im Hmmel' geredet und das Licht der Liebe und des Lebens zu den Menschen gebracht hat


HJ
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Wie spreche ich Gott an?

Gott ist Eins und Gott ist Alles
aber nicht alles ist Gott
Für den einen ist Gott ein rach- und eifersüchtiger Gott, für den anderen ein liebender Vater, für andere eine mütterliche Gottheit.

Bleibt anzumerken, dass immer Gott JHWH gemeint ist, wenn im Alten Testament der Bibel von 'Herr' die Rede ist.
Im Johannes-Ev. ist jedoch immer Jesus gemeint, wenn von 'Herr' gesprochen wird.
Jesus sagte auch von sich selbst:
Ihr heißet mich Meister und Herr und saget es mit Recht; denn ich bin es auch. Johannes 13.13

Wenn ich also von 'Herr' spreche, dann meine ich immer Jesus damit
HJ
 
Ja bei den Büchern Moses 2 und 5 steht mehrfach, dass dieser YHWH ein eifernder Gott sei. Ich denke, dass er in dieser Zeit auch so sein musste, wie er war – denn es galt ja, die Nation Israel zu formen. Später wurde der ständige Überlebenskampf zum Mittelpunkt dieser Nation.

Ja und in der Zeitenwende galt es dann bei Jesus, die Knechtschaft und Fremdherrschaft dieses Volkes zu überwinden. Warum er sich für den Weg der Nächstenliebe entschlossen hatte, ist nicht ganz so klar. Jesus hatte zwar sehr viel von Nächsten- und Feindesliebe gepredigt, aber in seinem Tun ging er leider allzu oft einen anderen Weg. Anderseits ist gerade dieser Widerspruch ein gutes Argument, dass es sich bei Jesus nicht um eine literarische Persönlichkeit handeln kann.

Vor längerer Zeit hatte ich einmal die Bücher von Kersten und Gruber gelesen, in denen sie die These aufstellten, dass Jesus mit seiner Lehre einen Bezug zu Indien gehabt habe. Bücher mit wirklich gut fundierten Argumenten, auch wenn ich dann zum Schluss beim Thema zu einer anderen Bewertung kam.

Das Wertvolle an diesen Büchern*, waren eigentlich die Hintergrundinformationen zur Lehre und der damaligen Zeit. So wird dort auch beschrieben, warum gerade Galiläa im Gegensatz zu Judäa für neue Gedanken so empfänglich war.

Ich sehe nun nicht einen Bezug zu Indien, sondern mehr das persische Gedankengut Zarathustras. Fremde Gedanken, die über die Handelswege und den römischen Legionen mit nach Galiläa getragen wurden.

Von Flavius Josephus wissen wir, dass unter den Anhängern von Johannes dem Täufer sehr viele jüdische Soldaten gewesen waren. Etwas, das auch bei dessen Festnahme eine gewisse Nebenrolle gespielt hatte. Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich sehe da jetzt keinen direkten Kontakt vom Täufer zur Lehre Zarathustras, sondern lediglich einen Dunstkreis dieser Gedanken in der Levante.

Einige namhafte Theologen der jüngeren Vergangenheit hatten ja auch schon in Sachen Nächstenliebe, die Nähe der Lehre Jesus zum Buddhismus bemerkt. Wenn man sich aber einmal die Prinzipien Zarathustras anschaut, sind da noch mehr Gemeinsamkeiten zum Christentum erkennbar.

So hatte zum Beispiel Zarathustra davon gesprochen, dass ein jeder Mensch gleich seines Standes oder Herkunft durch Gutes denken, Gutes sprechen und Gutes tun, die Gnade Gottes erringen könne. Ja und die Engel sind dort als die Sendboten des Guten unterwegs. Er hatte auch davon gesprochen, dass sich ein jeder Mensch sich selbst dazu entschließen muss, ober er sich dem Guten oder dem Bösen zuwenden möchte (die Umkehr).

Ein Rätsel bei Johannes dem Täufer und Jesus ist mir das Woher der christlichen Taufe. Es ist zwar bekannt, dass es zur Zeit Jesus mehrere Taufbewegungen gab, aber dazu habe ich einfach noch keine näheren Details finden können. Sicherlich gab und gibt es die jüdischen Reinigungsrituale in den Mikwen, aber diese haben einen anderen ideellen Hintergrund. Um es gleich vorwegzunehmen, auch die vielgepriesenen Essener scheiden bei dieser Überlegung aus.

Im Verhältnis von YHWH und den Christen wäre es eventuell sinnvoller gewesen, wenn die Christen zu Gunsten Jesus und seiner Nächstenliebe, auf das Alte Testament verzichtet hätten.


Merlin

* „Jesus lebte in Indien“ und „Der Ur-Jesus (Die buddhistischen Quellen des Christentums)“.
 
Gott war immer schon da, oder?
Liebe Gertrud,

Du solltest in dieser Frage auf Deine inneren Stimme vertrauen. Es gibt immer eine Zeit der Logik und eine für die Seelendinge. Wichtig ist doch, ob Dich ein Gedanken mit dem Glücklichsein erfüllen kann oder nicht.

Du fühlst doch, ob Dich Dein Gott schon immer begleitet hat, er sich selbst erschaffen oder einfach geboren wurde. Alle diese Antworten tragen eine Wahrheit in sich, Du musst Dich also nur für Deine entscheiden.


Merlin
 
where is no beginning there is no end
Als kleiner Junge fuhren wir in den Ferien oft zu meiner Großmutter aufs Land. Ich durfte immer in ihrem Bett schlafen, über dem ein großes Bild von einem Schutzengel hing. Das hatte mich immer sehr beeindruckt und ich kann mich jetzt nicht erinnern, wann ich das zum ersten Mal gesehen hatte. Siehst Du, so waren sie für mich schon immer da.

Über die Zeit hatte ich sie aus dem Auge verloren, aber immer wieder tauchten sie scheinbar aus dem Nichts auf. Erst sehr viel später hatte ich sie für mich wieder entdeckt und mich auf die Suche nach ihren Spuren gemacht. Ja und auch in der Vergangenheit waren sie scheinbar schon immer da und ihr Anfang verschwand im Nebel Persiens. Ich hatte dann auch beim Stöbern dieses Bild aus meiner Kindheit wieder entdeckt:

30547327gr.jpg

(Urheberrechte abgelaufen)

Sicherlich schliefen auch schon die Kinder in grauer Vorzeit unterm Sternenhimmel Afrikas mit dem Gedanken ein, dass ein guter Geist seine Hand schützen über sie und ihre Träume hält. Ja und so sind wohl diese Menschen mit diesem Geist in ihrer Morgenröte erwacht.

Merlin
 
Möchtest du damit sagen, dass es keinen Gott gibt, aber dafür Gerechtigkeit auf Erden einkehren kann, so dass alle Menschen ein sinnvolles glückliches Leben führen können.
 
Möchtest du damit sagen, dass es keinen Gott gibt, aber dafür Gerechtigkeit auf Erden einkehren kann, so dass alle Menschen ein sinnvolles glückliches Leben führen können.
Liebe Gertrud,

nein, das möchte ich nicht sagen. Ist es nicht so, dass ein Mensch erst wirklich stirbt, wenn sein Name vom Nebel des Vergessens eingehüllt wird? Ja und genauso ist das mit den Göttern. Ich kann also nicht sagen, dass es diesen oder jenen Gott nicht gäbe, denn erst ist ja existent – ich kann aber sagen, ob ich einem Gott folgen möchte.

Ich Suche auch nicht die Gerechtigkeit, denn sie ist ein zweischneidiges Schwert. So empfanden zum Beispiel die Israeliten die Landnahme Kanaans sicherlich für gerecht, ob das aber auch die Kanaaniter so sahen, möchte ich doch bezweifeln. Du siehst, dass die Gerechtigkeit kein Garant zum Glücklichsein ist, sondern eher ein Keim der Zwietracht.

Bei alledem stellt sich bei dieser Diskussion um das Göttliche immer die Frage, warum es immer gleich ein Gott sein muss? Wo sind all die Göttinnen der Vergangenheit geblieben, die heute nur noch am Rande als kleine Göttinnen gerade noch geduldet werden? Hat uns der patriarchalisch geprägte göttliche Pantheon mit seinen Heerscharen, Schwertern und Posaunen wirklich weitergebracht?

Ja, sie haben uns weitergebracht, in dem die Väter im Ersten Weltkrieg mit einem „Gott mit uns“ in den Krieg zogen, während die Mütter Zuhause zu Maria um eine gesunde Rückkehr ihrer Männer beteten. Die Menschen brauchen keine apokalyptische Engel der Rache und Gerechtigkeit, sondern Engel, die sich um deren Seelenheil sorgen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch daran erinnern, dass wir nur das finden können, nach dem wir suchen.


Merlin
 
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Ist es nicht so, dass ein Mensch erst wirklich stirbt, wenn sein Name vom Nebel des Vergessens eingehüllt wird?
Also, ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern, was ich heute auf den Tag genau vor 27 Jahren alles exakt getan habe, was genau ich gegessen habe, mit wem genau ich ein Gespräch über was geführt habe, wie das Wetter war, was ich genau für Kleidungsstücke getragen habe, was ich mir für den darauf folgenden Tag alles vorgenommen habe, und, und, und ...

Nach deiner Argumentation, dass es vom Erinnerungsvermögen abhängig ist, müsste ich an jenem Tag tot gewesen sein.
Ich bin daher nicht überzeugt, dass der Nebel des Vergessens ein Argument dafür ist, dass ein Mensch gestorben ist.
 
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